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Was würde Heinrich Böll heute sagen?

24. Mai 2024 in Kommentar, 6 Lesermeinungen
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Die „anbiedernde Selbstsäkularisierung“ der Kirchen habe die Menschen geistlich heimatlos gemacht, schreibt Martin Grichting in einem Kommentar für die "WELT"


Chur (kath.net / pk) „Was würde Heinrich Böll heute sagen?“ In einer Zeit, in der „sich das Kirchenpersonal darin überbietet, klimabewusst, gendersensibel, woke, gegen Rechts und migrationsfreundlich zu sein – und dabei den lieben Gott einen alten Mann sein lässt? Würde diese politisch korrekte Schlagseite nach links Bölls Gefallen finden?“

Das schreibt der frühere Generalvikar des Bistums Chur Martin Grichting in einem Gastkommentar für die „Welt“. Er zitierte Heinrich Böll, der 1958 in seinem „Brief an einen jungen Katholiken“ kritisierte, es sei peinlich, wenn man Stellungnahmen von Theologen zu politischen Fragen lese, denn man spüre hinter jedem Satz „einen Eifer, der auf das Schulterklopfen wartet“.


Für Grichting zielt Bölls Kirchenschelte nicht nur auf die sichtbare Kirche, sondern „es ging ihm um die Substanz des Christlichen“. Er zitiert Bölls berühmten Satz: „Ich möchte lieber in der schlechtesten christlichen Welt leben als in einer nichtchristlichen, denn in einer christlichen Welt ist immer auch Raum für die Schwachen.“ Dies sei der Grund für seine Kritik gewesen, meint Grichting: „dass seine Kirche ihre Aufgabe verriet, die sie zugunsten der Christen sowie für den Staat und die Gesellschaft wahrzunehmen hatte“.

In seinem Brief prophezeite Böll dem jungen Katholiken, er werde bald nicht nach „verwaschener Soziologie, verwaschener Politik, verwaschener Kulturkritik“ hungern, sondern nach „Brot“, womit er die „Verbindlichkeit“ des Wortes aus dem Glauben gemeint habe, schreibt Grichting.

„Wenn man die Entwicklung der Kirchen im deutschsprachigen Raum seit Bölls Katholikenbrief bedenkt, muss man seine Hellsichtigkeit anerkennen“, kommentiert er. „Denn er bemerkte schon vor 65 Jahren, es stünden magere Jahre bevor, weil die Theologen den Gläubigen jenes ,andere‘ Wort, das Wort des Glaubens, verwehrten.“

Stattdessen hätten sich die Menschen Ersatzreligionen gesucht, etwa das Klima oder den Nationalismus. „Die Kirchen machen es sich heute zu einfach, wenn sie für ihren Bedeutungsschwund unaufhaltsamen gesellschaftlichen Megatrends wie der ,Säkularisierung‘ die Schuld geben“, schreibt Grichting. „Es ist nicht zuletzt ihre anbiedernde Selbstsäkularisierung, welche die Menschen geistlich heimatlos gemacht hat.“


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Lesermeinungen

 SalvatoreMio 26. Mai 2024 
 

Einander im Glauben stärken

Lieber@Katholiken-der-Film: wie Recht Sie haben! Es ist wahr: "Der Teufel geht umher ein brüllender Löwe - manchmal auch im Schafspelz -um uns zu verschlingen". Er ist listig, und viele fallen auf ihn herein. In diesem Forum ziemlich Gleichdenkender geben wir einander Halt und Orientierung. Ihnen und allen hier: Gesegnet sei Euch dieser Festtag der Allerheiligsten Dreifaltigkeit!


1
 
 Katholiken-der-Film 25. Mai 2024 
 

Liebe @SalvatoreMio

Vielen Katholiken geht es so wie Ihnen. Manche quälen sich aus verschiedenen Gründen weiter Sonntag für Sonntag in ihre Pfarrkirche, auch, wenn es kaum noch erträglich ist, andere haben längst eine (oder mehrere) geistliche Insel(n) gefunden, wieder andere flüchten sich in Gottesdienste im Internet (nur im Notfall ein Ersatz!) und schließlich gibt es noch die, die verzweifeln oder den Glauben verlieren.
Ich hatte schon als Jugendlicher 'meine' katholische Insel gefunden, sie aber damals wegen eines (wie ich leider erst Jahrzehnte später erfuhr) folgenschweren Missverständnisses wieder verlassen. Der Widersacher Gottes ist unglaublich raffiniert: Wenn der Teufel nicht bremsen kann, den treibt er an. Oder anders ausgedrückt: Wenn er einen nicht (kräftig genug) bei den Schwächen packen kann, packt er einen eben bei den Stärken. Beten und beichten wir, damit wir nicht auch mit Blindheit geschlagen werden, wie erschreckend viele Menschen unserer Zeit - leider auch in der Kirche.


1
 
 SalvatoreMio 25. Mai 2024 
 

Kirche habe "geistlich heimatlos" gemacht

Sicherlich ist das Phänomen vielfältiger und tiefgreifender. Die Kirche wäre hierzulande nicht in diesen Zustand geraten, wenn nicht viele, viele einzelne sich längst verabschiedet hätten, weil sie den Glauben und die Werte der Kirche nicht glauben und nicht leben! Das sollten wir zugeben! - Meinerseits: Kirche heißt für mich: "Familie und Heimat", und das habe ich auch hauptberuflich in der Seelsorge gelebt, Jahrzehnte. Seit 2019 mit "Maria 2.0" und dem Synodalen Weg hat sich jedoch in der Seele ein Loch aufgetan: ich lebe mit und in der Kirche wie zuvor, aber das kostbare Gefühl: "Familie - Heimat" ist am Bröckeln.


2
 
 Katholiken-der-Film 24. Mai 2024 
 

Herbstlicht

Wenn das bedeuten würde, dass inzwischen wieder mehr Gläubige am Tag des Herrn in die Sonntagsmesse besuchen, wäre es sogar ein positives Zeichen. Wäre.


1
 
 Katholiken-der-Film 24. Mai 2024 
 

Volle Zustimmung

Allerdings sollte man dazusagen, dass in Deutschland jegliche positive Einstellung zum eigenen Land als "Nationalismus" oder gar "Nazi" verdammt wird (und nein, das ist nicht das selbe). Folgerichtig ist der Begriff "Patriotismus", also die positive Einstellung zum eigenen Land, ohne andere Länder zu verachten (das, was Herr Habeck zumindest noch vor 15 Jahren "zum ko tzen" fand) seit vielen Jahren aus dem Nichtdiskurs verschwunden, weil es ja sowieso "Nazi" ist.


2
 
 Herbstlicht 24. Mai 2024 
 

schwindende Anzahl

Am Samstagabend vor zwei Wochen besuchte ich den Vorabendgottesdienst in unserer Dorfkirche.
Besucherzahl: 15

Wohlgemerkt, es gab kein Vereinsfest zu dieser Zeit, wo vielleicht die Leute lieber hingegangen wären und die Pfingstferien waren auch noch nicht.


2
 

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