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Erzbischof Thissen: Keine übereilten Schlüsse bei 'Pille danach'

11. Februar 2013 in Deutschland, 8 Lesermeinungen
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Hamburger Erzbischof: Durch neue Entdeckungen entstünden bei den unterschiedlichen Wirkweisen des Präparats immer wieder neue Fragen, die höchst genau zu betrachten seien


Hamburg (kath.net/KNA) In der Debatte um die «Pille danach» hat der Hamburger Erzbischof Werner Thissen (Foto) vor übereilten Schlüssen gewarnt. Durch neue Entdeckungen entstünden bei den unterschiedlichen Wirkweisen des Präparats immer wieder neue Fragen, die höchst genau zu betrachten seien, sagte Thissen am Sonntag in Hamburg. «Jede vorschnelle Antwort verbietet sich hier. Ich wundere mich, wie spontan da manche sofort Antworten parat haben», so der Erzbischof. Er äußerte sich in einem Gottesdienst aus Anlass der 40. Hamburger katholischen St. Ansgar-Woche, die am Sonntag zu Ende geht.


Die Diskussion um die «Pille danach» war nach der angeblichen Abweisung einer möglicherweise vergewaltigten Frau durch zwei katholische Kliniken in Köln entflammt. Der Kölner Kardinal Joachim Meisner entschuldigte sich später für den Vorgang und legte eine modifizierte Position zur «Pille danach» vor: Im Falle einer Vergewaltigung seien Präparate ethisch vertretbar, mit denen die Verhinderung einer Befruchtung beabsichtigt werde. Allerdings seien nach wie vor jene Pillen ethisch nicht zu vertreten, die eine abtreibende Wirkung hätten, so Meisner.

Thissen sagte weiter, die Kirche erfahre derzeit viel Kritik: «Das ist in Ordnung, wenn die Kritik sachlich ist.» Auch sei die öffentliche Kritik richtig und wichtig, «weil wir Fehler machen». Doch reize die Kirche auch deshalb zur Kritik, weil sie feste Grundsätze habe. «Nicht selbst gemachte Grundsätze, sondern Grundsätze des Evangeliums, Grundsätze Jesu», so der Erzbischof. Immer wieder gelte es, darum zu ringen, «was veränderbar ist und was bleiben muss».

Der Erzbischof verwies auf die Situation vieler orthodoxer Christen weltweit. Die schwierige Lage etwa der Kopten oder der Syrer in ihren Heimatländern stimme ihn nachdenklich. Auch die Kirche in Deutschland habe es nicht immer leicht. «Aber wir werden nicht verfolgt. Wir können in Freiheit unseren Glauben praktizieren.»

(C) 2013 KNA Katholische Nachrichten-Agentur GmbH. Alle Rechte vorbehalten.

Foto Erzbischof Thissen: (c) Erzbistum Hamburg


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Lesermeinungen

  12. Februar 2013 
 

Die Lehre Christi ist eindeutig

Wenn es eine \"Pille danach\" (die Pille ist ein chemisches Antikinderpräparat) geben kann, dann doch auch eine davor- und dann ist doch alles klar. Denn wo sollen die Grenzen zum Gebrauch dann noch liegen?
Die einzige Position der Kirche Christi (die Nachfolge in Kreuz und Leid) kann nur lauten: keine Pille, denn sie erniedrigt Mann und Frau in ihrer Liebe und läßt erst gar keine Liebe entstehen.
Der Herr ertrug geuldig alles Leid, alle Schmähungen, alles Böse: das ist der Weg. Das heißt, daß eine vergewaltigte Frau aus kirchlicher Sicht das Kreuz (mit allen Hilfen) tragen sollte.


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 Kathole 11. Februar 2013 
 

ED Hamburg ist durch Diaspora-Dasein institutionell entweltlichter als z.B. ED Köln

Im Erzbistum Hamburg gibt es 8 kath.-kirchiche KH bei insgesamt 36 KH im Stadtstaat. Das sind nur schlappe 22% gegenüber den 50%in NRW und 75% in Köln. Insofern dürfte dort der staatliche Druck auf den EB geringer sein, ethische Richtlinien, sofern es sie dort überhaupt gibt, auch in kirchlichen KH explizit an statliche Wünsche anzupassen. Sie kann dort wohl eher ein respektiertes Nischendasein als Vertreter einer seltsamen Spezies führen denn in NRW, wo sie institutionell noch mit dem Anspruch auftritt \"Wir sind Mehrheit\", wobei diese Mehrheit heute nur noch reine Fassade ist.

@Benedetto15
Deshalb fühlt sich EB Thissen m.E. hier auch so frei, seinen Kölner Mitbruder in puncto Lehramtstreue ausnahmsweise einmal zu überbieten. Was seinen eigenen WB anbelangt, so hat es noch nie viel Anstrengung gebraucht, um diesen an Lehramtstreue zu überbieten. In \"Rom\" arbeiten und reden viele Menschen. Der Papst aber hat schon vor 17 Jahren das Nötige zur Entweltlichung in D ge

www.kath.net/detail.php?id=22566


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 milkman 11. Februar 2013 
 

Auf Entdeckungsreise

Da werden wir wohl in Zukunft noch viele feine Dinge entdecken, nur Geduld. Und jetzt wurde wieder eine 1-Millionen-Frage entdeckt: Wie wirken Abtreibungspillen?

Noch werden wir hierzulande nicht verfolgt, aber das könnte sich schnell ändern, was ich absolut nicht wünsche.


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 Siegfried-2 11. Februar 2013 

Nähert sich die katholische Lehraussage immer mehr der protestantischen?n

Seit Ende der 60er Jahre gewinnt man in der Katholischen Kirche den Eindruck, es gibt mit der protestantsicehn Uneinheitlichkeit noch eine katholische Vielfalt, welche zum christlichen, öffentlichen Wahnsinn führt.
Dieser Zustand wird als Ökumenismus der Christenheit in der modernen Welt angeboten.
Wir müssen uns nicht wundern, wenn die politischen Größen in Europa und in der Welt uns nicht ernst nehmen. Selbstverständlich reizt das neue katholische Vielfalt zum ständigen Gegenargument. Die Öffentlichkeit und ie Politik wollen wissen, was glauben die Katholiken wirklich. Was verstehen sie unter Wahrheit? Es gibt somit keine katholische Wahrheit mehr, Es gibt sehr viele protestantischen Wahrheiten. Dazu gehört auch die katholische Meinungsvielfalt. Alle Whrheiten sind austauschbar.Nur Christus nicht, der ist die die Wahrheit und das Leben. Katholiken kehrt zurück zur Wahrheit!


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 Gipsy 11. Februar 2013 

@ Linda

grauenhaft
Langsam wird einem schwindlig von den ganzen widersprüchlichen Aussagen und dem gegenseitigen in den Rücken fallen.
---------------------------------------------------

und es erschwert dem Einzelnen entsprechend zu argumentieren,wenn der Gegenüber gegensätzliche Argumente aus der gleichen Quelle angeben kann. Das können viele Christen derzeit selbst erleben, wenn sie sich auf dieses Thema einlassen.


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 Gipsy 11. Februar 2013 

Die Bischöfe

sollten jetzt nichts mehr dazu sagen. Kardinal Meissner hat alles unmissverständlich dargelegt und dabei sollte es bleiben.

Die Kirche ist kein Hühnerhaus wo jedes Huhn anders gackert.


2
 
  11. Februar 2013 
 

@Benedetto15

Merkwürdig, was Sie da verstehen. Erzbischof Thissen sagt nichts anderes als Meisner. Dass das Problem hier das der vorschnellen und selbstsicheren Antworten sowohl von teilweise selbsternannten \"Wissern\" als auch von Interessengruppen ist, dürfte wohl mehr als deutlich hervorgetreten sein.


1
 
 Linda 11. Februar 2013 

grauenhaft

Langsam wird einem schwindlig von den ganzen widersprüchlichen Aussagen und dem gegenseitigen in den Rücken fallen.


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