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Gedanken zu einer „Reform“ der Aufbahrung und Beisetzung der Päpste

vor 6 Stunden in Kommentar, 11 Lesermeinungen
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„Beginn und Ende eines Pontifikates weiß bzw. wusste die Kirche den Gläubigen stets eindrucksvoll und anschaulich zu vermitteln. Viele dieser Zeremonien waren und sind den Katholiken – und nicht nur ihnen – vertraut.“ Von Ulrich Nersinger


Vatikan (kath.net) Beginn und Ende eines Pontifikates weiß bzw. wusste die Kirche den Gläubigen stets eindrucksvoll und anschaulich zu vermitteln. Viele dieser Zeremonien waren und sind den Katholiken – und nicht nur ihnen – vertraut. Sie wurden ihnen durch die Medien der jeweiligen Zeit erklärend nahegebracht. In Romanen berühmter Schriftsteller fanden sie Aufnahme und wurden in Spielfilmen den Zuschauern  präsentiert. In ihnen vorkommende Zitate (sogar lateinische wie das „Habemus Papam“!) sind bis zum heutigen Tag unbestritten zum Allgemeinwissen zu rechnen.

Über ihre mediale und weltliche Bedeutung hinaus sind sie vor allem Glaubensvermittlung, eine Katechese in reicher, kaum zu überschätzender Bildsprache: so, wenn zu Beginn eines Pontifikates ein Apostolischer Segen „urbi et orbi – der Stadt und dem Erdkreis“ gespendet wird, die feierliche Überreichung des Fischerrings geschieht, die Inbesitznahme der eigentlichen Bischofskirche des Papstes, der Lateranbasilika, vollzogen wird.


Derzeit begeistert ein Film, der das Vorspiel zu einem jeden Pontifikat gibt, die Kinobesucher. Die cineastische Umsetzung des Romans „Konklave“ (2016) aus der Feder des britischen Bestsellerautors Robert Harris macht Furore. Man muss der im Film vorgetragenen Ideologie nicht zustimmen und darf sie durchaus für mehr als nur diskussionswürdig halten, unbestritten jedoch ist, dass das rituelle Prozedere einer Papstwahl die Zuschauer jeglicher Couleur fasziniert und ihnen einen Einblick in ein komplexes innerkirchliches Geschehen gibt.

In einem Interview, das der spanische Vatikan-Korrespondent Javier Martinez-Brocal zu Beginn des Jahres mit dem Heiligen Vater führte, gab Papst Franziskus an,  in einem Gespräch mit seinem Zeremonienmeister grundlegende Änderungen zur Aufbahrung des Pontifex Romanus und der Riten zur Verschließung des päpstlichen Sarges beschlossen zu haben. Nun ist dieses Vorhaben konkretisiert und mit dem „Ordo Exsequiarum Romani Pontificis“ dekretiert worden.

Unter anderem wird der Leichnam nun sofort in den Sarg gelegt, der traditionelle Brauch dreier Särge abgeschafft, die Aufbahrung auf einen Katafalk untersagt, der Hirtenstab dem verstorbenen Papst nicht mehr beigelegt, die Anwesenheit bestimmter Persönlichkeiten des Päpstlichen Hauses nicht mehr vorgesehen. Die Besonderheiten der bisherigen Rituale, wie die der Sargschließung, mögen auf den ersten Blick befremdlich erscheinen, das sollte aber nicht heißen, sie in Bausch und Bogen über Bord zu werfen – ohne Kenntnis um ihre Bedeutung und Beachtung der historischen Einordnung. Die erklärende Vermittlung nicht leicht verständlicher Zeremonien ist zugegeben schwierig, aber machbar. Und auf jeden Fall der bessere Weg.

Aufbahrung und Beisetzung eines Papstes gehören zum „Leben“ der Kirche und beschließen demonstrativ ein Kapitel der Kirchengeschichte. Sie sind ein religiöses Geschehen, auf das alle Welt mit Interesse den Fokus richtet – und sollen dem Amt und der Person des Oberhauptes der katholischen Kirche Respekt zollen. Wohlgemerkt Amt und Person! Gebrechlichkeit und Begrenzung der menschlichen Existenz vermögen sie anschaulich vor Augen zu führen, ebenso die hochbedeutende und unverzichtbare Dimension des petrinischen Dienstes, des Papstamtes.

Viele Katholiken, der Schreiber dieser Zeilen eingeschlossen, dürften den neuen „Ordo“ mit Befremden aufnehmen. Ein italienischer Vatikanist charakterisierte die Vorgangsweise des Heiligen Vaters als eine „Privatisierung“ des Papsttums, als ein Handeln mit mangelnder Rücksicht auf die Geschichte. Befremdlich erscheint auch, dass der Papst fast zeitgleich ein Dokument verfasst hat, das sich gegen die Geschichtsvergessenheit in der katholischen Kirche wendet und zu einem besseren Studium der Kirchengeschichte auffordert. Wie aber ist dies dann mit der Eliminierung historischer Bräuche und altehrwürdiger Zeremonien in Einklang zu bringen?

Archivfoto: Die Aufbahrung von Papst Benedikt XVI. (c) kath.net


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Lesermeinungen

 modernchrist vor 2 Stunden 
 

Ja, Privatisierung! Das kommt von lat. privare, dh. rauben!

PF raubt absichtlich dem Begräbnis eines Papstes seine Eingebettetheit in eine 2000jährige Geschichte, dem Papst als Nachfolger des Apostels Petrus raubt er etwas von seiner Einzigartigkeit. PFs autoritäres Vorgehen hier ergibt ein gravierendes Problem für später: Für ihn, PF, mag das ja gut sein; wenn jedoch ein späterer Papst wieder zurück zu früheren Riten möchte, dann kann ihm das gemein als Pompsüchtigkeit und Wichtigtuerei ausgelegt werden. Was PF nicht versteht und meint, das sei nicht zeitgemäß, das gilt lange nicht für alle Gläubigen!


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 WahrerGlaube24 vor 3 Stunden 
 

heikostir /// Reform Beisetzung Papst

Ich denke auch dass diese Festlegung sich nur auf Papst Franziskus eigene Beisetzung bezieht. Nachfolgende Päpste können es wieder ihren Wünschen entsprechend anpassen. Wobei ich persönlich finde dass diese Schlichtheit zu diesem Papst passen. Ein großes Zeremoniell wie bei Papst Benedikt würde auch schwerlich zu diesem Papst passen. Aber haben wir normalen Gläubigen überhaupt Wünsche oder Vorschriften zum Ablauf über Papst Beisetzung zu äußern? Ich möchte auch über meine Bestattung durchaus noch selber entscheiden und nicht zwangsweise gemäß wünschen und Vorstellungen anderer bestattet werden. Sarg statt Urne und Rosenkranz statt Hitparade.


0
 
 SalvatoreMio vor 3 Stunden 
 

Das ist nun der Vorschlaghammer!

Lieber@girsberg74: da jagt sogar der Blutdruck hoch - o Gott!


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 girsberg74 vor 4 Stunden 
 

Isjagut, dass er aufräumt !

Das vereinfacht die Trauerarbeit; meine jedenfalls.


1
 
 SalvatoreMio vor 4 Stunden 
 

"Und das Wort ist Fleisch geworden"

Die wertvollen Beiträge hier möchte ich aus etwas anderem Blickwinkel untermauern: Die Stärke der kath. Kirche ist seit jeher: sie ist nicht nur allumfassend, weil erbaut als Rettungsanker für alle Zeiten und Völker, sondern sie vermittelt uns Gottes Menschwerdung, indem sie sich irdischer Schöpfungskraft und Phantasie bedient: der Musik, Malerei, Architektur, Bildhauerei, Literatur, Sitten und Gebräuche usw. Momentan scheint die Kirche - wie die protestantische seit jeher - hier auf einem Auge zu erblinden - zu aller Schaden.


3
 
 anjali vor 4 Stunden 
 

Beerdigung.

Na, dann wird das so gemacht für Papst Franziskus selber. Der nächste Papst kann das wieder ändern. Ich hoffe dass der mehr Gespür für Tradition haben wird.


1
 
 Patroklos vor 4 Stunden 
 

Nivellierung

Wie immer bei PF: Alles, was er nicht versteht, wird einfach beseitigt. Und dann wird diese Simplifizierung zur Norm erhoben, da er ja davon ausgeht, daß auch alle anderen dies nicht verstehen und man ja "ankommen" will bei der Masse. So wird aus der Heiligen Messe eine Gemeindeversammlung, aus der Kirche eine NGO und aus dem Papst ein Funktionär. Etwas billig, nicht wahr?


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 heikostir vor 5 Stunden 
 

@modernchrist

Bei genauerem Hinsehen hat Papst Franziskus auch nur seine eigene Beerdigung geregelt. Denn ein Nachfolger ist frei, eigene Akzente zu setzen.

Ich empfand die Aufbahrung, Beisetzungen usw. der amtierenden Päpste Paul VI., Johannes Paul I. und Johannes Paul II. vorbildlich und an Ausdruckskraft nicht zu überbieten. Stichwort edle Schlichtheit! Auch die modifizierte Feier für BXVI., der bei seinem Tod nicht mehr im Amt war, fand ich angemessen und sehr würdevoll.


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 Cosmas vor 5 Stunden 
 

PF ist leider vollgepumpt mit den "Einfachkeits-ideologien" der (Nach-)konzilszeit

Diese Zerstörungshandlungen beruhen auf dem typisch nachkonziliar aufgetretenen Generalverdacht, dass die alten Riten/Traditionen Ausdruck der "barocken Herrschaftskirche" wären usw. usf. Daher muss man sie eliminieren, um die einfache, angebl. ursprüngliche Kirche wieder herzustellen. Dokumente zum besseren Studium der Kirchengeschichte usw. sind reine Nebelkerzen, die von PF mitunterschrieben werden, um sein Zerstörungswerk zu verbergen. Dieses letztlich verwirrende Prinzip hat PF schon oftmals praktiziert. Der nächste Papst kann die Exequien ja wieder ändern, obwohl es auf anderen Gebieten wohl wichtiger sein wird, die Kirche wieder zur Tradition zurückzubringen.


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 modernchrist vor 6 Stunden 
 

Ich finde eine solche Reform,

die so viele Einzelheiten abschafft, übergriffig.
PF kann für s i c h seine Bestattung festlegen, aber nicht im Nachhinein so viele Dinge abschaffen. Das wirkt so, wie wenn er die bisherigen Riten missbilligen würde. Man hat den Eindruck, dass ein verstorbener Papst so schnell wie möglich verschwinden soll aus seiner Sicht. Nach dem Motto: Jetzt den nächsten her! Warum muss er sich denn um alles so autoritär kümmern? Hat PF schon mal was von Liebe und Verehrung gegenüber einem Papst gehört? Wie schön war der langsame Abschied von unserem geliebten Benedikt mit all seinen Riten! Will er solches absichtlich verhindern?


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 heikostir vor 6 Stunden 
 

Leider zeigt Papst Franziskus wenig Gespür für die ausdrucksstarke Symbolik liturgischer Riten, die alle Sinne ansprechen will. Das II. Vatikanum distanziert sich zu Recht von einem falsch verstandenen Pomp und betont edle Schlichtheit - und hat Recht damit. Leider ist das Pendel von einem Extrem ins andere geschwungen. Von "edel" ist in letzter Zeit wenig zu spüren.


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