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Jerusalem: Die geheimnisvolle "Liturgie des Heiligen Feuers"vor 4 Tagen in Spirituelles, keine Lesermeinung Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden
Jedes Jahr zu Ostern geht in der Grabeskirche auf wundersame Weise eine Flamme aus dem Grab Christi hervor - Heuer sind von den Behörden nur 2.750 Gläubige zur unmittelbaren Teilnahme an der Zeremonie zugelassen.
Jerusalem (kath.net/ KAP)
Rund 350 Millionen orthodoxe und altorientalische Christen in aller Welt blicken zu den Osterfeiertagen gebannt auf Jerusalem. Am Karsamstag findet dort in der Grabeskirche eine geheimnisvolle, mehr als 1.600 Jahre alte Zeremonie statt: die "Liturgie des Heiligen Feuers". Die Zeremonie, bei der nach dem Volksglauben eine Flamme auf wundersame Weise aus dem Grab Christi hervorgeht, markiert alljährlich den Höhepunkt der orthodoxen Osterfeiern in der Heiligen Stadt. Die Liturgie soll manchen Quellen zufolge auf das 4. Jahrhundert zurückgehen, andere geben das 8. Jahrhundert an. Um das Jahr 1.000 entstanden erste Berichte über eine wundersame Herabkunft des Heiligen Feuers.
Russland, Griechenland und andere orthodoxe Staaten entsenden alljährlich hochrangige Regierungsdelegationen zu der Feier, die das Fernsehen in viele Länder live überträgt. Das "Heilige Feuer" wird auch per Flugzeug in viele Hauptstädte orthodoxer Länder überbracht. Zehntausende einheimische Christen sowie Pilger aus aller Welt nehmen an der Feier teil. Die israelische Polizei ist ebenfalls jedes Jahr mit einem Großaufgebot präsent, um den Besucherandrang zu kanalisieren.
Jedes Jahr gibt es auch emotional geführte Diskussionen, wie viele Gläubige überhaupt an der Feier teilnehmen dürfen bzw. können. Heuer sind es laut den Behörden 2.750 Gläubige. Weitere 4.200 Personen sollen die Feier im unmittelbaren Gebiet um die Grabeskirche sowie auf den Dächern mitverfolgen können. Dabei betonten die Polizeivertreter dieser Tage gegenüber Medien, nicht sie hätten die Beschränkung der Teilnehmerzahl festgelegt, sondern ein von den Kirchen beauftragter Sicherheitsingenieur. Die Entscheidung beruhe "ausschließlich auf Sicherheitserwägungen". 
Jerusalemer Patriarch im Mittelpunkt
Die Vorfeier zur "Liturgie des Heiligen Feuers" beginnt am späten Vormittag mit liturgischen Gesängen in der Kirche. Um 13 Uhr bahnt sich dann eine Delegation lokaler israelischer Beamter ihren Weg durch die Massen. Obwohl diese Beamten keine Christen sind, gehören sie fest zur Zeremonie. Ihre Anwesenheit symbolisiert die Römer aus der Zeit Jesu, die das Grab Jesu versiegelt hatten, damit die Jünger seinen Leichnam nicht stehlen und behaupten konnten, er sei wieder auferstanden.
In dieser Tradition ist es heute Aufgabe der israelischen Machthaber, das Grab mit Wachs zu versiegeln. Bevor sie dies tun, kontrollieren sie, ob sich eine versteckte Flamme in der Kapelle befindet, an der der Patriarch seine Kerzen entzünden könnte. So sollen die israelischen Beamten sicherstellen, dass mit dem Lichtwunder kein Schwindel getrieben wird.
Um 13.45 Uhr betritt der orthodoxe Patriarch von Jerusalem die Kirche. Er wird entkleidet, bis er nur noch von einem weißen Gewand umhüllt ist. Sämtliche Lichter in der Kirche sind erloschen. Einzig verbleibende Lichtquelle ist das Sonnenlicht, das durch das Glas der Kuppel dringt. Mit zwei großen, nicht brennenden Wachskerzen betritt der Patriarch allein die Grabkammer und kommt wenig später mit brennenden Kerzen wieder heraus. Er übergibt das Licht zuerst an den armenischen Patriarchen und dann an den koptischen. Danach reicht er die Flamme an die Gläubigen weiter.
Mit menschlichen Worten nicht beschreibbar
Dem dänischen Theologen und Publizist Niels Christian Hvidt war es gelungen, den im Jahr 2000 verstorbenen griechisch-orthodoxen Patriarchen von Jerusalem, Diodoros I., in den späten 1990er-Jahren zu den Vorgängen zu befragen. Er zitierte den Patriarchen in einem Beitrag für das "Flensburger Tageblatt": "Vor dem Grab spreche ich mehrere Gebete, und dann warte ich. Manchmal kann es ein paar Minuten dauern, aber meistens ereignet sich das Wunder sofort: Von genau dem Stein, an dem Jesus lag, geht ein undefinierbares Licht aus. Seine Grundfarbe ist blau, aber es hat viele Nuancen, vor allem rötliche. Mit menschlichen Worten lässt es sich nicht beschreiben."
Das Licht erhebe sich dann aus dem Stein, bewege sich dabei aber jedes Jahr anders. Manchmal stehe es bloß über dem Stein, manchmal erleuchte es das ganze Grab. Es sei von ganz anderer Beschaffenheit als gewöhnliches Licht in Öllampen, so Patriarch Diodorus: "Irgendwann sammelt sich das Licht in einer Säule und ändert seine Beschaffenheit so, dass ich daran meine Kerzen entzünden kann."
Die gewichtigsten Argumente gegen einen vermeintlichen Schwindel sind nach Ansicht des dänischen Theologen die Zeugnisse der vielen Pilger, die über Jahrhunderte beschrieben hätten, wie sie das bläulich-rötliche Licht auch außerhalb des Grabes gesehen hatten und wie es von sich aus einige Kerzen der Gläubigen entzündete. Mehrfach sei auch überliefert, dass die Öllampen, die an den verschiedensten Stellen der Kirche hängen, von selbst zu leuchten begonnen hätten.
Bedeutung für die Einheit der Kirche
Das Wunder sei aber nicht nur für den Einzelnen von Bedeutung, um den Glauben zu stärken, sondern darüber hinaus auch für die Einheit der Kirche, so Hvidt. Er verweist auf den griechisch-orthodoxen Metropoliten Timotheos von Vostra, den früheren Kanzler des Jerusalemer Patriarchats, der der Lichtwunderzeremonie eine enorme ökumenische und einende Kraft zuschreibt. "Bis in das 13. Jahrhundert feierte die gesamte Kirche die Lichtwunderzeremonie. Selbst nachdem die Katholiken die Stadt verlassen hatten, blieb es eine vereinende Zeremonie aller Orthodoxen", so Metropolit Timoteus.
Dies zeige sich auch symbolisch in der Liturgie: "Die Flamme wird auf wundersame Weise von Christus an den griechisch-orthodoxen Patriarchen im Grab gereicht. Dieser reicht sie dann an den armenischen und koptischen Metropoliten, die sie dann weiter an die Würdenträger und schließlich an alle Kirchgänger verteilen."
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