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| ![]() Der auferstandene Christus: der endgültige Wendepunkt der menschlichen Geschichtevor 3 Tagen in Aktuelles, keine Lesermeinung Franziskus zur Osternacht: das Licht der Auferstehung erhellt den Weg Schritt für Schritt, bricht ganz unspektakulär in die Dunkelheit der Geschichte ein und erstrahlt sanft in unseren Herzen. Ein demütiger Glaube ohne jeglichen Triumphalismus. Rom (kath.net) Feier der Osternacht in der Petersbasilika. In Vertretung von Papst Franziskus zelebrierte die heilige Messe der Dekan des Kardinalskollegiums Giovanni Battista Re, der auch die vom Vatikan vorbereitete Predigt von Papst Franziskus verlas. Der Ritus begann im Atrium des Petersdoms mit der Segnung des Feuers und dem Anzünden der Osterkerze. Auf die Prozession zum Altar mit der brennenden Osterkerze und dem Gesang des Exultet folgten der Wortgottesdienst und dann die Taufliturgie.
Die von Kardinal Giovanni Battista Re verlesene Predigt von Papst Franziskus in der Osternacht 2025 Es ist Nacht, wenn die Osterkerze sich langsam auf den Altar zubewegt. Es ist Nacht, wenn der Gesang des Hymnus unsere Herzen jubeln lässt, da die Erde »überstrahlt [ist] vom Glanz aus der Höhe. Licht des großen Königs umleuchtet dich. Siehe, geschwunden ist allerorten das Dunkel« (Exsultet). Die im eben verkündeten Evangelium erzählten Begebenheiten ereignen sich gegen Ende der Nacht (vgl. Lk 24,1-12): Kurz vor Sonnenaufgang beginnt das göttliche Licht der Auferstehung zu erstrahlen und es ereignet sich das Pascha des Herrn; im ersten Licht der Morgenröte sieht man, dass der große Stein, der vor dem Grab Jesu lag, weggewälzt worden ist und einige Frauen, in Trauerschleier gehüllt, zu diesem Ort kommen. Dunkelheit umhüllt die Erschütterung und Angst der Jünger. Alles geschieht in der Nacht. So erinnert uns die Osternacht daran, dass das Licht der Auferstehung den Weg Schritt für Schritt erhellt, ganz unspektakulär in die Dunkelheit der Geschichte einbricht und sanft in unseren Herzen erstrahlt. Und diesem Licht entspricht ein demütiger Glaube ohne jeglichen Triumphalismus. Das Pascha des Herrn ist kein spektakuläres Ereignis, mit dem Gott sich behauptet und dazu zwingt, an ihn zu glauben; es ist kein Ziel, das Jesus auf einem leichten Weg erreicht, indem er Golgota umgeht; und so können auch wir dieses Ereignis nicht leichthin und ohne inneres Zögern begehen. Im Gegenteil: Die Auferstehung gleicht kleinen aufstrahlenden Lichtern, die sich nach und nach ihren Weg bahnen, ganz unscheinbar, manchmal noch bedroht von der Nacht und von einem Mangel an Glauben. Dieser „Stil“ Gottes befreit uns von einer abstrakten Religiosität, die irrtümlich meint, die Auferstehung des Herrn würde alles auf magische Weise lösen. Es ist ganz anders: Wir können Ostern nicht feiern ohne uns weiterhin mit den Nächten auseinanderzusetzen, die wir in unseren Herzen tragen, und mit den Todesschatten, die oft schwer über der Welt liegen. Christus hat die Sünde besiegt und den Tod vernichtet, aber in unserer irdischen Geschichte ist die Macht seiner Auferstehung noch nicht zur Vollendung gelangt. Und diese Vollendung ist uns anvertraut wie ein kleines aufstrahlendes Licht, damit wir es hüten und immer stärker werden lassen. Brüder und Schwestern, diesen Aufruf sollten wir uns besonders in diesem Heiligen Jahr zu Herzen nehmen: Lassen wir die österliche Hoffnung in unserem Leben und in der Welt aufkeimen! Wenn wir noch die Last des Todes in unseren Herzen spüren, wenn wir sehen, wie die Schatten des Bösen sich weiter dröhnend in der Welt ausbreiten, wenn wir spüren, wie die Wunden des Egoismus oder der Gewalt in unserem Fleisch und in unserer Gesellschaft brennen, dann lasst uns nicht den Mut verlieren, dann lasst uns zur Botschaft dieser Nacht zurückkehren: Das Licht leuchtet langsam auf, auch wenn uns Finsternis umgibt; die Hoffnung auf ein neues Leben und eine endlich befreite Welt wartet auf uns; ein neuer Anfang kann uns überraschen, auch wenn er uns manchmal unmöglich erscheint, denn Christus hat den Tod besiegt. Diese Botschaft macht unser Herz weit und erfüllt uns mit Hoffnung. Im auferstandenen Jesus haben wir nämlich die Gewissheit, dass unsere persönliche Geschichte und der Weg der Menschheit in Gottes Händen liegen, auch wenn sie jetzt noch von einer Dunkelheit umgeben sind, in der die Lichter nur schwach leuchten; und er wird uns in seiner großen Liebe nicht straucheln lassen und nicht zulassen, dass das Böse das letzte Wort hat. Zugleich bleibt diese Hoffnung, die sich in Christus bereits erfüllt hat, für uns ein noch zu erreichendes Ziel: Sie ist uns anvertraut, damit wir sie glaubwürdig bezeugen und damit das Reich Gottes sich seinen Weg bahnt in die Herzen der Frauen und Männer unserer Zeit. Augustinus erinnert uns daran, dass »die Auferstehung unseres Herrn Jesus Christus das neue Leben all derer kennzeichnet, die an ihn glauben; und dieses Geheimnis seines Todes und seiner Auferstehung müsst ihr gründlich kennen und in eurem Leben von neuem Wirklichkeit werden lassen« (Predigt 231, 2). Ostern in unserem Leben Wirklichkeit werden lassen und zu Boten der Hoffnung werden, zu Bauleuten der Hoffnung, während uns noch immer so viele Winde des Todes entgegenwehen. Wir können dies mit unseren Worten tun, mit unseren kleinen alltäglichen Gesten, mit unseren vom Evangelium inspirierten Entscheidungen. Unser ganzes Leben kann ein Zeichen der Hoffnung sein. Das wollen wir für diejenigen sein, denen der Glaube an den Herrn fehlt, für diejenigen, die sich auf ihrem Weg verirrt haben, für diejenigen, die aufgegeben haben oder niedergedrückt werden von der Last des Lebens; für diejenigen, die allein sind oder sich in ihrem Schmerz einschließen; für alle Armen und Unterdrückten der Erde; für die gedemütigten und getöteten Frauen; für die ungeborenen und für die misshandelten Kinder; für die Opfer des Krieges. Jedem einzelnen und allen wollen wir die Hoffnung von Ostern bringen! Gern möchte ich an eine Mystikerin aus dem 13. Jahrhundert erinnern, Hadewijch von Antwerpen, die, vom Hohelied inspiriert, das Leiden an der Abwesenheit des Geliebten beschreibt und um eine Wiederkehr der Liebe fleht, damit – wie sie sagt – »meine Finsternis eine Wende erfährt« (Hadewijch, Poesie Visioni Lettere, Genova 2000, 23). Der auferstandene Christus ist der endgültige Wendepunkt der menschlichen Geschichte. Er ist die Hoffnung, die nicht untergeht. Er ist die Liebe, die uns begleitet und stützt. Er ist die Zukunft der Geschichte, das endgültige Ziel, auf das wir zugehen, um in jenes neue Leben aufgenommen zu werden, in dem der Herr selbst alle unsere Tränen abwischen wird: »Der Tod wird nicht mehr sein, keine Trauer, keine Klage, keine Mühsal« (Offb 21,4). Und diese Hoffnung von Ostern, diese „Wende in der Finsternis“, müssen wir allen verkünden. Schwestern und Brüder, die Osterzeit ist eine Zeit der Hoffnung. »Es gibt immer noch Angst, es gibt immer noch ein schmerzhaftes Bewusstsein der Sünde, aber es gibt auch ein Licht, das hereinbricht. [...] Ostern bringt die gute Nachricht, dass, obwohl die Dinge in der Welt immer schlimmer zu werden scheinen, das Böse bereits besiegt ist. Ostern ermöglicht es uns zu behaupten, dass, obwohl Gott sehr weit weg zu sein scheint und wir von so vielen kleinen Dingen in Anspruch genommen werden, der Herr unseren Weg mit uns geht. […] Es gibt viele Strahlen der Hoffnung, die Licht auf den Weg unseres Lebens werfen« (H. Nouwen, Preghiere dal silenzio. Il sentiero della speranza, Brescia 2000, 55-56). Geben wir dem Licht des Auferstandenen Raum! Und wir werden zu Bauleuten der Hoffnung für die Welt.
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