SucheSuchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:
Top-15meist-diskutiert- Merkel verteidigt ihre fatale Flüchtlingspolitik von 2015
- Tote und über 200 Verletzte bei Anschlag auf Weihnachtsmarkt in Magdeburg
- Truthahn, Zahnschmerzen und die Schwiegermutter
- Moschee unter Salafismus-Verdacht zitiert Koranstelle mit Aufforderung zur Tötung Ungläubiger
- Alexander Kissler: "Ich finde mittlerweile, @Pontifex schadet seiner Kirche"
- SPD definiert Familie ohne ‚Vater‘, ‚Mutter‘ und ‚Kinder‘
- Österreichischer Verfassungsgerichtshof (VfGH) kippt Kärntner Veranstaltungsverbot am Karfreitag
- Kardinal Schönborn: Zeit der traditionellen europäischen Kardinalssitze vorbei
- "Der Synodale Weg nimmt sich selbst nicht mehr ernst"
- Papst beim Rückflug von Korsika: „Haben Sie gesehen, wie viele Kinder da waren?“
- Zerstörte Linzer "Marienstatue" - Zwei Verdächtige entlastet
- Wie tief kann eine evangelische Kirche noch sinken? - Weihnachtsmarkt mit Hamas-Symbolen!
- Nach Beschädigung der Schwarzen Madonna/Einsiedeln: Strafverfahren wurde eröffnet
- Enthauptet! - Papst Franziskus erklärt 16 französische Ordensfrauen zu Heiligen
- Geschenk zum 88er: Autobiografie des Papstes soll verfilmt werden
|
Josef Mayr-Nusser, 'Südtirols Jägerstätter', wird 2017 seliggesprochen9. Juli 2016 in Chronik, 1 Lesermeinung Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden
Papst erkennt Martyrium von Mayr-Nusser an, der 1944 den SS-Eid verweigert Bozener Bischof Muser: Ein Christ, der sich durchringt zu einem persönlichen Glaubensbekenntnis gegenüber einem antichristlichen und menschenfeindlichen System.
Bozen (kath.net/KAP/pbb) Papst Franziskus hat das Martyrium des 1945 auf dem Weg ins Konzentrationslager Dachau gestorbenen Südtiroler NS-Kriegsdienstverweigerers Josef Mayr-Nusser (1901-1945) bestätigt und damit den Weg zu dessen Seligsprechung freigemacht. Wie der Vatikan und die Diözese Bozen-Brixen mitteilten, setzte Franziskus am Freitag einen entsprechenden Erlass der Heiligsprechungskongregation in Kraft. Die Feier zur Seligsprechung von Mayr-Nusser werde am 18. März 2017 in Bozen stattfinden, kündigte der Südtiroler Bischof Ivo Muser an. Der künftige Selige sei "ein überzeugter und überzeugender Christ" gewesen, "der Stellung bezogen und Farbe bekannt hat", hob Bischof Muser hervor. Mayr-Nusser habe aus der biblischen Überzeugung gehandelt, "dass man Gott mehr gehorchen muss als den Menschen", so der Diözesanbischof von Bozen-Brixen: "Ich verstehe diese mutige und unbequeme Gestalt, die uns mit einem dunklen und für viele leidvollen Kapitel unserer Geschichte konfrontiert, vor allem als einen glaubwürdigen und konsequenten Zeugen, der dem eigenen Gewissen folgt; einem Gewissen, das sich ausrichtet am Evangelium und an der Lehre der Kirche." Josef Mayr-Nusser wurde 1910 in Bozen geboren. In einem religiösen Umfeld aufgewachsen, schloss er sich der Katholischen Jugend an. Nach dem sogenannten Optionsabkommen zwischen Hitler und Mussolini im Jahr 1939 entschloss er sich trotz des massiven Drucks der aus Deutschland ferngesteuerten örtlichen Nationalsozialisten zum Verbleib in Südtirol und trat dem Andreas-Hofer-Bund bei. Am 26. Mai 1942 heiratete er Hildegard Straub und hatte mit ihr einen Sohn, Albert Mayr. Nach dem Waffenstillstand Italiens mit den Alliierten im Herbst 1943 und dem Einmarsch der deutschen Wehrmacht wurde Mayr-Nusser im September 1944 zum deutschen Militär eingezogen. Er wurde dabei der Waffen-SS zugeteilt. Nachdem er am 4. Oktober 1944 in Konitz in Ostpreußen aus Gewissensgründen den SS-Eid verweigert hatte, wurde er zum Tode verurteilt. Auf dem Weg ins Konzentrationslager Dachau starb Josef Mayr-Nusser am 24. Februar 1945 in einem Viehwaggon bei Erlangen an den Folgen der Haft. 1958 wurde seine sterbliche Hülle nach Südtirol überführt und 1963 an der Außenmauer der Kirche von Lichtenstern am Ritten beigesetzt.
kath.net dokumentiert die Reaktion des Bozener Bischofs Ivo Muser in voller Länge: Heute hat uns die frohe Botschaft aus Rom erreicht. Papst Franziskus hat durch seine Unterschrift bekräftigt, dass Josef MayrNusser bald als Märtyrer und Seliger unserer Kirche verehrt werden darf. Mit vielen anderen Menschen in unserer Diözese erwarte ich mit Freude und Hoffnung die Seligsprechung, die wir am Vorabend des Namenstags des neuen Seligen, am 18. März 2017, im Bozner Dom feiern werden. Am folgenden Tag, dem Hochfest des hl. Josef, feiern wir im Bozner Dom einen diözesanen Dankgottesdienst für die erfolgte Seligsprechung. Den liturgischen Gedenktag des neuen Seligen werden wir das erste Mal am 3. Oktober 2017 feiern. Josef MayrNusser war ein überzeugter und überzeugender Christ, der Stellung bezogen und Farbe bekannt hat. Klarer Bezugspunkt seiner Spiritualität und seiner Aufforderung zum Bekenntnis und zum christlichen Einsatz ist Christus selber und wie er sich ausdrückt seine Königsherrschaft unter den Menschen. So sagt er bei einer Sitzung der Katholischen Aktion am 23. Oktober 1935: Nur wenn der Einzelne, das Individuum, Christus als seinen Herrn anerkennt, wird es auch die Gesellschaft tun, die jeweils so denkt und handelt, wie der überwiegende Teil ihrer Einzelglieder denkt und handelt... Christus soll herrschen nicht nur in den Einzelnen und in den Familien, Christus soll herrschen auch in den Staaten, im öffentlichen Leben! Als eine besonders reife Frucht seiner Glaubensüberzeugung können vor allem die Briefe gelten, die Josef MayrNusser aus dem Kerker in Konitz bei Danzig an seine Frau Hildegard richtet. Im Brief vom 27. September 1944 steht ein Christ vor uns, der ringt um seine vom Glauben getragene Entscheidung und der sich durchringt zu einem persönlichen Glaubensbekenntnis gegenüber einem antichristlichen und menschenfeindlichen System. Er schreibt: Dass ich Dich, treueste Gefährtin, durch mein Bekenntnis im entscheidenden Moment vielleicht auch noch in zeitliches Unglück stürze, das nagt am schwersten an meinem Herzen. Dieses Bekennenmüssen wird sicher kommen, es ist unausbleiblich, denn zwei Welten stoßen aufeinander. Zu deutlich haben sich Vorgesetzte als entschiedene Verneiner und Hasser dessen gezeigt, was uns Katholiken heilig und unantastbar ist. Bete für mich, Hildegard, damit ich in der Stunde der Bewährung ohne Furcht und Zögern so handle, wie ich es vor Gott und meinem Gewissen schuldig bin. Josef MayrNusser hat uns und unserer Zeit viel zu sagen. Er ist nicht nur derjenige, der den Eid auf Adolf Hitler verweigert hat. Er ist einer, der die christliche Identität gepflegt und gelebt hat. Ich verstehe diese mutige und unbequeme Gestalt, die uns mit einem dunklen und für viele leidvollen Kapitel unserer Geschichte konfrontiert, vor allem als einen glaubwürdigen und konsequenten Zeugen, der dem eigenen Gewissen folgt; einem Gewissen, das sich ausrichtet am Evangelium und an der Lehre der Kirche. Er ist ein Mann, der aus der biblischen Überzeugung handelt, dass man Gott mehr gehorchen muss als den Menschen. Und jetzt dürfen und sollen wir mit Überzeugung bekennen: Josef MayrNusser hat im Sinn eines Menschen verachtenden und Menschen vernichtenden Systems verloren, in den Augen Gottes aber hat er gewonnen! Freude und Dankbarkeit soll die ganze Ortskirche von Bozen-Brixen erfüllen, dass wir bald diesen überzeugenden, konsequenten und glaubwürdigen Christen als Seligen unserer Kirche verehren dürfen: als Märtyrer, als Vorbild, als Mahner, als Fürsprecher bei Gott. Ich hoffe und bete, dass die menschlichen und christlichen Werte, die Josef Mayr-Nusser gelebt hat und für die er gestorben ist, unter uns lebendig werden gerade heute. + Ivo Muser, Bischof Archivfoto Josef Mayr-Nusser
Für das Material der KAP: Copyright 2016 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich Alle Rechte vorbehalten Foto (c) Diözese Bozen-Brixen
Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!
Lesermeinungen | Nummer 10 9. Juli 2016 | | | sehr beeindruckend! Danke! | 4
| |
Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen. Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder. kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net) kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen. |
Mehr zuDiözese Bozen-Brixen- Wie die Diözese Bozen-Brixen ‚Kirchenaustritte’ handhabt
- Bischof: Eigenen Glauben auch außerhalb der Kirche merkbar leben
- Südtirol: Bischof feiert via Radio Requiem für alle Verstorbenen
- Diözese Bozen-Brixen verbietet Weihwasser wegen Coronavirus
- Diözese Bozen hebt Firmmindestalter auf 16 an
|
Top-15meist-gelesen- Große Baltikum-Reise mit kath.net - Spätsommer 2025 - JETZT ANMELDEN und PLATZ SICHERN!
- DRINGEND - Weihnachtsspende für kath.net - Wir brauchen JETZT Ihre HILFE für das Heilige Jahr 2025
- Alexander Kissler: "Ich finde mittlerweile, @Pontifex schadet seiner Kirche"
- "Der Synodale Weg nimmt sich selbst nicht mehr ernst"
- Tote und über 200 Verletzte bei Anschlag auf Weihnachtsmarkt in Magdeburg
- O Sapientia, quae ex ore Altissimi prodiisti
- Paris: Die Dornenkrone ist zurück in Notre-Dame
- Moschee unter Salafismus-Verdacht zitiert Koranstelle mit Aufforderung zur Tötung Ungläubiger
- O Adonai, et Dux domus Israel
- Kardinal Schönborn: Zeit der traditionellen europäischen Kardinalssitze vorbei
- Merkel verteidigt ihre fatale Flüchtlingspolitik von 2015
- Weihnachtswunder‘: US-Pilger aus syrischem Gefängnis befreit
- Katholisches Bistum übernimmt 2025 „St. Johannes“ als vierte katholische Kirche in Stockholm
- O radix Jesse
- O clavis David
|