Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Papst befördert Ordensfrau in vatikanische Spitzenposition
  2. „Heilige Kommunion“ to go?
  3. Entsetzen über ‚Performance‘ halbnackter Tänzer mit Hühnern in Windeln im Paderborner Dom
  4. Der Kampf gegen die Liebe und das Leben im katholischen Kontext
  5. Wer ist mein Nächster?
  6. Papst beauftragt Kardinal Sarah und belohnt Kardinal Tagle
  7. „Einheit der Kirche muss immer wieder errungen werden“
  8. Gezielte Fälschungen - KI-erstellte Videos von Papst Leo XIV. im Internet aufgetaucht
  9. ESC-Sieger JJ will Israel vom Song-Contest ausschließen und liked Anschlag auf Israelis
  10. Prevost „war sehr offen, sprach mit jedem, empfing jeden, war aber in Glaubensfragen sehr klar“
  11. Diözese Linz ODER 'Der Staat bin ICH!'
  12. Woelki, Voderholzer, Hanke und Oster distanzieren sich erneut vom „Synodalen Ausschuss“
  13. Kardinal Goh/Singapur: „Ich glaube, Papst Leo wird mehr Klarheit in die Lehre bringen können“
  14. Augustinus auf der Kathedra von Rom: Christ mit euch – Bischof für euch
  15. Die Kurie: Gedächtnis und Mission

‚Zensur hat die Nazis nicht aufgehalten, sie hat ihnen geholfen‘

27. Februar 2025 in Chronik, 8 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Aussagen, die wir ablehnen, oder deren Konsequenzen wir fürchten, sollten nicht zensuriert werden. Alle, die Fanatismus und Diskriminierung fürchten, sollten ihre Stimme klar und unmissverständlich dagegen erheben, schreibt Nadine Strossen.


New York City (kath.net/jg)
Als Tochter eines Holocaust-Überlebenden würde sie Zensur befürworten, wenn dieser den Genozid an den Juden verhindert hätte. Die Tatsachen weisen aber in eine andere Richtung, schreibt Nadine Strossen in einem Gastkommentar für Fox News. (Siehe Link am Ende des Artikels)

Erst vor kurzem habe die prominente Moderatorin Margaret Brennan vom Sender CBS behauptet, die Redefreiheit sei im Deutschland der Zwischenkriegszeit von den National-Sozialisten missbraucht worden und habe das „Dritte Reich“ mit all seinen Schrecken ermöglicht. Wäre das richtig, wäre es ein starkes Argument für Zensur. Es sei aber falsch, betont Strossen.

Man müsse Brennan zugutehalten, dass sie nur wiederholt habe, was allgemein angenommen werde: Die National-Sozialisten hätten in der Weimarer Republik an die Macht kommen können, weil diese ihre hasserfüllte Rhetorik toleriert hätte. Die historische Wahrheit sei eine andere.

Es habe in der Weimarer Republik sehr wohl Gesetze gegeben, welche hasserfüllte, diskriminierende Aussagen verboten hätten. Diese Gesetze seien auch durchgesetzt worden. Prominente Nazis wie Joseph Goebbels, Julius Streicher und auch Adolf Hitler selbst seien davon betroffen gewesen. Viele Aktivisten der NSDAP seien wegen Verleumdung, Aufruf zur Gewalt und Beleidigung religiöser Gemeinschaften verurteilt worden. Radiosendungen, Zeitungen, Kundgebungen und Reden der Nazis hätten zu zahllosen Strafverfolgungen geführt.


Die National-Sozialisten hätten dies für sich instrumentalisiert, indem sie sich als Opfer der Zensur inszeniert hätten, indem sie behaupteten, sie seien diejenigen, die den Mächtigen die Wahrheit sagen. Julius Streichers antisemitische Zeitung „Der Stürmer“ sei um so populärer geworden, je öfter sie beschlagnahmt worden sei, schreibt Strossen.

Auf Redeverbote für Hitler hätten die Nazis mit Plakaten reagiert, die Hitler mit zugeklebtem Mund gezeigt hätten. Darunter habe gestanden: „Einer allein von 2000 Millionen Menschen der Erde darf in Deutschland nicht reden!“

Als die National-Sozialisten 1933 an die Macht gekommen seien, hätten sie die bereits bestehenden Gesetze dazu verwendet, um ihre Gegner zum Schweigen und ins Gefängnis zu bringen.

Die Erfahrung zeige die Schwachstelle jeder Einschränkung von so genannter „Hassrede“: Da der Begriff subjektiv sei, könne eine Behörde mit entsprechenden Befugnissen jede beliebige Aussage unterdrücken.

Heute seien in Deutschland wieder Gesetze gegen „Hassrede“ in Kraft, die gegen Kritiker der Regierung angewendet werden, schreibt Strossen und bringt einige Beispiele. Besonders bedenklich sei es, dass Nachrichten, die „Hassrede“ enthalten, auch dann verfolgt werden, wenn diese verurteilt und lächerlich gemacht werde. Das Gesetz verbiete jede Verbreitung von „Hassrede“, unabhängig von der Intention.

Heute zeige der Aufstieg der AfD in Deutschland, der trotz der streng regulierten Redefreiheit geschehe, erneut die Wirkungslosigkeit der Zensurmaßnahmen.

Sie habe ihr Leben der Verteidigung der Redefreiheit gewidmet, weil diese die wichtigste Voraussetzung für die Absicherung der Menschenrechte sei. Wäre ihr Vater nicht von den Amerikanern aus Buchenwald befreit worden, wäre sie nicht am Leben. Würden die Tatsachen zeigen, dass Zensur die Konzentrationslager verhindert hätte, wäre sie für Zensur.

Aussagen, die wir ablehnen, oder deren Konsequenzen wir fürchten, sollten nicht zensuriert werden. Stattdessen sollten alle, die Fanatismus und Diskriminierung fürchten, ihre Stimme klar und unmissverständlich dagegen erheben.

Nadine Strossen war Präsidentin der Bürgerrechtsorganisation American Civil Liberties Union. Sie ist emeritierte Rechtsprofessorin der New York Law School und Autorin mehrerer Bücher zur Redefreiheit.


Link zum Artikel von Nadine Strossen auf Fox News (englisch): My father survived the Holocaust. Censorship didn’t stop the Nazis, it helped them

 


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

 Schillerlocke 28. Februar 2025 
 

@Versusdeum

Sie kommen immer wieder mit unbelegten Behauptungen um die Ecke. Diese Art der Polemik führt zu keinem Dialog.

Im Falle jemand einen anderen ungerechtfertigt als Nazi beschimpft, handelt es sich um eine Beleidigung, die in Deutschland demjenigen, der sich beleidigt fühlt, eine Klagemöglichkeit eröffnet. Falsches Zeugnis geben, ist eben nicht nur nach religiöser Wertung ein Unding.

Freilich - um ein Beispiel zu geben - wurde Herrn Höcke vor Gericht mitgegeben, dass Tatsachenbehauptungen über sein Gerede keine Beleidigung und deshalb nicht justitiabel sind und von ihm ertragen werden müssen. Sich als verfolgte Unschuld aufzuspielen, steht so jemandem wie diesem Höcke eben einfach nicht zu.


1
 
 Versusdeum 28. Februar 2025 
 

@Schillerlocke

Verharmlosung der nationalsozialistischen Verbrechen ist längst straffrei, aber nur für Linke. Oder ie sonst würden Sie es erklären, dass Linke Andersdenkende nach belieben und stets ohne jeden Beleg maximalstmöglich und den Holocaust verharmlosen als "Nazi" beschimpfen dürfen, ohne, dass es jemals Konsequenzen für sie hätte?


1
 

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Meinungsfreiheit

  1. US-Außenministerium warnt Australien vor Zensur amerikanischer Plattformen
  2. US-Vizepräsident Vance: ‚Europa läuft Gefahr, zivilisatorischen Selbstmord zu begehen‘
  3. Deutsche Grüne - Angriff auf die Meinungsfreiheit im Wahljahr 2025
  4. Kamala Harris’ angespanntes Verhältnis zur Redefreiheit
  5. Redefreiheit: US-Professor erhält nach Vergleich 2,4 Millionen Dollar zugesprochen
  6. Facebook und Instagram zensieren Hashtag #XX
  7. Gesetz gegen ‚Hassrede’ in Irland könnte weltweite Internetzensur zur Folge haben
  8. US-Höchstrichter warnt vor Einschränkungen der Religions- und Redefreiheit
  9. Eine kleine Nachbetrachtung zu einer Konferenz in Brüssel
  10. 'Nur mehr Elon Musk steht dem Totalitarismus im Weg'






Top-15

meist-gelesen

  1. Entsetzen über ‚Performance‘ halbnackter Tänzer mit Hühnern in Windeln im Paderborner Dom
  2. „Heilige Kommunion“ to go?
  3. Papst beauftragt Kardinal Sarah und belohnt Kardinal Tagle
  4. Oktober 2025 mit kath.net in MEDJUGORJE mit P. Leo MAASBURG
  5. Woelki, Voderholzer, Hanke und Oster distanzieren sich erneut vom „Synodalen Ausschuss“
  6. Als der Papst erpresst wurde, das dritte Geheimnis zu veröffentlichen
  7. Der Kampf gegen die Liebe und das Leben im katholischen Kontext
  8. Papst befördert Ordensfrau in vatikanische Spitzenposition
  9. Gezielte Fälschungen - KI-erstellte Videos von Papst Leo XIV. im Internet aufgetaucht
  10. Prevost „war sehr offen, sprach mit jedem, empfing jeden, war aber in Glaubensfragen sehr klar“
  11. Diözese Linz ODER 'Der Staat bin ICH!'
  12. Die Kurie: Gedächtnis und Mission
  13. Papst ernennt neuen Leiter für seine Ethik-Akademie
  14. ESC-Sieger JJ will Israel vom Song-Contest ausschließen und liked Anschlag auf Israelis
  15. Augustinus auf der Kathedra von Rom: Christ mit euch – Bischof für euch

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz