SucheSuchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:
Top-15meist-diskutiert- Der alte und künftige römische Ritus
- Bischof von Speyer voll auf Zeitgeistkurs
- „Was, wenn Prof. Striet den Opfertod Christi leugnet und niemand zuhört?“
- Wenn der Erzbischof von München das Trump-Bashing vom Spiegel nachplappert
- Linke Abtreibungsagenda soll auf den letzten Ampelmetern umgesetzt werden
- Papst Franziskus hat neue Regeln für kommende Papst-Beerdigungen festgelegt
- Erlösung durch Jesu Kreuzestod: Nein Danke?
- Attacke auf die Schwarze Madonna im Kloster Einsiedeln
- Christbaum für Petersplatz: Proteste gegen Fällung uralter Tanne - "Anachronistisches Massaker"
- Wird mich das Tattoo heiliger machen?
- Neuer Prediger des Päpstlichen Hauses relativiert kirchliche Lehre zur Homosexualität
- Mit allen Mitteln gegen das Recht auf Leben
- 'Das einzige Argument, das uns bleibt, ist die Heiligkeit'
- JESUS statt 'synodales Gerede' - Ein Geheimrezept (nicht) nur für Bischöfe!
- Alle Macht den synodalen Räten?
|
Interview mit Kardinal Eijk zu Krise und Erneuerung der Kirche22. Mai 2019 in Weltkirche, 8 Lesermeinungen Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden
Hoffnung gibt vor allem die junge Generation der Katholiken in den Niederlanden. Es seien wenige, doch sie könnten der neue Sauerteig für die Zukunft der Kirche sein, sagte der Erzbischof von Utrecht.
Utrecht (kath.net/LSN/jg) In einem umfassenden Interview mit Jeanne Smits von LifeSiteNews hat Willem Kardinal Eijk (Foto), der Erzbischof von Utrecht (Niederlande), zum Glaubensverlust, der Krise in der Kirche und zu deren Erneuerung Stellung genommen. (Siehe Link am Ende des Artikels) Eijk sprach zunächst über die Verwirrung in der Kirche, die etwa durch unklare Formulierungen im nachsynodalen Schreiben Amoris laetitia hinsichtlich des Kommunionempfangs zivilrechtlich geschiedener Wiederverheirateter und durch ein Dokument der deutschen Bischöfe über den Kommunionempfang für evangelische Ehepartner von Katholiken entstanden sei. Er habe selbst den Papst um Klarstellung in diesen Fragen gebeten, bis jetzt aber keine Antwort erhalten. Es sei Aufgabe des Papstes und der Bischöfe, in Fragen des Glaubens Klarheit zu finden und zu vermitteln, betonte Eijk. Nicht nur Kardinäle, Bischöfe und Priester hätten aber die Pflicht, den Glauben klar und unverkürzt zu verkünden. Dies gelte auch für Laien. Viele Christen seien sehr zurückhaltend und würden sich nicht zu ihrem Glauben und den Prinzipien der kirchlichen Lehre bekennen. Als Eltern hätten sie auch die Aufgabe, ihren Kindern den Glauben weiter zu geben, sagte Eijk.
Eines der Probleme dabei sei, dass die Eltern selbst wenig über den katholischen Glauben wüssten, räumte der Kardinal ein. Es brauche daher auch eine Katechese für die Eltern, schlug er vor. Er habe als Schüler selbst miterleben müssen, wie Ende der 1960er Jahre die Glaubenspraxis in den Niederlanden in kurzer Zeit zusammengebrochen sei. 1965 seien noch alle Schüler seiner Klasse einer katholischen Schule sonntags zur Messe gegangen. 1971 seien es nur mehr zwei gewesen. Aus dieser Generation kämen die Großeltern von heute, die weder ihren Kindern noch ihren Enkelkindern den Glauben weiter gegeben hätten. Heute würden nur noch 4 oder 5 Prozent der niederländischen Katholiken am Sonntag regelmäßig die heilige Messe besuchen, sagte er. Die Kirche werde kleiner, aber es gebe Zeichen der Hoffnung, fuhr Kardinal Eijk fort. Vor allem die jungen Katholiken machen ihn zuversichtlich, weil sie sich oft ganz für den Glauben entscheiden. Sie führen ein Gebetsleben, haben eine persönliche Beziehung zu Christus und nehmen die Lehre der Kirche zur Gänze an. Ihre Zahl ist nicht groß, aber vielleicht sind sie der Sauerteig für die Zukunft, sagte Eijk wörtlich. Zuerst müsse die Kirche innerlich erneuert werden. Konkret heiße das, dass die Katholiken ihren Glauben wieder kennen und leben müssten. Dann könnte sich die Kirche wirklich der Neuevangelisierung widmen. Die Bischöfe der Niederlande hätten deshalb ein Programm für die Jugendkatechese entwickelt, das für Kinder und Jugendliche von 4 bis 18 Jahren ausgelegt sei. Er stelle auch fest, dass die Kandidaten, die zur Erstkommunion und zur Firmung kommen würden, wieder ein besseres Verständnis für die Sakramente hätten als früher. Am 13. Mai 2017, genaue einhundert Jahre nach der ersten Erscheinung von Fatima, haben die Bischöfe der Niederlande ihre Diözesen dem allerheiligsten Herzen Marias geweiht. Im Jahr darauf haben sie ein Jahr des Rosenkranzes begangen. Beide Initiativen seien von den Katholiken des Landes positiv aufgenommen und in überraschend großer Zahl auch mitgetragen worden, Viele Reformbemühungen nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil hätten in den Niederlanden begonnen. Vielleicht könnten die Niederlande jetzt ein Anfangspunkt für die Erneuerung der Kirche sein, sagte Kardinal Eijk abschließend. Link zum Interview mit Kardinal Eijk auf LifeSiteNews (englisch):
INTERVIEW: Dutch Cardinal Willem Eijk answers questions on crisis in Church, loss of faith
Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!
Lesermeinungen | lesa 23. Mai 2019 | | |
@Thomas R.: Danke für den Kommentar. | 2
| | | ThomasR 23. Mai 2019 | | | @lesa ich bin stets für beide liturgischen Formen des RR im Leben einer Pfarre und eines Priesterseminars.
Die Schnittstelle von beiden Formen ist in meinen Augen auch das bestmögliche Ort für die Glaubenserneuerung und für Berufungsapostolat. | 3
| | | lesa 23. Mai 2019 | | | Authentizität, Apostolat und Ordo @ThomasR: Ja, beide Riten. Denn, bei aller Wertschätzung des alten Ritus: Menschen, denen er derzeit noch nicht zugänglich ist, müssen die Möglichkeit haben, die Hl. Messe im NO. mitzufeiern. Man trifft ihn Gott sei Dank hier und da noch in "ungepantschter Form" was ein großes Geschenk ist. Manche, die am Anfang des Glaubensweges stehen, kann man besser in die Hl. Messe im NO mitnehmen.
@Diadochus: Zustimmung. Die Worte von Kardinal Eijk sind so hoffnungsvoll! Der Hinweis auf den Rosenkranz ist HInführung zu lebendigem Wasser. Maria hilft dem Glaubensleben im Leib Christi zum Wachstum durch ihre vermittelnde Fürsprache wie sonst niemand im Himmel und auf Erden! | 5
| | | FJansen 23. Mai 2019 | | | Holland Der Erzbischof von Utrecht sieht Zeichen der Hoffnung in einem Land, dessen christliche Wurzeln für mich kaum noch erkennbar sind. Seine Worte sind zutreffend. Es ist aber wohl lediglich der Zuwanderung vor allem aus Osteuropa zu danken, dass die katholischen Gemeinden nicht aussterben. In großen Städten wie Arnheim wird sonntags nur noch eine einzige Sonntagsmesse gelesen. Aufgrund historischer Verfasstheiten und fehlender Kirchensteuer verfügt die Kirche überdies nur über sehr geringe finanzielle Spielräume und führt ein gesellschaftliches Schattendasein.Dennoch: Kardinal Eijk ist ein großer Lichtblick! | 6
| | | ThomasR 22. Mai 2019 | | | bei den Zelebrationen der alten Messe sind Vertreter der jungen Generation eher stets und überdurchsnilltlich (im Vergleich zu den Zelebrationsorten der neuen liturgischen Form) vertreten.
Hier ist die Zukunft der Kirche (beide liturgische Formen in jeder Pfarrerei), hier ist auch die Wirkung vom Heiligen Geist, Geist der Erneuerung der Welt und der Kirche erfahrbar. Die Erfahrung erfolgt über Entscheidungssuche und Entscheidungsfindung entweder für eine oder die andere liturgische Form des RR.
In keinem diözesanen Priesterseminar in Deutschland (ähnlich vor Kurzem geschlossenen Priestersemianr in Bordeux in Frankreich) wird meiner Kenntnis nach die alte liturgische Form gepflegt (z.B. einmal in der Woche) bzw. in keinem diözesanen Priesterseminar wird die Ausbildung in beiden liturgischen Formen angeboten. Es ist in meinen Augen auch eine klare Entscheidung für Schicksal von Bordeux. | 5
| | | Diadochus 22. Mai 2019 | | | @engelsberg Warum die Schwarzmalerei? Die Kirche muss ständig erneuert werden, von Generation zu Generation. Wo ist Ihre Hoffnung? Wollen Sie denn kein Sauerteig sein? Das, was Kardinal Eijk gesagt hat, finde ich sehr ehrlich und positiv. Wer den Rosenkranz hochhält, wie Kardinal Eijk, dessen Bemühungen werden erfolgreich sein. Da helfe ich ihm gerne. | 4
| | | lesa 22. Mai 2019 | | | Der Auferstandene sammelt sein Volk für die Ewigkeit @engelsberg: Auch wenn Endzeit ist (das war immer schon seit der Menscherdung Christi) Christus sagt: "Ich bin bei euch alle Tage bis zum Ende der Welt." Die Verkündigung bleibt auch sein Auftrag. Was aus diesen Sammlungsbemühungen, aus dem Einsatz, Seelen zu retten wird, sehen wir in der Ewigkeit.
Vielleicht ist der Karsamstag schon sehr fortgeschritten, die Anzeichen sind da. Daher ist Ihr Einwand sehr verständlich. Aber wir dienen dem Auferstandenen. Auch in der Nacht. Abfall und Auflösung ist da Eine.
Gleichzeitig gibt es wundervolle Zeichen und Beweise, dass der Auferstande lebt, dass die Kirche lebt - und sein Volk versammelt - mitten in den Schrecknissen der Endzeit …
Doch aus dem Baumstumpf Isais wächst ein Reis hervor, / ein junger Trieb aus seinen Wurzeln bringt Frucht. Der Geist des Herrn lässt sich nieder auf ihm: / der *Geist der Weisheit und der Einsicht, der Geist des Rates und der Stärke, / der Geist der Erkenntnis und der Gottesfurcht. (Jes 11,2) | 9
| | | Ginsterbusch 22. Mai 2019 | | | DAS ist mein heutiges Hirtenwort.
Vielen Dank für diese Worte und vergelt‘s Gott! | 8
| |
Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen. Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder. kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net) kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen. |
Mehr zuNiederlande- Niederlande: Euthanasie für 17-Jährige mit Depressionen und Angststörungen
- Niederlande heben Altersgrenze für assistierten Suizid durch Einstellen der Ernährung auf
- Niederländische Anwältin und Aktivistin der Bauernbewegung konvertiert zum katholischen Glauben
- Diözese Amsterdam: 60 Prozent der Kirchen müssen in den nächsten fünf Jahren geschlossen werden
- Schweizer Kanton will Pflegeheime zu Sterbehilfe verpflichten
- Vom Vatikan geehrte Politikerin setzt sich weiter für Abtreibung ein
- Kardinal Eijk: Pfarreien mit katholischem Profil sind die lebendigsten
- Großbrand in niederländischer Kirche
- Katholisches Gotteshaus in den Niederlanden völlig abgebrannt
- Kathedrale von Utrecht steht vor dem Verkauf
|
Top-15meist-gelesen- Heiliges Jahr - Große ROMREISE zu OSTERN 2025 - 9 Tage - Mit Assisi, Loretto, Manoppello und Padua
- JETZT ANMELDEN - Große Baltikum-Reise mit kath.net - Spätsommer 2025
- Wenn der Erzbischof von München das Trump-Bashing vom Spiegel nachplappert
- Attacke auf die Schwarze Madonna im Kloster Einsiedeln
- Der alte und künftige römische Ritus
- „Das Wunder der Welle“
- Unmittelbar vor der Todesspritze: Niederländerin (22) sagt NEIN zur Euthanasie
- Linke Abtreibungsagenda soll auf den letzten Ampelmetern umgesetzt werden
- Bischof von Speyer voll auf Zeitgeistkurs
- 'Das einzige Argument, das uns bleibt, ist die Heiligkeit'
- Erlösung durch Jesu Kreuzestod: Nein Danke?
- „Was, wenn Prof. Striet den Opfertod Christi leugnet und niemand zuhört?“
- Covid-Impfung verweigert – Katholikin erhält 12,7 Millionen Dollar nach ungerechtfertigter Kündigung
- Wird mich das Tattoo heiliger machen?
- Neuer Prediger des Päpstlichen Hauses relativiert kirchliche Lehre zur Homosexualität
|