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Innsbrucker Kirche soll in Zukunft auch als Kletterhalle genutzt werden

30. September 2024 in Österreich, 10 Lesermeinungen
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Bischof Glettler hofft, dass von dem Projekt alle profitieren. Der Glaube soll damit ‚auch für Menschen wieder zugänglich’ werden, ‚die mit Kirche sonst nie in Berührung kämen’.


Innsbruck (kath.net/jg)
Die Kirche Petrus Canisius in Innsbruck soll bald auch als Kletterhalle genutzt werden. Dies geht aus einem Brief mit der Überschrift „Train your body & soul“ hervor, den der Innsbrucker Bischof Hermann Glettler an die Pfarre Petrus Canisius geschickt hat. Die Pfarre hat den Brief auf ihrer Internetpräsenz veröffentlicht.

Im Erdgeschoß der Kirche soll die Pfarre künftig mit weniger Raum auskommen. Die Kapelle bleibt bestehen und soll jederzeit zugänglich sein. Am Sonntagabend soll im großen Kirchenraum ein „jugendlicher Gottesdienst“ gefeiert werden, heißt es in dem Brief.

Konkret sind folgende Maßnahmen geplant. Die Kirchenbänke sollen entfernt werden, an den Wänden werden freistehende Wandobjekte zum Bouldern, einer Form des seilfreien Kletterns, errichtet. Der Altarraum soll für die Feier der Liturgie erhalten bleiben.


Die Kapelle und die pfarrlichen Begegnungsräume im Erdgeschoß der Kirche sollen neu gestaltet werden. Dort sollen die Wochentagsgottesdienste stattfinden und Besprechungen, Einzelgespräche und Treffen von Pfarrgruppen abgehalten werden.

Die Fläche im Erdgeschoß soll vom Betreiber der Boulder-Anlage genutzt werden, der dort die Bereiche für den Empfange, die Gastronomie, die Umkleideräumlichkeiten und eine Kindererlebniswelt einrichten wird.

Hintergrund der Maßnahmen ist die Zusammenlegung der Pfarren Petrus Canisius und Guter Hirte, die derzeit gemeinsam den Seelsorgeraum Innsbruck West bilden. Im Zuge dieser Maßnahme sollen die Kirche und das Pfarrzentrum Guter Hirte saniert werden und die zentrale Rolle übernehmen. Die Kirche Petrus Canisius soll erhalten bleiben und „ein lebendiges Gesicht von Kirche zeigen“, wie Bischof Glettler wörtlich schreibt.

Dies lasse sich nur mit Hilfe eines „starken Kooperationspartners“ erreichen, fährt der Bischof fort. Diesen meint er in dem Unternehmen gefunden zu haben, welches die Boulder-Anlage errichten und betreiben soll. „Pastorale und wirtschaftliche Gründe“ würden dafür sprechen „neue Nutzungskonzepte ernsthaft in Erwägung zu ziehen“.

Bischof Glettler erhofft sich, dass mit „dem Angebot für junge Leute und Familien, sowie mit der bleibenden Präsenz der christlichen Zeichen“ „Petrus Canisius ein offener, sympathischer Ort der Begegnung mit Kirche sein“ wird. „Alle Kletter- und Fitnessbegeisterten, die den Kirchenraum in ihrer Weise nützen, können zugleich an diesem christlichen Ort zur Ruhe kommen und spirituell auftanken“, schreibt er wörtlich.

Von dem Projekt sollen alle Beteiligten profitieren können. Der Glaube soll damit „auch für Menschen wieder zugänglich“ werden, „die mit Kirche sonst nie in Berührung kämen“, fährt er fort.

Canon 1210 des Codex Iuris Canonici legt für „heilige Orte“, also Orte, die durch Weihung oder Segnung für Gottesdienste oder das Begräbnis bestimmt sind, folgendes fest: „An einem heiligen Ort darf nur das zugelassen werden, was der Ausübung oder Förderung von Gottesdienst, Frömmigkeit und Gottesverehrung dient, und ist das verboten, was mit der Heiligkeit des Ortes unvereinbar ist. Der Ordinarius kann aber im Einzelfall einen anderen, der Heiligkeit des Ortes jedoch nicht entgegenstehenden Gebrauch gestatten.“

Die Kirche Petrus Canisius wurde 1968 bis 1972 nach Plänen des Architekten Horst Parson erbaut. Sie ist dem heiligen Petrus Canisius, dem Patron der Diözese Innsbruck, geweiht und steht unter Denkmalschutz.

 


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Lesermeinungen

 lasperanza 1. Oktober 2024 

Petrus Canisius würde (wird) sich im Grab umdrehen

Ich bin enttäuscht... tief enttäuscht!


2
 
 SalvatoreMio 1. Oktober 2024 
 

Turnhallenkirche?

@Jothekieker und andere: Ob ein Kirchbau würdig aussieht oder nicht, wird vielerlei Gründe haben. Katholiken, die nach dem II. Weltkrieg glücklich waren über die hl. Messe in einer evang. Kirche, einem Kino oder Privathaus, erbauten dann unter vielerlei Opfern zeitentsprechende Gotteshäuser - aber selten so schön und großzügig wie diese Kirche in Innsbruck. Oder afrikanische Gläubige, die jeden Ziegelstein teuer erstehen müssen für einen Kirchbau, die dürfen besser gar nichts erfahren von unseren neuheidnischen Skandalen mit Kletterambitionen oder anderen Sportevents.


2
 
 IN 30. September 2024 
 

Land der Berg

Im Land der Berge gibt es Felsen ohne Ende wo man klettern kann. Im Land der Dome soll man auf einmal in den Kirchen Klettern. Aber das gibt es wirklich. In Deutschland gibt es zumindest eine Kletterkirche, die allerdings keine Kirche mehr ist. Entweder Kirche oder Gasthaus oder Kletterhalle. Wenn Christus sich wieder auf die Erde begeben würde. Man kann dann durchaus als Christinoder Christ sagen. Das Haus meines Vaters habt ihr diesmal zu einer Kletterhalle gemacht, vor 2000 Jahren hat Gottes Sohn bemerkt dass man es zu einer Räuberhöhle. aber dann ist endlich Schluss


3
 
 Herbstlicht 30. September 2024 
 

„Pastorale und wirtschaftliche Gründe"!

Sollte nicht wenigstens offen über die korrekte Reihenfolge gesprochen werden, nämlich: ?
"wirtschaftliche und pastorale Gründe“

Braucht es jetzt neuerdings auch das Klettern in einer Kirche, um Menschen zum Glauben zu führen?


4
 
 Eden1952 30. September 2024 
 

Sind Teile der katholischen Kirche nun völlig ausgerastet?

Bezeichnend für den Zustand der Kirchen, ist der o.g. Artikel. Die Gläubigen fragen sich schon länger, wie weit will der Papst diese unsäglichen Zustände noch hinnehmen.


6
 
 Stefan Fleischer 30. September 2024 

Wieder ein Beispiel

was geschieht, wenn man die Kirche ohne Gott zu "renovieren" versucht. Würde man wirklich an den Gott der Bibel glauben, der uns entgegen tritt mit dem Anspruch: "Ich bin der Herr, Dein Gott! Du sollst … , käme niemand auf solche Ideen. Doch heute hat man die Ehrfurcht vor Gott mit dem Schlagwort: «Gott ist Liebe!» aus der Verkündigung und damit aus dem Leben der Gläubigen, selbst hoher Würdenträger, vertrieben. Dass Gott ein eifersüchtiger Gott könnte, wie die Schrift sagt, z.B.: «Denn der Herr, dein Gott, ist verzehrendes Feuer. Er ist ein eifersüchtiger Gott» (Dtn 4,24) ist scheinbar niemandem mehr bewusst.


4
 
 novara 30. September 2024 
 

"Bravo" , Herr Glettler...

...machen Sie nur weiter so!

Aber kommen Sie bitte nicht nach Wien!


4
 
 SalvatoreMio 30. September 2024 
 

Petrus Canisius nach Bonifatius zweiter Apostel Deutschlands

Dem Hl. Petrus Canisius haben wir Europäer sehr viel zu verdanken! Nach den Zeiten der Reformation hat er sich sehr eingesetzt, um den kath. Glauben wieder zum Leuchten zu bringen! Wie kann man es ihm antun, diese Kirche - auf seinen Namen geweiht - als Kletterhalle zu benutzen? In einer solchen Kirche könnte ich nicht mehr an der Eucharistiefeier teilnehmen.


5
 
 francoisdesale 30. September 2024 
 

Wer googelt wie die Kirche Petrus Canisius in Innsbruck aussieht wird draufkommen: das passt ästhetisch wie die Faust aufs Auge!

Bei den Messen würde ich dann aber sehr viel Weihrauch empfehlen um den Schweißgeruch zu übertünchen!


3
 
 Jothekieker 30. September 2024 
 

Turnhallenkirche

Auf den Bildern, die im Internet verfügbar sind, wirkt die Kirche Petrus Canisius wie eine Bausünde der 60er Jahre mit dem Charme einer Turnhalle.
Die Verwendung als Kletterhalle liegt also nahe, man sollte die Kirche nur vorher profanisieren.


5
 

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