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| ![]() Franziskus war ein „Papst wie du und ich“vor 27 Stunden in Kommentar, 15 Lesermeinungen Der 266. Papst war „Dorfpfarrer“ für die ganze Welt - Woran soll uns das Pontifikat von Papst Franziskus erinnern? - kath.net-Nachruf von Petra Lorleberg Vatikan (kath.net/pl) Nun ist sein irdischer Weg zu Ende: Papst Franziskus hat am Ostermontag seine Augen für immer geschlossen – zurück bleibt eine Kirche, die tief um ihn trauert und dann ihre Segel wieder nach vorne setzen muss. Der Papst aus Argentinien hatte versucht, sein Pontifikat als ein „Papst zum Anfassen“ zu leben. Das entsprach zunächst einfach seinem Naturell. Er liebte die Begegnung mit Menschen, noch auf den letzten Fotos von ihm gab es Momente des sympathischen Lächelns auf dem schon von Krankheit gezeichneten Gesicht. Mir ist bleibend und äußerst positiv im Gedächtnis geblieben, wie Papst Franziskus bei seinen allerersten Generalaudienzen nach seiner Wahl den Blick über die unfassbaren Menschenmengen schweifen lies und Einzelpersonen, die es nicht in vordere Reihen geschafft hatten, einen Gruß zuwinkte oder einen Blick und ein kurzes Nicken zu ihnen sandte. Schon da zeichnete sich ab, was sein Pontifikat charakterisieren würde: seine Sorge um die Fernstehenden. Und noch am letzten vollen Tag seines Lebens, dem Ostersonntag 2025, rang er es sich ab, sich den Pilgern auf dem Petersplatz zu zeigen und mit brüchiger Stimme ein letztes Mal den Segen zu erteilen. Doch dieses Zugehen auf Menschen war bei Franziskus mehr als nur Ausdruck seines eigenen Naturells, denn er wollte den Menschen gut und er lebte dies als seinen ureigenen Dienst. Ihm war bewusst, was es für sein Gegenüber bedeutet, eine kurze Begegnung mit dem Papsttum zu haben, das auf seinen Schultern ruhte: eine Begegnung mit der Fülle der himmlischen Realität, die im Stellvertreter Christi präsent ist; ein Hoffnungslicht für das jeweilige Alltagsleben; ein Segensmoment, das in die Zukunft hinein ausstrahlt. Mit Gottes Gnade verfeinerte Papst Franziskus seine Charakteranlage zum Charisma – und das ist keineswegs wenig. Hier, als „Dorfpfarrer der ganzen Welt“, berührte Franziskus den Wesenskern seiner eigenen Berufung. Gleichzeitig spürte Franziskus aber wohl auch seine Grenzen. Denn er war ja kein geschliffener Theologe oder Diplomat und seine Menschenkenntnis war gelegentlich allzu vertrauensvoll. Er vertraute auch da, wo es völlig unangebracht war, geschickten Einflüsterern wie bsp. dem später endlich abgehalfterten Ex-Kardinal Theodore McCarrick, der sich wohl reihenweise Priesteramtskandidaten ins eigene Bett geholt hatte. Franziskus tadelte einseitig nur den Rechtsaußen-Flügel unserer Kirche und vergaß häufig, dem viel dominanteren und kirchenzersetzenderen Linksaußen-Flügel ebenfalls die Zügel straffer anzulegen. Er sah voller Sympathie auf den Menschen direkt vor sich, dem er Gutes wollte – doch er vergaß dabei, dass es im päpstlichen Handeln keine „billige Gnade“ gibt, sondern dass Verständnis im Einzelfall immer zum Dammbruch führten muss, da beim Damm auch nur Haarriss schon existentiell gefährdend ist. Er unterschätzte stark das Problem des sexuellen Missbrauchs und der Missbrauchsvertuschung, das auch in den Reihen der Bischöfe keineswegs selten war: Zu Recht umstrittene Bischöfe wurden nur zögerlich entfernt, wenn überhaupt. Dem unerträglichen argentinischen Bischof Gustavo Zanchetta gab er nach der Amtsentfernung Raum und Aufgabe im Vatikan, obwohl dieser als „Nacktselfie-Bischof“ (und mehr!) wirklich nicht mit dem Papst unter einem Dach hätte leben sollen. Und was soll man davon halten, dass zwei Bilder in der Papstwohnung ausgerechnet vom Ex-Jesuiten Marco Rupnik stammen, jenem bekannten Mosaikkünstler, gegen den die als glaubwürdig eingestuften Vorwürfe des sexuellen Missbrauch eine bedrückende Last für unsere Kirche darstellen? Rupnik darf obendrein weiterhin seinen priesterlichen Dienst ausüben, obwohl der Jesuitenorden mit Sicherheit gute Gründe hatte, den gefallenen Mitbruder aus den eigenen Reihen hinauszuwerfen. Auch anderen Kernthemen dieses Papstes harren noch auf ihre Aufarbeitung. Beispielsweise jenes der einseitigen Mahnungen zur christlichen Hilfe an Flüchtlingen und zu offenen Grenzen, ohne gleichzeitig diese Flüchtlinge auch hörbar zu ermahnen, sich in den Gastgeberländern auch unter Achtung von Demokratieverständnis, Menschenwürdeverständnis, Achtung vor Frauen und Kriminalitätsvermeidung einzufügen. Der Vatikan hat im Laufe der letzten Jahre die Sicherheitsvorkehrungen spürbar erhöht, doch wer schützt die Krankenschwester, die nachts auf dunkler Straße von ihrem Dienst heimkehrt? Was bleibt im Rückblick auf sein Pontifikat? Es bleibt die keineswegs neue Erkenntnis, dass die Bürde des Papstamtes für menschliche Schultern eigentlich schwer ist. Obendrein hatte Papst Franziskus mit dem hl. Johannes Paul II. und mit dem brillanten Theologenpapst Benedikt XVI. regelrechte Giganten als Vorgänger. Im Gegensatz dazu war Papst Franziskus „einer wie du und ich“. Auch die Päpste Johannes Paul II. und Benedikt XVI. hatten in ihrer Amtsausübung ihre spürbaren menschlichen Grenzen und Benedikt sagte zum Beginn seines eigenen Pontifikats in der für ihn typischen Bescheidenheit: „Es kann nicht nur große Päpste geben“, er bezog dies auf sich selbst. Doch bei Franziskus waren diese menschlichen Grenzen trotz all seiner subjektiven Gutwilligkeit möglicherweise noch deutlicher. Papst Franziskus bat die Menschen auffallend häufig: „Betet für mich“. Vielleicht sollten wir dies auch für die folgenden Päpste mitnehmen: Der Felsen Christi trägt uns als Kirche – doch in bemerkenswerter Umkehrung des Bildes tragen auch wir als Kirche den Felsen Petri mit: durch unser Gebet, durch unser Denken und Werten, und nicht zuletzt auch durch unser Handeln und konkretes Leben. Achten wir alle mit darauf, dass der Fels Petri nicht bröselig wird! Dies wird im 1. Petrusbrief in einem anderen Bildwort so ausgedrückt: wir sind lebendige Steine (1 Petr 2,4 ff). Auch hier kommt rein sprachlich im Neuen Testament die griechische Wortwurzel für „Stein“: petros… ja, das ist der Name des ersten Papstes. Die Kirche, der Fels Petri braucht die Tragkraft der „lebendigen Steine“ und jeder Katholik, ja sogar jeder Christ auch in den anderen Konfessionen ist dazu aufgerufen, seine Tragkraft in das Gesamtgefüge der Kirche Christi verantwortlich einzufügen. Das Pontifikat von Franziskus mag uns daran erinnern. „Wir sind Papst“, titelte 2005 die „Bild“, als Papst Benedikt gewählt worden war. Tatsächlich, diese Überschrift erweist sich als noch viel wahrer, als man damals erfasst hat. Ja: „Wir sind Papst“, wir gehören zum Gesamtorganismus der Kirche, wir tragen mit: geben wir schon jetzt unsere Kraft in das Gebet für das bevorstehende Konklave, für den nächsten Papst und für die ganze Weltkirche. Für Papst Franziskus selbst gilt: Ich werde ihn – trotz mancher Kritik von mir – sehr vermissen. Franziskus hat sich guten Gewissens bemüht und das ist keineswegs wenig und keineswegs selbstverständlich! Möge ihm der Herr den Rest dazu schenken, wie wir dies ja alle in unserem Tod brauchen werden. Mögen Engelchöre dir nun singen, Der allerletzte Segen unseres Heiligen Vaters Papst Franziskus am Ostersonntag 2025 - knapp ein Tag vor seinem Verscheiden
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