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| "Christen in Not" prangert Übergriffe auf Christen in Pakistan an11. April 2021 in Aktuelles, 1 Lesermeinung Christliche Krankenschwestern unter Blasphemieanklage. Faisalabad (kath.net/ KAP) In Pakistan stehen zwei christliche Krankenschwestern unter Blasphemieverdacht: Maryam Lal und Newish Arooj werden beschuldigt den "Heiligen Koran beleidigt" zu haben, wie das ökumenische Hilfswerk "Christen in Not" (CiN) in Wien am Samstag mitteilte. Die beiden Krankenschwestern des staatlichen Krankenhauses in Faisalabad sollen laut CiN einen Wandkalender in der Hand gehalten haben, auf dem sich Koranverse befanden. Ein Krankenhausmitarbeiter beschuldigte daraufhin die beiden Christinnen des Missbrauchs von Koranversen, die er allein für sich und seine Glaubensgenossen verwenden dürfe. "Wenn schon ein Wandkalender mit Koranversen zur Blasphemieanklage wird, dann kann jeder Christ, der die Tageszeitung mit ihren Koranversen in der Hand hält, ebenfalls angezeigt werden", mahnte Elmar Kuhn, Generalsekretär der österreichischen CiN-Sektion. Kuhn bezeichnete die Lage als angespannt, da die beiden Krankenschwestern vonseiten des Personals zu einem Geständnis gezwungen und später verhaftet worden seien. Zudem habe die Polizei auf Druck eine Anzeige nach Abschnitt 295-C des pakistanischen Strafgesetzbuches, der die Todesstrafe für die Begehung von Gotteslästerung gegen den Propheten Mohammed vorsieht, aufgenommen. Aktuell bestehe auch die Gefahr von Lynchjustiz. "Wir schätzen das Eingreifen der Polizei, die jedoch leider oftmals hilflos den aufgehetzten Menschenmengen gegenübersteht. Diese willkürlichen Anklagen unter Missbrauch des Blasphemieparagraphen dürfen nicht unwidersprochen bleiben", so Kuhn. CiN werde die Verteidigungskosten für die beiden Christinnen übernehmen, kündigte Kuhn zudem an. Die Blasphemiebilanz 2020/21 des mehrheitlich sunnitisch-islamischen Pakistan ist zwiespältig. Im September 2020 wurde ein 37-jähriger Christ in Lahore wegen Blasphemie zum Tod verurteilt. Im Juli 2020 wurde ein wegen Blasphemie angeklagter muslimischer Pakistaner mit US-Staatsbürgerschaft im Gerichtssaal von einem fanatischen Muslim erschossen. Andererseits wurden im Herbst überraschend zwei wegen Blasphemie vor Gericht stehende Christen freigesprochen. Im Februar wurde die seit langem erwartete Berufungsverhandlung eines zum Tode verurteilten christlichen Ehepaars ohne Anhörung verschoben. In dieser Woche wurde dann überraschend ein zu zehn Jahren Haft verurteilter 20-jähriger Christ bis zu seiner Berufungsverhandlung gegen Kaution auf freien Fuß gesetzt. Blasphemie gilt in Pakistan als Kapitalverbrechen, das mit dem Tode bestraft werden kann. Neben Muslimen werden häufig Christen Opfer des Blasphemiegesetzes. Prominentester Fall war die Katholikin Asia Bibi, deren Todesurteil nach fast neun Jahren in der Todeszelle im Jänner 2019 durch das höchste Gericht Pakistans letztinstanzlich aufgehoben wurde. Im Mai 2019 konnte sie unter größter Geheimhaltung nach Kanada fliehen.
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