Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Merkel verteidigt ihre fatale Flüchtlingspolitik von 2015
  2. Tote und über 200 Verletzte bei Anschlag auf Weihnachtsmarkt in Magdeburg
  3. Truthahn, Zahnschmerzen und die Schwiegermutter
  4. Moschee unter Salafismus-Verdacht zitiert Koranstelle mit Aufforderung zur Tötung Ungläubiger
  5. SPD definiert Familie ohne ‚Vater‘, ‚Mutter‘ und ‚Kinder‘
  6. Österreichischer Verfassungsgerichtshof (VfGH) kippt Kärntner Veranstaltungsverbot am Karfreitag
  7. Kardinal Schönborn: Zeit der traditionellen europäischen Kardinalssitze vorbei
  8. "Der Synodale Weg nimmt sich selbst nicht mehr ernst"
  9. Wie tief kann eine evangelische Kirche noch sinken? - Weihnachtsmarkt mit Hamas-Symbolen!
  10. Zerstörte Linzer "Marienstatue" - Zwei Verdächtige entlastet
  11. Nach Beschädigung der Schwarzen Madonna/Einsiedeln: Strafverfahren wurde eröffnet
  12. Katholisches Bistum übernimmt 2025 „St. Johannes“ als vierte katholische Kirche in Stockholm
  13. Geschenk zum 88er: Autobiografie des Papstes soll verfilmt werden
  14. Enthauptet! - Papst Franziskus erklärt 16 französische Ordensfrauen zu Heiligen
  15. Sorge um Sicherheit auf deutschen Weihnachtsmärkten

'Das ist lächerlich'

22. Jänner 2013 in Interview, 2 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Katholische Krankenhäuser weisen Kritik der Politik zurück - Im Kölner Fall hatte bereits eine medizinische Erstversorgung stattgefunden, seitens der Staatsanwaltschaft wird nicht ermittelt. Von Christoph Arens (KNA)


Freiburg (kath.net/KNA) Berichte, nach denen zwei Kliniken in Köln ein Vergewaltigungsopfer abgewiesen haben, haben zu einer heftigen Debatte über katholische Krankenhäuser in Deutschland geführt. Im Interview der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) in Freiburg wies der Geschäftsführer des Katholischen Krankenhausverbandes Deutschland (KKVD), Thomas Vortkamp (Foto), am Dienstag Drohungen von Bundespolitikern zurück.

KNA: Herr Vortkamp, haben die Ereignisse in Köln dem Image katholischer Krankenhäuser bundesweit geschadet?

Vortkamp: Natürlich hat das Ereignis bundesweit Wellen geschlagen. Und viele der katholischen Kliniken wurden angefragt, ob so etwas auch bei ihnen passieren könnte.

KNA: Wie haben Sie reagiert?

Vortkamp: Wir und unsere Mitgliedseinrichtungen haben klargestellt, dass an allen katholischen Krankenhäusern die Erstversorgung und die Spurensicherung bei Vergewaltigungsopfern sichergestellt sind. Niemand wird abgewiesen.

KNA: In Köln wurde aber doch eine junge Frau abgewiesen?

Vortkamp: Soweit uns bekannt ist, hatte im Kölner Fall eine medizinische Erstversorgung bereits stattgefunden. Und die Staatsanwaltschaft sieht derzeit keinen Anfangsverdacht - weder für eine unterlassene Hilfeleistung noch für eine Strafvereitelung durch Unterlassen, da sich das Opfer zum Zeitpunkt der Abweisung bereits in ärztlicher Behandlung befunden habe. Nichtsdestotrotz wäre die Untersuchung zum Zwecke der Spurensicherung durchzuführen gewesen. Der Klinikträger hat sich bei dem Opfer entschuldigt, dass dies unterblieben ist.


KNA: Aber offenbar gibt es ja bei Ärzten in katholischen Krankenhäusern Verunsicherung, was gemacht werden darf und was nicht.

Vortkamp: Der Fall zeigt, dass die Klinikleitungen bei ihren Mitarbeitern und hier insbesondere bei den Jüngeren immer wieder ein Bewusstsein dafür schaffen müssen, was in den Einrichtungen zu leisten ist und was aus ethischen Gründen nicht gemacht wird. Abtreibungen zum Beispiel sind in katholischen Kliniken ausgeschlossen.

KNA: Aber die Kirche ist auch gegen die Pille danach, gegen die Pille und gegen andere Verhütungsmittel. Wie gehen Sie damit um?

Vortkamp: Viele der katholischen Häuser machen ihr Vorgehen von den konkreten Umständen abhängig und entscheiden im Einzelfall. Wir stehen da in einem enormen Spannungsfeld. Und eigentlich richten sich diese Fragen an die verfasste Kirche: Welche Sexualethik verfolgt die Kirche in der modernen Gesellschaft, wie lässt sich das Nein zu Pille und Verhütung noch vermitteln und ist die Pille danach wirklich als Abtreibungspille zu bewerten?

KNA: Heißt das, dass Sie als Krankenhausverband mit den Bischöfen ins Gespräch kommen müssen?

Vortkamp: Wir müssen erst einmal in unseren Gremien und mit unseren Mitgliedseinrichtungen analysieren, was da in Köln konkret passiert ist und wie wir uns den vorgenannten Themen stellen. Anschließend wären Gespräche mit den Bischöfen zu suchen, wie die Kirche sich bei diesen Themen zukünftig positionieren will. Kann man sich völlig abschotten, kann man alles mitmachen? Das sind schwierige ethische Fragen, die aber die einzelnen Krankenhäuser nicht allein lösen können.

KNA: Da mischt auch die Politik kräftig mit. Es gab schon einzelne Drohungen von Abgeordneten der CDU, SPD und Grünen, dass katholische Krankenhäuser «vom Netz genommen werden» sollten.

Vortkamp: Solche Drohungen entbehren jeglicher Grundlage. Es ist lächerlich, dass jetzt manche Gesundheitspolitiker meinen, katholische Kliniken in Gänze in Frage stellen zu müssen. Kirchliche Krankenhäuser haben das verfassungsrechtlich geschützte Recht, bestimmte medizinische Leistungen wie Abtreibungen nicht anbieten zu müssen.

KNA: Gilt das auch für Regionen, in denen katholische Krankenhäuser eine Monopolstellung haben?

Vortkamp: Die Länder haben die Pflicht, die Versorgung sicherzustellen. Das kann dann konkrete Konsequenzen für katholische Krankenhäuser haben. In Potsdam ist beispielsweise vor Jahren die Übernahme einer kommunalen Klinik durch eine katholische Einrichtung gescheitert, weil sich das Land Brandenburg mit Blick auf Abtreibungen verpflichtet sah, den Versorgungsauftrag sicherstellen und deshalb die Klinik in kommunaler Trägerschaft zu bleiben hatte.

(C) 2013 KNA Katholische Nachrichten-Agentur GmbH. Alle Rechte vorbehalten.
Foto Thomas Vortkamp: www.kkvd.de


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

 StephanSy 22. Jänner 2013 
 

\"Einzelfall\" ?

Ich übersetzte mal:
Entscheidungen im Einzelfall = \"Jeder macht was er für richtig hält, Lehre der Kirche interessiert eh keinen\"

Dann das typische Vorgehen, von zu klärenden \"Fragen\" zu reden, wenn einem die Antworten der Kirche nicht passen. Die Position der Kirche ist klar.


2
 
 Metaphysik 22. Jänner 2013 
 

Teil der politischen Strategie

Sehr geehrter Herr Vortkamp,
ich bin vor zwei Jahren aus der evangelischen Kirche ausgetreten, weil ich die \"Liberalisierung\" des aus christlicher Sicht unantastbaren Begriffs des Lebens nicht mehr mit meinem Glauben vereinbaren konnte. Genau aus diesem Grunde bin ich aus vollster Überzeugung der Katholischen Kirche beigetreten. Zum Glück bedeutet für einen katholischen Christen immer noch: Das Leben ist uns von Gott geschenkt! Es beginnt mit der Zeugung und endet mit dem Tod! Wer darüber, wie die evangelische Kirche \"diskutiert\" gerät zwangläufig in den Teufelskreis der Relativierung. Das beginnt mit der Akzeptanz der sogenannten \"Fristenregelung\" und endet mit den Euthanasiegesetzen in Belgien. Auch als katholischer Christ leugne ich keinesfalls, dass wir die \"Moderne\" bzw. die Prinzipien der kantischen Aufklärung längst überschritten haben und uns in der \"Postmoderne\" wiedergefunden haben, in der alles wirklich nur noch eine \"Erzählung\" ist, wei


3
 

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Ethik

  1. Frei wie ein Taxi?
  2. ‘Sarebbe la jungla…’
  3. Das wäre der Dschungel...
  4. Digitalisierung und autonomes Fahren - Kein Raum ohne Ethik
  5. Kardinal Turkson: Abtreibung wichtiger als Klimaschutz
  6. Fortpflanzungsmedizingesetz: Huainigg bekräftigt Einwände
  7. Sozialethiker P. Johannes Schasching verstorben
  8. Erzbischof Thissen: Keine übereilten Schlüsse bei 'Pille danach'
  9. St. Pöltner Moraltheologe: Abtreibung keine Hilfe für eine Betroffene
  10. Bayrische Bischöfe: Klares 'Nein!' zu Sterbehilfe und Embryonentötung







Top-15

meist-gelesen

  1. Große Baltikum-Reise mit kath.net - Spätsommer 2025 - JETZT ANMELDEN und PLATZ SICHERN!
  2. DRINGEND - Weihnachtsspende für kath.net - Wir brauchen JETZT Ihre HILFE für das Heilige Jahr 2025
  3. Tote und über 200 Verletzte bei Anschlag auf Weihnachtsmarkt in Magdeburg
  4. "Der Synodale Weg nimmt sich selbst nicht mehr ernst"
  5. O Sapientia, quae ex ore Altissimi prodiisti
  6. Moschee unter Salafismus-Verdacht zitiert Koranstelle mit Aufforderung zur Tötung Ungläubiger
  7. O Adonai, et Dux domus Israel
  8. Kardinal Schönborn: Zeit der traditionellen europäischen Kardinalssitze vorbei
  9. Merkel verteidigt ihre fatale Flüchtlingspolitik von 2015
  10. Katholisches Bistum übernimmt 2025 „St. Johannes“ als vierte katholische Kirche in Stockholm
  11. Weihnachtswunder‘: US-Pilger aus syrischem Gefängnis befreit
  12. Sweden: Catholic diocese to take over “St. John” as fourth Catholic church in Stockholm in 2025
  13. O clavis David
  14. Truthahn, Zahnschmerzen und die Schwiegermutter
  15. O radix Jesse

© 2024 kath.net | Impressum | Datenschutz