Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Klerikalismus im Bistum Passau
  2. Experte: In Liturgie öfter das "Große Glaubensbekenntnis" verwenden
  3. Evangelische bayerische Landeskirche traut Homosexuelle
  4. "Retter des Stephansdoms" sagte Nein zum Vernichtungsbefehl
  5. ‚Die Hölle gibt es wirklich – und viele sind auf dem Weg dorthin‘
  6. Der verkleidete Menschenfreund
  7. Vatikan geht gegen Missbrauch bei "bestellten Messen" vor
  8. Buddhist riet Indonesierin, die „Drei Ave Maria-Novene“ zu beten – Sie wird an Ostern getauft!
  9. „Times“: Bei den Katholiken Großbritanniens läuft eine „stille Erweckung“
  10. Von der Unfähigkeit, ruhig in einem Raum zu bleiben
  11. Gott will, dass wir treu sind!“
  12. Putin lässt am Palmsonntag Kirchbesucher bombardieren - Mehr als 30 Tote in Sumy
  13. EINMALIGE CHANCE! Große Baltikum-Reise mit kath.net - Mit Erzbischof Gänswein!
  14. Historiker: Johannes Paul II. sollte "der Große" genannt werden
  15. Wann hat Frau Esken das letzte Mal mit einem Normalbürger gesprochen?

"Ich bin sicher, dass Kardinal Parolin ihm gesagt hat, mich nicht zu sehen. Unfassbar!"

17. November 2020 in Interview, 21 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


"Sie folgen einer 'Ostpolitik', einer Politik von Kompromissen mit Kommunisten, einer Politik der Aufgabe. Unglücklicherweise folgt auch Franziskus jetzt dieser Linie und ich weiß nicht, warum." - kath.net-Interview mit Kardinal Zen - Von Roland Noé


Wien-Hongkong (kath.net/rn) „Da das Abkommen geheim ist, nützt die Regierung dies, um die Menschen zu täuschen. Dabei werden die Menschen aufgefordert, Sachen zu machen, die von Benedikt XVI. eindeutig nicht erlaubt wurden.“ Das sagt Joseph Kardinal Zen Ze-kiun SDB im Interview mit kath.net. Der emeritierte Bischof von Hongkong kritisiert die Geheimhaltung des Abkommens zwischen der chinesischen Regierung und dem Vatikan: „Nach der Unterzeichnung des Abkommens sahen wir keine Verbesserung, die Verfolgung ist sogar härter geworden, sowohl für die Untergrundkirche als auch für die Kirche, die unter staatliche Kontrolle steht.“

kath.net: Der umstrittene Deal zwischen dem Vatikan und China wurde vor einigen Tagen erneuert. Könnten Sie noch einmal in aller Kürze uns mitteilen, was Sie daran kritisieren?


Kardinal Zen: Mein Haupt-Kritikpunkt ist: Warum wird alles geheim gehalten. Nicht einmal ich als chinesischer Kardinal kann den Inhalt einsehen. Sie sagen, dass es gut ist. Ich glaube dies aber nicht, solange ich den Inhalt nicht in chinesischer Sprache gesehen habe. Aber der Vatikan erklärt uns dann, dass sogar ein schlechtes Abkommen besser als gar keines sei. Das kann ich nicht verstehen. Ich kann ein nicht perfektes Abkommen akzeptieren, aber ich kann kein schlechtes Abkommen akzeptieren, welches gegen unseren Glauben und die Kirchendisziplin agiert.


Da das Abkommen geheim ist, nützt die Regierung dies, um die Menschen zu täuschen. Dabei werden die Menschen aufgefordert, Sachen zu machen, die von Benedikt XVI. eindeutig nicht erlaubt wurden. Sie sagen nun, dass Papst Franziskus sagt, dass dies ok ist. Die Menschen sind verwirrt. Nach der Unterzeichnung des Abkommens sahen wir keine Verbesserung, die Verfolgung ist sogar härter geworden, sowohl für die Untergrundkirche als auch für die Kirche, die unter staatliche Kontrolle steht.

kath.net: Sie waren vor einigen Tagen in Rom und bekamen dort keinen Gesprächstermin bei Papst Franziskus. Warum?

Kardinal Zen: Seit zwei Jahren warten wir in Hongkong auf einen neuen Bischof. Jetzt sagen sie uns, dass dies nicht ohne dem Segen aus Peking möglich ist. Ich reiste nach Rom und bat darum, den Papst zu sehen. Das war nicht möglich. Ich bin sicher, dass Kardinal Parolin ihm gesagt hat, mich nicht zu sehen. Unglaublich!

kath.net: Sie kritisieren ja immer wieder Kardinal Parolin und vertreten die Ansicht, dass der Kardinalstaatssekretär die Politik von Johannes Paul II. und Benedikt XVI. in Bezug auf die Chinapolitik manipuliert. Wäre es nicht eine Alternative, wenn der Vatikan auf eine Chinapolitik zurückkehrt, die auf dem berühmten Brief von Benedikt XVI. vom 27. Mai 2007 beruht?

Kardinal Zen: Unglücklicherweise folgt Kardinal Parolin nicht dem Brief von Benedikt XVI. Sie folgen einer „Ostpolitik“, einer Politik von Kompromissen mit den Kommunisten, einer Politik der Aufgabe. Unglücklicherweise folgt auch Franziskus jetzt dieser Linie und ich weiß nicht warum. Papst Franziskus hatte immer viel Empathie für mich, aber er folgte nicht meinem Rat.

kath.net: Wie können gläubige Menschen Ihnen helfen? Was können wir für Sie tun?

Kardinal Zen: Information ist sehr wichtig. Sie machen eine großartige Arbeit. Sie finden viele Informationen auch auf meinem Blog. Sie können diese gerne für Ihre Leser übersetzen. Es gibt auch ein Buch (in chinesischer, englischer und italienischer Sprache) „Für die Liebe meines Volkes werde ich nicht schweigen.“ Darum geht es darum, was Benedikt XVI. für die Kirche in China gemacht hat.

kath.net: Ganz herzlichen Dank für das Interview. Gottes Segen für Ihr Wirken!

BLOG KARDINAL ZEN

 

 

 

 

 


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

China

  1. Chinesischer Bischof wegen ‚illegaler‘ Messe verhaftet
  2. GfbV kritisiert Wiederwahl von China in den UN-Menschenrechtsrat scharf
  3. China reagiert auf Grußtelegramm von Papst Franziskus
  4. China steuert auf Bevölkerungskrise zu
  5. Peking düpiert Vatikan mit Bischofsernennung
  6. Vatikan kritisiert unerlaubte Bischofsernennung in China
  7. Vatikan verlängert skandalöses China-Abkommen
  8. Papst: Austausch mit China sehr kompliziert
  9. Chinas Kommunisten schränken Religionsfreiheit weiter ein
  10. Chinesisches Regime verhaftet katholischen Bischof






Top-15

meist-gelesen

  1. EINMALIGE CHANCE! Große Baltikum-Reise mit kath.net - Mit Erzbischof Gänswein!
  2. Eine wichtige BITTE an Ihre Großzügigkeit! - FASTENSPENDE für kath.net!
  3. Klerikalismus im Bistum Passau
  4. Der verkleidete Menschenfreund
  5. Eis für Papst Franziskus - "Kleine Sünden" im Krankenstand
  6. „Times“: Bei den Katholiken Großbritanniens läuft eine „stille Erweckung“
  7. Historiker: Johannes Paul II. sollte "der Große" genannt werden
  8. Waren Zisterzienser die Inspiration für die Modeschöpferin Coco Chanel?
  9. "Retter des Stephansdoms" sagte Nein zum Vernichtungsbefehl
  10. Christentum im Norden Nigerias „wächst astronomisch“
  11. ‚Die Hölle gibt es wirklich – und viele sind auf dem Weg dorthin‘
  12. Buddhist riet Indonesierin, die „Drei Ave Maria-Novene“ zu beten – Sie wird an Ostern getauft!
  13. Gott will, dass wir treu sind!“
  14. Vatikan geht gegen Missbrauch bei "bestellten Messen" vor
  15. Putin lässt am Palmsonntag Kirchbesucher bombardieren - Mehr als 30 Tote in Sumy

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz