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Lipowicz: Demokratisches Europa braucht konkrete Vorbilder

9. Mai 2021 in Chronik, 2 Lesermeinungen
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Polnische Ex-Botschafterin in Österreich bei Online-Tagung, die EU-Gründervater Robert Schuman gewidmet war: Union muss mehr in Wertevermittlung investieren.


Wien (kath.net/ KAP)

Demokratie und ein demokratisches Europa braucht ganz konkrete Vorbilder, an denen sich die Menschen bzw. vor allem die junge Generation orientieren können. Das hat die frühere polnische Botschafterin in Österreich, Irena Lipowicz betont. Der EU-Gründervater Robert Schuman (1886-1963) sei ein solches Vorbild gewesen, "aber wo sind die Vorbilder heute?", fragt sie sich. Lipowicz war eine der Referenten bei einem internationalen Online-Studientag am Freitag in Wien, der unter dem Titel "Politischer Realismus und europäischer Geist - Die Inspiration Robert Schumans in der Krise" stand. Dabei wurden Schuman und seine Ideen von verschiedenen Perspektiven als Anstoß zur Bewältigung aktueller Herausforderungen in Gesellschaft und Politik in Europa beleuchtet.

Im Blick auf Polen sprach Lipowicz, die auch an der Kardinal-Wyszynski-Universität Warschau lehrt, von einer rund 20-jährigen Erfolgsgeschichte nach der politischen Wende, in der sich Demokratie und Rechtsstaatlichkeit entwickeln konnten. Die frühere Botschafterin in Österreich führte drei Grundsätze der Solidarnosc-Bewegung an: Solidarität, keine Ausgrenzung und "das Böse mit dem Guten besiegen". Damit sei Polen einige Zeit sehr gut gefahren. Das kapitalistische System habe schließlich aber auch viele Schattenseiten und Verlierer mit sich gebracht; ein guter Nährboden für ab den späteren 2000er Jahren einsetzende negative antidemokratische Entwicklungen. Die EU müsse viel mehr in die Vermittlung von Werten investieren, mahnte Lipowicz.


Politische Kräfte in Polen würden das tief in der polnischen Gesellschaft verankerte Gefühl der Demütigung zu ihren Zwecken ausnützen, führte Lipowicz weiter aus. Die Polen hätten sich über lange Zeit unter Fremdherrschaft von Europa ausgegrenzt gefühlt. Und dieses Trauma wirke immer noch nach und lasse sich instrumentalisieren. Auch der Mythos von Polen als Bollwerk an der Grenze des christlichen Europas und als einsamer und verlassener Verteidiger des Christentums gehöre in diese Kategorie.

Dem hielt Lipowicz aber auch einige Sternstunden in der jüngeren polnischen Geschichte entgegen: so etwa den Versöhnungsprozess zwischen der polnischen und deutschen Kirche oder den EU-Beitritt 2004, zu dem auch Papst Johannes Paul II. (1978-2005) sehr viel beigetragen habe.

Die frühere Botschafterin machte zudem in ihren Ausführungen auch auf die große Gefahr aufmerksam, die von digitalen Desinformationen ausgeht, die immer stärker würden. In Polen sei dies etwa nicht nur auf Russland oder China zurückzuführen, sondern zum Teil auch hausgemacht.

Neben Lipowicz referierten bei der Tagung u.a. Sant'Egidio-Generalsekretär Cesare Zucconi und die Pariser Schuman-Fondation-Generaldirektorin Pascale Joannin. Die Tagung wurde gemeinsam von der Wiener Akademie für Dialog und Evangelisation (Figlhaus), der Universität Wien und dem "Centre internationalde formation europeenne" (CIFE) organisiert.

Der Katholik Robert Schuman setzte sich nach dem Zweiten Weltkrieg intensiv für eine Annäherung von Deutschen und Franzosen ein. Als französischer Außenminister erarbeitete er mit seinem Mitarbeiter Jean Monnet die Grundlagen für die 1952 gegründete westeuropäische Montanunion, der Vorläuferin der EU. Darüber hinaus trat der Politiker für die Weiterentwicklung der europäischen Zusammenarbeit ein. Von 1958 bis 1960 war er der erste Präsident des Europäischen Parlaments.

Für Schuman läuft seit Anfang der 1990er-Jahre ein Seligsprechungsprozess. Vor drei Wochen berichtete die Zeitung "La Croix" unter Berufung auf den Präfekten der vatikanischen Heiligsprechungskongregation, Kardinal Marcello Semeraro, dass der Papst Schuman noch vor dem Sommer den sogenannten "heroischen Tugendgrad" zuerkennen könnte. Diese Bestätigung eines vorbildhaften christlichen Lebenswandels ist in der katholischen Kirche eine wichtige Vorstufe für eine etwaige Seligsprechung.

 

Copyright 2021 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich (www.kathpress.at) Alle Rechte vorbehalten


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Lesermeinungen

 Scotus 9. Mai 2021 

Meine Vorbilder

hinsichtlich eines christlichen demokratischen Europas sind:
Hl. Benedikt von Nursia,
Hll. Kyril und Methodius,
Hl. Katharina von Siena,
Hl. Birgitta von Schweden,
Hl. John Henry Newman,
Hl. Theresia Benedicta vom Kreuz (Edith Stein),
Seliger Kaiser Karl und Ehrwürdige Dienerin Gottes Zita,
Richard Nikolaus Coudenhove-Kalergi
Hl. Johannes Paul II.
Romano Guardini,
Robert Schuman,
Leopold Figl
Alois Mock
und last, but not least:
Benedikt XVI. - Joseph Ratzinger

Für mich persönlich ist auch der aktuelle Österreichische Bundeskanzler, Sebastian Kurz, ein politischer Hoffnungsträger. Zerstörerische Kräfte versuchen gerade, ihn in ein schlechtes Licht zu rücken.


2
 
 Karlmaria 9. Mai 2021 

konkrete Vorbilder

Christen müssen auch Vorbilder sein. Ein bisschen Liebe unter den Menschen verbreiten. Das versteht jeder. Ich denke sowieso mehr und mehr dass das die Hauptaufgabe eines Christen ist. Neben der Anbetung natürlich. Denn an irgendwelchen Dingen die schief laufen herumkritisieren dadurch wird nicht mehr Liebe unter den Menschen verbreitet. Natürlich kann man das so sehen dass die Art wie die Liebe zum blanken Sex mit Abtreibung geworden ist dass man da wettern und dagegen kämpfen muss. Aber ob das viel bringt ist natürlich auch die Frage. Ich denke mal die Liebe wird auf andere Art verbreitet. Jeder sollte in den Medien schreiben. Und mal ganz strikt Disziplin üben und nirgends kritisieren und schlimme Dinge anklagen sondern immer überlegen wie kann ich da Liebe verbreiten. Glaube Hoffnung Liebe. Das sind die göttlichen Tugenden und darüber sollen wir schreiben. Was gerecht rein lieblich wohllautend. Ist da etwa eine Tugend ist da etwa ein Lob. Dem denket nach. Philipper 4


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