SucheSuchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:
Top-15meist-diskutiert- Unterwerfung
- Massive Katholiken-Welle - Trump wird neuer und alter US-Präsident
- Tübinger Notärztin Federle: Es fehlt am Willen zur Aufarbeitung der staatlichen Corona-Politik
- Entwöhnung von der Eucharistie
- Initiative Neuer Anfang: „Der Synodale Weg beruht auf einer Erpressung“
- God bless the USA!
- Ziele des deutschen Synodalen Weges und der Weltbischofssynode gehen nicht Hand in Hand!
- Frankreich: Priester schlägt Personalordinariat für den Alten Ritus vor
- Da war doch was…
- Das Erzbistum München wird noch 'queerer'
- US-Hexen beklagen sich, dass ihre Zaubersprüche gegen Trump nicht funktionieren
- Wirr, wirrer, die Grünen!
- US-Erzbistum Cincinnati beendet Zusammenarbeit mit Pfadfinderinnen wegen Sexual- und Genderideologie
- Studie: Mehr als 41 Prozent der deutschen Journalisten steht den Grünen nahe
- Die Petrusbruderschaft wächst weiter und ist überraschend jung: Durchschnittsalter 39 Jahre
|
Der Vatikan-Missbrauchsbericht zwischen Ideal und Wirklichkeitvor 4 Tagen in Chronik, 3 Lesermeinungen Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden
Erstmals hat die Päpstliche Kinderschutzkommission einen Bericht über kirchliche Antimissbrauch-Maßnahmen weltweit veröffentlicht - Ein nahezu unmögliches Unterfangen, das auf viel Kritik stößt - Von Severina Bartonitschek (Kathpress).
Vatikanstadt (kath.net/ KAP)
Die Kirche hat beim Umgang mit Missbrauch aus der Sicht ihrer eigenen Experten versagt: "Nichts was wir tun, wird je genug sein, um vollständig zu heilen, was geschehen ist." Starke Worte wählte der Präsident der Päpstlichen Kinderschutzkommission, Kardinal Sean O'Malley, diese Woche bei der Vorstellung des ersten weltweiten Anti-Missbrauchsbericht der katholischen Kirche. "Wir wissen, dass Sie genug von leeren Worten haben", wandte sich der Ex-Erzbischof von Boston an die Betroffenen.
Diese zeigten sich jedoch enttäuscht über den Pilot-Bericht, der die Umsetzung der kirchenrechtlichen Schutzmaßnahmen in den katholischen Ortskirchen unter die Lupe nehmen soll. Ein Grund ist die Methodik zur Überprüfung: Standardisiert befragt werden die jeweiligen Bischofskonferenzen des Landes - entweder bei ihrem regelmäßigen Besuch im Vatikan oder auf eigenen Wunsch.
Fragwürdige Quellenlage
Für den aktuellen Berichtszeitraum waren das 17 Bischofskonferenzen bei ihrem turnusmäßigen Ad-Limina-Besuch. Doch gibt es Zweifel an der Zuverlässigkeit einiger Aussagen. Mitunter stimmten die Darstellungen der Bischöfe nicht mit der Realität vor Ort überein, so die Kritik von Personen, die mit der Situation in einigen der aufgeführten Länder vertraut sind. "Leider wissen wir aus Erfahrung, dass Bischöfe nicht immer die Wahrheit sagen", sagt Anne Barrett Doyle. Sie betreut die Webseite BishopAccountability.org, ein Archiv zu Missbrauchsfällen durch Geistliche. Das Beruhen auf Selbstauskünften von Bischöfen, sei darum ein Schwachpunkt des Berichts.
Das sieht der deutsche Experte für Missbrauchsschutz, Hans Zollner, ähnlich: "Es bleibt aus nicht genannten Gründen unklar, wer diese Rückmeldungen mit welcher Expertise und welchem Problembewusstsein erstellt hat." So bleibe auch die Frage nach der Qualität offen oder zumindest nicht nachvollziehbar. Der Direktor des Safeguarding-Instituts an der Päpstlichen Universität Gregoriana in Rom plädiert künftig für eine Verifizierung durch unabhängige lokale Experten. Auch für die anschließende Einordnung in den Bericht brauche es spezifische Ortskenntnisse.
Weltweiter Überblick in einigen Jahren
Die Päpstliche Kinderschutzkommission plant, auf Basis ihrer Befragungen innerhalb von fünf bis sechs Jahresberichten ein umfassendes Bild der weltweiten kirchlichen Schutzmaßnahmen zu erstellen. Die bisherigen Ergebnisse zeigen "ein klares Engagement für den Schutz" einiger Ortskirchen, während andere erst damit beginnen, "die Verantwortung der Kirche in Bezug auf Missbrauchsfälle wahrzunehmen".
Grundsätzlich fordert die Kommission in ihrem Bericht mehr Transparenz für die Opfer in Bezug auf ihre kirchlichen Verfahren, klare Zuständigkeiten in den vatikanischen Strukturen bei der Behandlung von Missbrauchsfällen, gestraffte Disziplinarverfahren und Entschädigungen für Betroffene.
Keine konkreten Fälle - Vorwurf der Verschleierung
Die US-Amerikanerin Barrett Doyle hält diese Forderungen für lobenswert. Doch kritisiert sie einen mangelhaften Einblick in die "Realität vor Ort". "Der einzige wichtige Schutztest ist, ob Bischöfe Missbrauchsstäter entfernen", so Barrett Doyle. Doch untersuche die Kommission lediglich, ob gewisse Infrastrukturen vorhanden seien. "Eine solche Übersicht ist zwar von gewissem Wert, richtet aber auch unbeabsichtigten Schaden an. Die Realität anhaltender sexueller Übergriffe und Vertuschung wird verschleiert", urteilt Barrett Doyle.
Dazu heißt es in dem Bericht, er sei "nicht als Prüfung der Häufigkeit von Missbrauch im kirchlichen Kontext gedacht" gewesen. Dazu habe insbesondere die Zeit und Kapazität gefehlt, aber auch in einigen Ländern an zuverlässigen Daten, insbesondere über die Zahl der sexuell missbrauchten Kinder. Es sei zu hoffen, dass künftige Berichte dies behandelten - "Dies könnte die langfristige Prüfungsfunktion der Kommission umfassender erfüllen."
Lücken im Bericht
Neben den Bischofskonferenzen behandelt der Bericht die Maßnahmen in zwei Ordensgemeinschaften und in der Hilfsorganisation Caritas. "Geistliche Gemeinschaften, die in vielen Ländern eine große Rolle spielen, kommen gar nicht vor, genauswenig wie katholische Universitäten, Schulen oder Internate", bemängelt Hans Zollner. "Die Frage des Safeguarding von Erwachsenen in Situationen von Vulnerabilität, der Missbrauch von Ordensfrauen oder der geistliche Missbrauch wären eigens zu behandeln." Er hoffe, dass der Prozess der Entwicklung eines Berichts, der die realen Verhältnisse angemessen widerspiegelt, weitergehe.
Der Mitbegründer des italienischen Betroffenennetzwerks "Rete l'abuso", Francesco Zanardi, sieht in dem Bericht keine konkreten Veränderungen für die Opfer. Die Arbeit der Kommission, ein auf "Sand gebautes Kartenhaus", stehe im völligen Gegensatz zu den Meinungen von "Opfern, Überlebenden und Verbänden".
Zukunft der Kommission
Kommissionspräsident O'Malley sagte bei der Vorstellung, es gebe noch viel zu tun. Der 80-Jährige leitet das in seinen Kapazitäten sehr begrenzte Gremium seit seiner Einrichtung durch den Papst im Jahr 2014. Wie lange sein Mandat noch läuft, ist unbekannt. Aus Vatikankreisen wird ein Nachrücken seines Sekretärs Luis Manuel Ali Herrera vermutet. Die nächsten Berichte sind unabhängig davon für die nächsten Jahre geplant.
Copyright 2024 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich (www.kathpress.at) Alle Rechte vorbehalten
Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!
Lesermeinungen | SalvatoreMio vor 2 Tagen | | | Homo-Agenda @Versusdeum: solange der Papst nicht klar und deutlich sein Missfallen ausdrückt zur Homo-Agenda, kann sich nur wenig ändern. | 1
| | | elmar69 vor 3 Tagen | | | Heilung? "Nichts was wir tun, wird je genug sein, um vollständig zu heilen, was geschehen ist."
Wer mit dem Anspruch an die Sache herangeht, die angerichteten Schäden zu heilen, wird zwangsläufig an den beschränkten menschlichen Möglichkeiten scheitern.
Die Kommission muss sich darauf beschränken, Strukturen zu ändern, die Missbrauch begünstigen.
Gänzlich ausschließen wird man das Böse in Form von Missbrauch auch nicht können. | 0
| | | Versusdeum vor 3 Tagen | | | Solange die Homo-Agenda in der Kirche nicht gestoppt wird, so lange ist es gefährliche Heuchelei, dass man Krokodilstränen über die weltweit mindestens 80% männlichen Opfer aus den Augenwinkeln zwiebelt. Tut endlich etwas, anstatt Euch weiter dem (selbst-) zerstörerischen woken Zeitgeist zu unterwerfen! Und wenn Ihr, liebe verantwortliche Priester und Laien, es schon nicht für die Kirche tut, dann wenigstens für die bisherigen und vor allem möglichen künftigen Opfer sexuellen Missbrauchs! | 3
| |
Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen. Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder. kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net) kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen. |
Mehr zu |
Top-15meist-gelesen- Malta - Fronleichnam 2025 - Auf den Spuren des Hl. Paulus - Mit Michael Hesemann und P. Leo Maasburg
- Unterwerfung
- Entwöhnung von der Eucharistie
- US-Hexen beklagen sich, dass ihre Zaubersprüche gegen Trump nicht funktionieren
- God bless the USA!
- Initiative Neuer Anfang: „Der Synodale Weg beruht auf einer Erpressung“
- Es geht los! ANMELDUNG für die große Baltikum-Reise mit kath.net - Spätsommer 2025
- Da war doch was…
- Massive Katholiken-Welle - Trump wird neuer und alter US-Präsident
- Ziele des deutschen Synodalen Weges und der Weltbischofssynode gehen nicht Hand in Hand!
- Frankreich: Priester schlägt Personalordinariat für den Alten Ritus vor
- Das Erzbistum München wird noch 'queerer'
- Tübinger Notärztin Federle: Es fehlt am Willen zur Aufarbeitung der staatlichen Corona-Politik
- Dokumentation über Papst Benedikt XVI. gewinnt Emmy
- Wirr, wirrer, die Grünen!
|