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Jubiläum der Streitkräfte, der Polizei und der Sicherheitskräfte

9. Februar 2025 in Aktuelles, keine Lesermeinung
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Franziskus: Seid mutige Zeugen der Liebe Gottes, des Vaters, der will, dass wir alle Brüder und Schwestern sind. Jesus sah, stieg ein und setzte sich


Rom (kath.net) Am fünften Sonntag im Jahreskreis stand Papst Franziskus anlässlich des Jubiläums der Streitkräfte, der Polizei und der Sicherheitskräfte der heiligen Heilige Messe auf dem Petersplatz vor.

Im Folgenden veröffentlichen wir die Predigt, die Papst Franziskus nach der Verkündigung des Evangeliums hielt.

„Jesus geht es nicht darum, vor der Menge ein bestimmtes Bild abzugeben, eine Aufgabe zu erfüllen oder einem bestimmten Zeitplan bei seiner Mission zu folgen. Im Gegenteil, er stellt die Begegnung mit anderen, die Beziehung und die Sorge um die Mühen und Misserfolge, die oft das Herz belasten und einem die Hoffnung nehmen, immer an die erste Stelle.

Das ist der Grund, warum Jesus an diesem Tag sah, einstieg und sich setzte.“

Predigt von Papst Franziskus bei der heiligen Messe amSonntag des Jubiläums der Streitkräfte, der Polizei und der Sicherheitskräfte

Jesu Verhalten am See Gennesaret wird vom Evangelisten mit drei Verben beschrieben: er sah, er stieg ein, er setzte sich. Jesus geht es nicht darum, vor der Menge ein bestimmtes Bild abzugeben, eine Aufgabe zu erfüllen oder einem bestimmten Zeitplan bei seiner Mission zu folgen. Im Gegenteil, er stellt die Begegnung mit anderen, die Beziehung und die Sorge um die Mühen und Misserfolge, die oft das Herz belasten und einem die Hoffnung nehmen, immer an die erste Stelle.

Das ist der Grund, warum Jesus an diesem Tag sah, einstieg und sich setzte.

Zuallererst sah Jesus. Er hat einen aufmerksamen Blick, der es ihm selbst inmitten einer so großen Menschenmenge ermöglicht, zwei Boote zu entdecken, die sich dem Ufer nähern, und die Enttäuschung auf den Gesichtern jener Fischer zu sehen, die gerade dabei sind, ihre leeren Netze nach einer erfolglosen Nacht zu reinigen. (…) Jesus richtet seinen Blick voll Mitgefühl auf die Augen dieser Menschen und erkennt ihre Entmutigung, die Frustration, die ganze Nacht gearbeitet und nichts gefangen zu haben, das Gefühl einer inneren Leere, die der Leere der Netze entspricht, die sie nun in ihren Händen halten.


(Der Papst unterbrach die Lesung der Predigt und ließ sie vom Zeremonienmeister weiterlesen).

Und als er ihre Entmutigung sah, stieg Jesus ein. Er bittet Simon, das Boot vom Land wegzufahren und steigt ein. Er betritt damit seinen Lebensraum und dringt vor zu dem Gefühl des Scheiterns in seinem Herzen. Das ist schön: Jesus beobachtet nicht einfach nur die Dinge, die nicht funktionieren, wie wir es oft tun um uns dann in Wehklagen und Bitterkeit zu verschließen; stattdessen ergreift er die Initiative, er geht auf Simon zu, bleibt in diesem schwierigen Moment bei ihm stehen und beschließt, in das Boot seines Lebens zu steigen, das in dieser Nacht erfolglos ans Ufer zurückgekehrt war.

Als er schließlich eingestiegen war, setzte Jesus sich. Und das ist in den Evangelien die typische Haltung des Meisters, desjenigen, der lehrt. Im Evangelium heißt es sogar, dass er saß und lehrte. Nachdem er in den Augen und Herzen der Fischer die Verbitterung über eine erfolglose Nacht gesehen hatte, stieg Jesus in das Boot, um zu lehren, d.h. um die gute Nachricht zu verkünden, um Licht in diese Nacht der Enttäuschung zu bringen, um von der Schönheit Gottes inmitten der Mühen des menschlichen Lebens zu erzählen, um die Menschen spüren zu lassen, dass es noch eine Hoffnung gibt, auch wenn alles verloren scheint.

Und dann geschieht das Wunder: Wenn der Herr in das Boot unseres Lebens steigt, um uns die gute Nachricht von Gottes Liebe zu bringen, die uns immer begleitet und trägt, dann beginnt das Leben wieder neu, dann kommt wieder Hoffnung auf, die verlorene Begeisterung kehrt zurück und wir können das Netz wieder ins Meer auswerfen.

Liebe Brüder und Schwestern, dieses Wort der Hoffnung begleitet uns heute bei der Heilig-Jahr-Feier der Streitkräfte, der Polizei und der Sicherheitskräfte, denen ich für ihren Dienst danke. Ich grüße alle anwesenden Autoritäten, die Militärverbände und Militärakademien sowie die Militärordinarien und Militärseelsorger. Euch ist eine große Aufgabe anvertraut, die viele Dimensionen des gesellschaftlichen und politischen Lebens umfasst: die Verteidigung unserer Länder, der Einsatz für die Sicherheit, die Wahrung von Recht und Gerechtigkeit, die Präsenz in den Haftanstalten, der Kampf gegen Kriminalität und die verschiedenen Formen von Gewalt, die den sozialen Frieden zu stören drohen. Und ich denke auch an diejenigen, die ihren wichtigen Dienst bei Naturkatastrophen, zum Schutz der Schöpfung, zur Rettung von Menschenleben auf See, für die Schwächsten und zur Förderung des Friedens leisten.

Auch euch bittet der Herr, es ihm gleichzutun: zu sehen, einzusteigen, euch zu setzen. Sehen, denn ihr seid gefordert, einen aufmerksamen Blick zu haben, der die Bedrohungen für das Gemeinwohl, die Gefahren, die dem Leben der Bürger drohen, die ökologischen, sozialen und politischen Risiken, denen wir ausgesetzt sind, erkennt.

Einsteigen, denn eure Uniform, die Disziplin, die euch prägt, der Mut, der euch auszeichnet, der Eid, den ihr geleistet habt, erinnern euch daran, wie wichtig es ist, das Böse nicht nur zu sehen, um es anzuprangern, sondern auch bei Sturm in das Boot zu steigen und sich im Dienste des Guten, der Freiheit und der Gerechtigkeit einzusetzen, damit es nicht Schiffbruch erleidet.

Und schließlich: Sich setzen, weil eure Präsenz in unseren Städten und in unseren Vierteln, euer stetes Eintreten für das Recht und für die Schwächsten zu einer Lehre für uns alle wird: Es lehrt uns, dass das Gute trotz allem siegen kann, es lehrt uns, dass Gerechtigkeit, Aufrichtigkeit und Zivilcourage auch heute notwendige Werte sind, es lehrt uns, dass wir eine menschlichere, gerechtere und geschwisterlichere Welt schaffen können, trotz der entgegengesetzten Kräfte des Bösen.

Und bei dieser Aufgabe, die euer ganzes Leben betrifft, werdet ihr auch von Geistlichen begleitet und diese Präsenz der Priester in eurer Mitte ist wichtig. Sie sind nicht dazu da, abartige Kriegshandlungen abzusegnen – wie es in der Geschichte leider bisweilen geschehen ist. Nein. Sie stehen in eurer Mitte für die Gegenwart Christi, die euch begleiten will, die euch zuhören und Nähe schenken will, die euch ermutigen will, hinauszufahren auf die See und die euch bei eurer Mission unterstützen möchte, die ihr jeden Tag erfüllt. Als moralische und geistliche Unterstützung sind sie mit euch auf dem Weg und helfen euch, eure Aufgaben im Lichte des Evangeliums und im Dienst des Guten zu erfüllen.

Liebe Brüder und Schwestern, wir sind euch dankbar für das, was ihr tut, manchmal auch unter hohem persönlichem Risiko. Wir danken euch, denn indem ihr bei Gefahr zu uns ins Boot steigt, bietet ihr uns euren Schutz und ermutigt uns, unsere Überfahrt fortzusetzen. Aber ich möchte euch auch bitten, das Ziel eures Dienstes und eures Handelns nicht aus den Augen zu verlieren: das Leben zu fördern, das Leben zu retten, das Leben immer zu verteidigen. Ich bitte euch, wachsam zu sein: wachsam gegenüber der Versuchung, einen Geist des Krieges zu kultivieren; wachsam, damit ihr nicht vom Mythos der Gewalt und dem Lärm der Waffen verführt werdet; wachsam, damit ihr nicht vom Gift der Hasspropaganda verdorben werdet, die die Welt in zu schützende Freunde und zu bekämpfende Feinde unterteilt. Seid stattdessen mutige Zeugen der Liebe Gottes, des Vaters, der will, dass wir alle Brüder und Schwestern sind. Und gemeinsam wollen wir uns auf den Weg machen, um eine neue Ära des Friedens, der Gerechtigkeit und der Geschwisterlichkeit erstehen zu lassen.

 


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