Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. „Heilige Kommunion“ to go?
  2. Entsetzen über ‚Performance‘ halbnackter Tänzer mit Hühnern in Windeln im Paderborner Dom
  3. Papst will "schmerzhafte" Geschichte mit Täuferbewegung aufarbeiten
  4. Der Kampf gegen die Liebe und das Leben im katholischen Kontext
  5. „Frauen, die Kinder erziehen, sitzen nicht in der Teilzeitfalle, sondern mitten im Leben“
  6. LGBT-Popup Fenster auf der Internetseite der Katholischen Jugend Innsbruck
  7. ‚Dienstmädchen des Patriarchats‘ – Hillary Clinton beleidigt konservative Frauen
  8. Wie der Sohn gesandt: Priester im Herzen der Kirche - Schule der Glaubwürdigkeit
  9. Wer ist mein Nächster?
  10. Schweiz: 'Katholische' Frauenorganisation verzichtet auf das 'katholisch'
  11. Papst Leo XIV. wird im Apostolischen Palast wohnen
  12. „Einheit der Kirche muss immer wieder errungen werden“
  13. Gezielte Fälschungen - KI-erstellte Videos von Papst Leo XIV. im Internet aufgetaucht
  14. Prevost „war sehr offen, sprach mit jedem, empfing jeden, war aber in Glaubensfragen sehr klar“
  15. Diözese Linz ODER 'Der Staat bin ICH!'

Um Gottes Willen!

9. August 2024 in Kommentar, 4 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Was ist der Wille Gottes? - Benedicta am Freitag - Von Linda Noé


Linz (kath.net)

Als Christen, die den Glauben ernstnehmen, stellen wir uns die Frage nach dem Willen Gottes und beten im „Vater unser“ ganz grundlegend: „Dein Wille geschehe!“. Es hat mich vom Anfang an fasziniert, als ich selbst Anfang Zwanzigjährig zum Glauben gefunden habe: Die Tatsache, dass Gott Willen besitzt, und nicht nur irgendeine gesichtslose, unpersonale Kraft ist, für die das Eine ebenso gut wie das Andere ist. Nun haben wir als Menschen, die nach dem Bilde Gottes geschaffen sind, auch einen Willen, und dieser zeigt sich im Leben eines Menschen recht früh und bisweilen recht ausdrucksstark- das weiß jeder, der einmal mit Kleinkindern zu tun gehabt hat. Diesen Willen wollen wir als Menschen, die die Nachfolge Jesu ernst nehmen, gerne Seinem Willen unterstellen, und das ist nicht nur deshalb schwer, weil wir uns dazu unterordnen müssen, sondern auch deswegen, weil wir den Willen Gottes ja dazu auch erst erkennen müssen. Wenn wir Jesus nachfolgen wollen, führt allerdings kein Weg daran vorbei- sowohl an der Suche, ihn zu erkennen, als auch an der Unterordnung des eigenen Willens.


 Jesus selbst sagt in Johannes 6,38: „…denn ich bin nicht vom Himmel herabgekommen, um meinen Willen zu tun, sondern den Willen dessen, der mich gesandt hat.“ Er kannte den Willen des Vaters und führte ihn aus bis zu seinem Tod am Kreuz, vor dem er bekannte: „Vater, wenn du willst, nimm diesen Kelch von mir! Aber nicht mein, sondern dein Wille soll geschehen.“ (Lk 22,42)

Meine These ist: wenn wir die Frage nach Gottes Willen stellen, sind wir auch als Christen sehr oft in Gefahr, diese Fragen nicht wirklich als Christen, sondern vielmehr als Heiden, die Gott nicht kennen, zu stellen. „So Gott will…“ „Wenn es Seinem Willen entspricht….“ sagen viele Christen gerne mit dem Ausdruck passiven Erleidens und dem Anschein von: „ich habe nicht die entfernteste Ahnung, was Gott will…“ Das ist kein Glaubenszeugnis gegenüber Menschen, die Jesus nicht kennen, das kann ich aus eigener Erfahrung sagen.

Der Trappistenmönch Thomas Merton hat einmal folgende Worte gefunden: „Der Wille Gottes ist kein Schicksal, dem wir uns unterwerfen müssen, sondern ein kreativer Akt in unserem Leben, der etwas absolut Neues hervorbringt, etwas bis dahin von den Gesetzen und etablierten Mustern Unvorhersehbares. Unsere Mitarbeit besteht nicht nur in der Befolgung externer Gesetze, sondern in der Öffnung unseres Willens für diesen gemeinsamen kreativen Akt.“

Sprich: Gottes Wille für unser Leben kann nur im Kontext der Beziehung zu ihm offenbart werden, nicht wie etwa ein geheimer Plan aus einem Aktenschrank, den wir mit dem richtigen Code öffnen. Daher ist auch jedes Streben nach „Geheimwissen“ ohne die Beziehung zum Vater Esoterik und im schlimmsten Fall geradeheraus satanisch. Gebet ist auch nicht die Jagd nach einer Antwort, sondern Beziehung, die Freiheit hervorbringt und Freude schenkt. Die Freude liegt nicht in den Antworten, die Gott gibt, sondern darin, dass wir mit Ihm von Angesicht zu Angesicht sprechen können. Der Wille Gottes ist, dass wir gemeinsam mit Ihm Seinen Willen entdecken und in unserem Leben ausführen. Dabei dürfen und sollen wir auch unseren eigenen Willen vor Ihm zum Ausdruck bringen, selbst wenn er noch nicht „perfekt“ ist. Denn Er kann und wird dann unseren Willen reinigen und beschneiden, wenn wir ihn nicht vor Gott und uns selbst verschlossen halten. Es ist, so glaube ich, wirklich wichtig, dass wir das nicht überspringen. Wir dürfen wissen und spüren, was unser eigener Wille ist, bevor wir diesen Besitz Gott geben und Ihm unterordnen. Um zu beten „nicht mein Wille, sondern Deiner“ müssen wir wissen, was wir wollen.  Den Willen Gottes für unser Leben herauszufinden sind wir befähigt, aus der Quelle unserer Beziehung zum Vater heraus. Durch Beziehung, nicht durch befragen, orakeln oder raten oder dem Erlangen von Geheimwissen durch andere. Um diesen Wachsen in der Beziehung, in der Intimität mit Gott gibt es kein Herumkommen, genauso wenig wie es dies in der Ehe gäbe. Investieren wir Zeit und Energie in diese Beziehung, vor allem anderen, was wir tun.


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

BeneDicta

  1. Lächle einen Menschen an, der dich nervt!
  2. Die mächtige Realität des himmlischen Shalom
  3. Ostern: Mit der Seele im Himmel
  4. Warum es gut ist, auch im Regen spazieren zu gehen
  5. Der heilige Josef, Vater der Christen
  6. Schokolade in der Fastenzeit
  7. "Denn auf nichts kommt es mehr an in diesem kommenden Jahr!"
  8. Truthahn, Zahnschmerzen und die Schwiegermutter
  9. 'Maria sagte nein…'?
  10. Es geschehen Zeichen und Wunder!






Top-15

meist-gelesen

  1. Entsetzen über ‚Performance‘ halbnackter Tänzer mit Hühnern in Windeln im Paderborner Dom
  2. „Heilige Kommunion“ to go?
  3. Der Kampf gegen die Liebe und das Leben im katholischen Kontext
  4. Prevost „war sehr offen, sprach mit jedem, empfing jeden, war aber in Glaubensfragen sehr klar“
  5. Gezielte Fälschungen - KI-erstellte Videos von Papst Leo XIV. im Internet aufgetaucht
  6. Diözese Linz ODER 'Der Staat bin ICH!'
  7. Papst Leo XIV. empfängt verurteilten Kardinal Becciu
  8. Papst Leo würdigt Pius XII. für mutiges Handeln im Zweiten Weltkrieg
  9. Papst Leo XIV. wird im Apostolischen Palast wohnen
  10. Papst ernennt neuen Leiter für seine Ethik-Akademie
  11. Augustinus auf der Kathedra von Rom: Christ mit euch – Bischof für euch
  12. „Frauen, die Kinder erziehen, sitzen nicht in der Teilzeitfalle, sondern mitten im Leben“
  13. Wie der Sohn gesandt: Priester im Herzen der Kirche - Schule der Glaubwürdigkeit
  14. Umzug des Papstes noch ungewiss
  15. Papst will "schmerzhafte" Geschichte mit Täuferbewegung aufarbeiten

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz