Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Kardinal Müller: „Es gibt legitim über 20 verschiedene Riten derselben katholischen Messe“
  2. Initiative "Neuer Anfang" protestiert gegen Handreichung von DBK/ZDK "für die Praxis der Segnung"
  3. Franziskus war ein „Papst wie du und ich“
  4. Nicht genug Platz für die Kardinäle in Santa Marta
  5. „Kardinäle werden Papst mit ‚traditionellerer Sicht‘ der katholischen Lehre wählen“
  6. Kardinal Müller hofft, dass der zukünftige Papst den Islam-Dialog überdenkt
  7. ‚Tiefe Resonanz‘ mit Prinzipien der Freimaurerei – Großmeister lobt Wirken von Papst Franziskus
  8. „Innerster Grund des Petrus-Dienstes ist die Vereinigung aller Bischöfe und Gläubigen im Bekenntnis“
  9. Kardinal Müller warnt vor Spaltungsgefahr der Kirche, falls kein rechtgläubiger Papst gewählt wird
  10. "Es gibt nichts Schöneres, als Ihn zu kennen und anderen die Freundschaft mit Ihm zu schenken"
  11. Linke Frauenorden wollen Ford zur Wiederaufnahme von pro-LGBT-Zielen zwingen
  12. Selenskyj: Gespräch mit Trump im Petersdom vielleicht historisch
  13. Der Anker und der Mann mit dem hörenden Herzen
  14. Dziwisz: "Das Leiden von Franziskus war fast eine Nachahmung dessen, was Johannes Paul II. erlitt"
  15. Kardinal Erdö ist bereits in Rom - "Franziskus war Papst der Völker"

Kein Grund zum Rücktritt?

20. Dezember 2021 in Kommentar, 25 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Es bleibt die Frage, ob der Bischof von Limburg nicht doch noch einmal über seinen Rücktritt nachdenken sollte - Niemand kann derzeit ein neues Schisma in Deutschland ausschließen - Der Montagskick von Peter Winnemöller


Linz (kath.net)

Im Gegensatz zur Ansicht des Bischofs von Limburg gäbe es durchaus allen Grund, sehr ernsthaft darüber nachzudenken, dem Papst seinen Rücktritt anzubieten. Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz hatte Fehler in der Bearbeitung eines Falles von sexuellem Missbrauch eingestanden. Der Vorfall fällt in seine Zeit als Generalvikar des Bistums Trier. Diese Position hatte Bätzing seit 2012 inne. Spätestens seit 2011 ist der Umfang des sexuellen Missbrauchs von Klerikern an meist männlichen Kindern grob offengelegt. Wer also im Jahr 2012 den Posten als Generalvikar in einem Bistum übernommen hat, hätte maximale Aufmerksamkeit auf derartige Fälle richten müssen. Es gibt sowohl innerhalb der Kirche als auch im Staat rechtliche Vorschriften, die einzuhalten sind. Wer das nicht getan hat, hat die Verantwortung dafür zu tragen.

In einem Interview mit dem Stern wich Bätzing der Frage nach seinem Rücktritt aus, was einem Nein gleichkommt. Dafür erhob er sofort wieder die altbekannten Reformforderungen, die die Kirche in Deutschland auf einen protestantisierenden Sonderweg bringen sollen. Ein Schelm, wer Arges dabei denkt. Die Medien in Deutschland sind nämlich damit zufrieden, wenn ein schuldig gewordener Bischof sofort seine Reformbereitschaft erklärt. Bischöfe, die Fehler gemacht haben, jedoch die Lehre der Kirche in Fragen des Glaubens und der Sitten verteidigen, werden zum Freiwild. Sogenannte reformorientierte Bischöfe haben auch bei groben Fehlern endlose Freibriefe. Damit ist der Spannungsbogen hinreichend dargestellt.


Die Methode ist allzu durchsichtig und es gibt breite Kooperationen, die sich gesellschaftlich, politisch und nicht zuletzt kirchlich manifestieren. Die kürzlich neu gewählte Präsidentin des „ZdK“ gefiel sich unmittelbar darin, die altbekannten Reformforderungen, allen voran die in der Kirche unmögliche Priesterweihe für Frauen zu fordern. In anderen Positionen übt man sich in diplomatischer Verklausulierung. Die Generalsekretärin der DBK erklärte sich mit „Maria2.0“ solidarisch. Die jüngst gewählte Caritaspräsidentin Eva Welskop-Deffaa (62) glaubt gar in ihrem Leben noch katholische Priesterinnen zu erleben.

Man muss es der Frau einmal erklären. Gesetzt den Fall ein Bischof würde eine Weihesimulation an einer Frau vornehmen, wäre der Bischof suspendiert und die Frau exkommuniziert. Priesterin wäre sie nicht. Versuche einer solchen Frau, Hl. Messen zu simulieren, dürften als Blasphemie angesehen werden. Jedem Katholiken wäre die zustimmende Teilnahme an einer Weihesimulation oder gar einer Simulation der Hl. Messe untersagt. Es schadet nicht, diese Klarheit ab und an mal zwischen die auch von Bischöfen geworfenen Nebelkerzen zu bringen.

Es bleibt die Frage, ob der Bischof von Limburg nicht doch noch einmal über seinen Rücktritt nachdenken sollte. Die Untersuchungen in Trier sind noch lange nicht abgeschlossen. Daher könnte derzeit niemand außer den Betroffenen, den Tätern und den Mitwissern sagen, was noch alles aufgedeckt werden wird. In Trier ist besonders brisant, dass drei amtierende Diözesanbischöfe betroffen sind. Darunter findet sich ein amtierender Vorsitzender der DBK, ein ehemaliger Vorsitzender der DBK und ausgerechnet der Missbrauchsbeauftragte der DBK.

Es ist und bleibt noch für lange Zeit das Drama der deutschen Diözesen, dass ihre Bischöfe zwischen einer nicht katholischen Agenda der Reform und einer Schuldverstrickung in sexuellem Missbrauch und dessen Vertuschung zerrieben werden. Damit geht der Weg unaufhaltsam in Richtung Protestantisierung. Niemand kann derzeit ein neues Schisma in Deutschland ausschließen. Subkutan ist es längst vorhanden.

Eine Erneuerung der Kirche kann nur aus einer umfassenden Bekehrung hervorgehen. Diese muss zwar von Gott ausgehen und den Weg über die Basis der Kirche finden, sie darf aber vor Klerus und Episkopat nicht halt machen. Bischöfe, die statt Verantwortung zu übernehmen, lieber der protestantischen Reformagenda anhängen, treiben jedenfalls eher die Spaltung als die Umkehr voran.


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Montagskick

  1. Klerikalismus im Bistum Passau
  2. Die Krise ist nicht mehr aufzuhalten
  3. Breite Rezeption für eine vermeintlich gescheiterte Theologie
  4. Mal wieder subtil gegen die Familie
  5. Hier ist kein Glaube mehr zu finden
  6. Marienfest statt Frauentag
  7. 80 Jahre Frieden sind genug – oder wie die Weltpolitik gerade an der Zündschnur rumfummelt

Bistum Limburg

  1. Möchte Herr Bätzing die Schweizer Gardisten gegen Giorgia Meloni ausrücken lassen?
  2. Wenn Jesus gar kein Thema mehr ist
  3. LGBT-Veranstaltung ‚Christopher-Street-Day’ in Limburg von BDKJ mitorganisiert
  4. Bätzing, Marx + Co: Desaster mit Ansage!
  5. Kirchenkritischer Kabarettist Reichow beim Kreuzfest des Bistums Limburg
  6. Bistum Limburg unterstützt umstrittene 'Seenotrettung' mit 25.000 Euro
  7. Bistum Limburg ließ Vertuschungsstrategien bei Missbrauch rekonstruieren







Top-15

meist-gelesen

  1. Franziskus war ein „Papst wie du und ich“
  2. Kardinal Müller: „Es gibt legitim über 20 verschiedene Riten derselben katholischen Messe“
  3. Franziskus, (kein) santo subito und keine Handkommunion für Journalisten
  4. „Kardinäle werden Papst mit ‚traditionellerer Sicht‘ der katholischen Lehre wählen“
  5. Nicht genug Platz für die Kardinäle in Santa Marta
  6. ‚Tiefe Resonanz‘ mit Prinzipien der Freimaurerei – Großmeister lobt Wirken von Papst Franziskus
  7. Kardinal Müller hofft, dass der zukünftige Papst den Islam-Dialog überdenkt
  8. Initiative "Neuer Anfang" protestiert gegen Handreichung von DBK/ZDK "für die Praxis der Segnung"
  9. Kardinal Müller warnt vor Spaltungsgefahr der Kirche, falls kein rechtgläubiger Papst gewählt wird
  10. Der Volkspapst – Was bleibt vom Franziskus-Pontifikat?
  11. Kardinal Versaldi: Franziskus nicht wiederholen
  12. Papst Franziskus nach Überführung im Petersdom aufgebahrt
  13. Selenskyj: Gespräch mit Trump im Petersdom vielleicht historisch
  14. Franziskus' letzte Stunden: Papst starb ohne sichtbare Leiden
  15. Kardinal Erdö ist bereits in Rom - "Franziskus war Papst der Völker"

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz