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Die Charismen: ‚Juwelen‘, Schmuck des Heiligen Geistes, um die Braut Christi schön zu machen

vor 23 Stunden in Aktuelles, 4 Lesermeinungen
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Franziskus: Die Nächstenliebe vervielfältigt die Charismen. Sie macht das Charisma des einen zum Charisma aller. Von Armin Schwibach


Rom (kath.net/as) „Auch über die Gaben des Geistes möchte ich euch nicht in Unkenntnis lassen, meine Brüder und Schwestern. (…) Es gibt verschiedene Gnadengaben, aber nur den einen Geist. Es gibt verschiedene Dienste, aber nur den einen Herrn. Es gibt verschiedene Kräfte, die wirken, aber nur den einen Gott: Er bewirkt alles in allen. Jedem aber wird die Offenbarung des Geistes geschenkt, damit sie anderen nützt. (…) Das alles bewirkt ein und derselbe Geist; einem jeden teilt er seine besondere Gabe zu, wie er will“ (1 Kor 12,1.4-7.12).

Siebenunddreißigste Generalaudienz des Jahres 2024. Papst Franziskus setzte seinen Katechesenzyklus mit dem Titel „Der Geist und die Braut. Der Heilige Geist führt das Volk Gottes zu Jesus, unserer Hoffnung“ fort. In der vierzehnten Katechese betrachtete der Papst das Thema: „Die Gaben der Braut. Die Charismen, Gaben des Geistes für das gemeinsame Wohl“:

„Die Wiederentdeckung der Charismen bedeutet, dass die Förderung der Laien und insbesondere der Frauen nicht nur als institutionelle und soziologische Tatsache, sondern in ihrer biblischen und spirituellen Dimension verstanden wird.“

Wie wir in den letzten Katechesen gesehen hätten, wirke der Heilige Geist sein Heil in uns durch die Sakramente, durch das Gebet, „und indem wir uns ihm mit der gläubigen Haltung der Gottesmutter Maria öffnen“.

Darüber hinaus teile der Heilige Geist „‚den Einzelnen, wie er will‘ (1 Kor 12,11), seine Gaben aus und verteile unter den Gläubigen jeglichen Standes auch besondere Gnaden“ (Lumen gentium 12). Diese Gnadengaben, Charismen genannt, seien für die ganze Gemeinschaft bestimmt, „zugleich aber werden sie den Einzelnen in unterschiedlicher Weise verliehen“. Die Wiederentdeckung der Charismen stelle eine große geistliche Bereicherung für die Kirche dar. „Sie dienen dem Aufbau des Leibes Christi insbesondere dann, wenn sie in Liebe mit den anderen geteilt und so für alle fruchtbar gemacht werden“.


***

Es sei daher nun an der Zeit, von dieser zweiten Art des Wirkens des Heiligen Geistes in der Kirche zu sprechen, nämlich dem charismatischen Handeln. Zwei Elemente würden helfen zu definieren, was Charisma ist. Erstens sei das Charisma eine Gabe, die „für das Gemeinwohl“ gegeben wird. Mit anderen Worten: „es ist nicht in erster Linie und in der Regel für die Heiligung des Einzelnen bestimmt, sondern für den ‚Dienst‘ der Gemeinschaft. Zweitens ist das Charisma eine Gabe, die ‚einem‘ oder ‚einigen‘ in besonderer Weise und nicht allen in gleicher Weise zuteil wird, und das unterscheidet es von der heiligmachenden Gnade, den theologischen Tugenden und den Sakramenten, die vielmehr allen gemeinsam sind“.

Auch das erkläre das Konzil. Der Heilige Geist „spendet den Gläubigen jeder Ordnung auch besondere Gnaden, durch die er sie tauglich und bereit macht, Werke und Ämter zu übernehmen, die der Erneuerung und der größeren Ausbreitung der Kirche dienlich sind, gemäß den Worten: Jedem wird die Offenbarung des Geistes gegeben, damit sie zum gemeinsamen Nutzen sei“.

Die Charismen seien die „Juwelen“, der Schmuck, den der Heilige Geist verteile, um die Braut Christi schön zu machen. Man könne also verstehen, warum der Text des Konzils mit der folgenden Aufforderung ende: „Solche Gnadengaben, ob sie nun von besonderer Leuchtkraft oder aber schlichter und allgemeiner verbreitet sind, müssen mit Dank und Trost angenommen werden, da sie den Nöten der Kirche besonders angepaßt und nützlich sind“ (LG, 12).

Der Text des Konzils sei nicht nur ein schönes schriftliches Dokument geblieben, denn der Heilige Geist habe es auf sich genommen, ihn mit Taten zu bestätigen. In seiner Predigt (bei der Chrisam-Messe am Gründonnerstag 2012) habe Benedikt XVI. gesagt: „Wer auf die Geschichte der Nachkonzilszeit hinschaut, der kann die Dynamik der wahren Erneuerung erkennen, die in lebendigen Bewegungen oft unerwartete Gestalten angenommen hat und die unerschöpfliche Lebendigkeit der heiligen Kirche, die Anwesenheit und die Wirksamkeit des Heiligen Geistes geradezu greifbar werden läßt“.

Die Wiederentdeckung der Charismen bedeute zudem, dass die Förderung der Laien und insbesondere der Frauen nicht nur als institutionelle und soziologische Tatsache, sondern in ihrer biblischen und spirituellen Dimension verstanden werde. Die Laien seien nämlich nicht eine Art externe Mitarbeiter oder Hilfstruppen des Klerus, sondern hätten ihre eigenen Charismen und Gaben, mit denen sie zur Sendung der Kirche beitragen könnten.

Wenn wir also von Charismen sprächen, müssten wir sofort ein Missverständnis ausräumen, nämlich das, sie mit spektakulären und außergewöhnlichen Gaben und Fähigkeiten zu identifizieren. Stattdessen handle es sich um gewöhnliche Gaben, die einen außergewöhnlichen Wert erlangten, wenn sie vom Heiligen Geist inspiriert und in den Situationen des Lebens mit Liebe verkörpert würden. Eine solche Interpretation des Charismas sei wichtig, „weil viele Christen, wenn sie von Charismen hören, Traurigkeit und Enttäuschung erleben, weil sie überzeugt sind, keine zu besitzen, und sich ausgeschlossen oder als Christen zweiter Klasse fühlen“.

Der heilige Augustinus antworte darauf zu seiner Zeit mit einem sehr beredten Vergleich: „Wenn ihr liebt, dann ist das, was ihr besitzt, nicht wenig. Wenn du nämlich die Einheit liebst, ist alles, was darin ist, von jemandem besessen, und du besitzt es auch! Nur das Auge im Leib hat die Fähigkeit zu sehen; aber sieht das Auge nur für sich selbst? Nein, es sieht für die Hand, für den Fuß und für alle Glieder.“

Hier enthülle sich das Geheimnis, warum die Nächstenliebe vom Apostel als „der überragenden Weg“ (vgl. 1 Kor 12,31) bezeichnet werde: „Sie bringt mich dazu, die Kirche oder die Gemeinschaft, in der ich lebe, zu lieben, und in der Einheit sind alle Charismen, nicht nur einige, ‚meine“‘, so wie ‚meine‘ Charismen, auch wenn sie gering erscheinen, allen gehören und zum Wohl aller dienen. Die Nächstenliebe vervielfältigt die Charismen. Sie macht das Charisma des einen zum Charisma aller“.

Die Pilger und Besucher aus dem deutschen Sprachraum grüßte der Heilige Vater mit den folgenden Worten:

Herzlich begrüße ich die Pilger deutscher Sprache. Der Heilige Geist helfe uns, die verschiedenen Charismen innerhalb der christlichen Gemeinden zu erkennen, damit jeder von uns seine Gabe entfalten und zum Sendungsauftrag der Kirche beitragen kann.

Die Pilger und Besucher aus Polen grüßte der Heilige Vater mit den folgenden Worten:

Ich grüße die polnischen Pilger ganz herzlich. Möge eure Freude, an der Seite Christi in der Gemeinschaft der Kirche auszuharren, jeden Tag größer werden. Baut sie gemeinsam auf - Priester und Laien - und teilt die Charismen, die der Heilige Geist im Herzen eines jeden von euch weckt. Ich segne euch von Herzen.

Foto (c) Vatican Media

 


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Lesermeinungen

 SalvatoreMio vor 40 Minuten 
 

Die Charismen und die Frauen

Ich weiß nicht, warum wir Frauen bei der Papstaudienz besonders hervorgehoben werden. Durch die Frömmigkeit gerade der Mütter wurden unzählige Generationen von Kindern im Glauben geprägt. Viele von ihnen trugen dazu bei, dass der Sohn seine priesterliche Berufung entdeckte. - Besonders in sozialen und kirchlichen Berufen haben Frauen heute mehr denn je die Chance, die Gnadengaben des Hl. Geistes einzubringen. Wollten sie es doch nur erkennen und tun! An der Prägung dafür scheint es jedoch zu mangeln.


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 Psalm1 vor 12 Stunden 
 

Tugenden !

"Die Charismen seien die „Juwelen“, der Schmuck, den der Heilige Geist verteile, um die Braut Christi schön zu machen."

Da ist er wieder, der weit verbreitete Irrtum über die Charismen. Selbige sind nur konkrete Dienstgaben OHNE schmückenden Effekt. Die wahren Edelsteine, die die Braut Christi zieren, sind die Tugenden!

Ich hätte mir gewünscht, dass z.B. die charismatische Erneuerung, die ja grundsätzlich wertvolle Ansätze hatte, diesen Irrtum tiefer erkannt hätte.
Leider ist daher dieser Strom der Gnade, wie er mal von einem Papst genannt wurde, m.E. zu einem Rinnsal geworden.


1
 
 Stefan Fleischer vor 20 Stunden 

Nach Charismen zu streben

ist m.E. falsch. Vielmehr sollten wir auch Charismen als nichs anderes ansehen und leben, denn als Teil unseres Auftras in seinem Dienst.


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 gebsy vor 22 Stunden 

Der Heilige Geist wirkt

wie, wo und wann ER WILL.

Dass sich der Geist des Menschen diesem Wirken entgegen stellen kann, ist die dem FREIEN WILLEN geschuldet.
So kann die Liebesgabe Gottes auch dem Verderben dienen.


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