Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Italienischer Erzbischof rügt Gläubige für Mundkommunion
  2. Skandal in München
  3. Kardinal Zen:„Wird der Heilige Geist euch sagen, dass er sich zwanzig Jahrhunderte lang geirrt hat?“
  4. Heiligenkreuzer Theologe Waldstein wehrt sich gegen Vorwürfe
  5. VIVA IL PAPA - Robert Prevost ist Papst Leo XIV
  6. Kardinal Müller: Der nächste Papst muss der Homo-Lobby die Stirn bieten
  7. Schönborn: Neuer Papst wird "heiliger und weiser Mann
  8. Ermittlungsverfahren gegen Kardinal Woelki eingestellt
  9. US-Kardinal Dolan: Trumps Papstbild hinterlässt schlechten Eindruck
  10. 10 Entscheidungsfragen für den nächsten Papst
  11. Abt Jean Pateau OSB: „Auf die Einheit hinzuarbeiten bedeutet nicht, auf Uniformität hinzuarbeiten“
  12. Unfassbar! Lebensschützer wegen Embryomodellen von evangelischen Kirchentag verbannt
  13. KONKLAVE - Erneut Schwarzer Rauch nach Wahlgang 2 und 3
  14. Mitten im Kulturkampf nimmt der Wokeismus noch mal Fahrt auf
  15. Kardinäle beklagen Spannungen in der Kirche

Ukraine: Bischof von Charkiw berichtet von Raketenangriffen auf Schulen und Kindergärten

31. August 2022 in Weltkirche, 1 Lesermeinung
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Laut dem römisch-katholischen Bischof Pavlo Honcharuk aus Charkiw werden in der ostukrainischen Stadt Schulen, Kindergärten und andere zivile Einrichtungen gezielt mit Raketen beschossen.


München-Wien (kath.net/KIN)

Laut dem römisch-katholischen Bischof Pavlo Honcharuk aus Charkiw werden in der ostukrainischen Stadt Schulen, Kindergärten und andere zivile Einrichtungen gezielt mit Raketen beschossen. Es seien mindestens 20 Schulen zerstört worden, berichtete der Bischof dem weltweiten katholischen Hilfswerk „Kirche in Not“: „Wer immer noch der Vorstellung anhängt, dass Russland nur militärische Einrichtungen bombardiert, der macht sich etwas vor.“

Nach wie vor halte sich eine „große Anzahl“ von Kindern in der Stadt auf: „Sie sind oft in Luftschutzkellern untergebracht“, sagte Bischof Honcharuk, der das Bistum Charkiw-Saporischschja leitet. Sie lebten in einer Parallelwelt und könnten oft nicht begreifen, was um sie herum geschieht. „Die Kirche hilft den Eltern und stellt Hygieneartikel, Lebensmittel und anderes mehr zur Verfügung.“

Front trennt Familien


Charkiw ist die zweitgrößte Stadt der Ukraine und liegt nur etwa 20 Kilometer vom Frontverlauf entfernt. Die Metropole wird regelmäßig beschossen, auch im Umland gebe es schwere Verwüstungen: „Sie zerstören auch Dörfer; einige werden einfach dem Erdboden gleichgemacht.“ Entlang der Linie zu den von Russland eroberten Gebieten spielten sich jeden Tag dramatisch Szenen ab, berichtete Bischof Honcharuk: „Ich habe einen Soldaten getroffen, der von seiner Stellung aus sein Zuhause sehen kann. Seine Frau und seine beiden Kinder sind unter der Besatzung geblieben. Jeden Tag kann er sie sehen, aber er kann sie nicht anrufen, er kann ihnen nicht einmal ein Zeichen geben.“

Völlig unbekannt sei das Schicksal der Kriegsgefangenen. Er sei kein Kontakt zur gegnerischen Seite möglich, darum könne er nichts tun, wenn Angehörige ihn um Hilfe für inhaftierte Soldaten bitten.

Der Bischof sprach gegenüber „Kirche in Not“ auch von sogenannten Filtrationslagern in den von Russland eroberten Gebieten, zum Beispiel in Mariupol: „Wenn jemand etwas gegen eine Frau hat, denkt er sich Verdächtigungen gegen sie aus, und sie wird sofort inhaftiert und von ihren Kindern getrennt. Es gibt viele solcher tragischen Geschichten.“

Zusammenarbeit mit anderen Kirchen und Religionen

Der Krieg habe auch die ökumenische Zusammenarbeit intensiviert, vor allem mit der von Russland unabhängigen Orthodoxen Kirche der Ukraine. So hatte Bischof Honcharuk seinen orthodoxen Amtsbruder vier Monate bei sich aufgenommen, nachdem dessen Haus zerstört worden war. Man habe zusammen verletzte Personen besucht oder Menschen, die in U-Bahn-Stationen Zuflucht suchten. Auch gebe es Kontakte zur evangelischen Kirche und zur jüdischen Gemeinde, um die Hilfsarbeit zu koordinieren.

Bischof Honcharuk zeigte sich beeindruckt von der hohen Einsatzbereitschaft der Menschen, die sich über die Kirche engagieren. Das sei auch ein Glaubenszeugnis: „Ein gläubiger Mensch hilft als Dienender, weil er weiß, an wen er glaubt und warum er hilft. Diese Haltung ist ein Licht für Menschen, die Gott nicht kennen.“

Eines der schwierigsten Erlebnisse in jüngster Zeit sei für ihn gewesen, als er einen dreijährigen Jungen im Krankenhaus besuchte, der bei einem Angriff schwer verletzt worden sei: „Es ist unklar, ob er überleben wird. Er ist nur hier, weil jemand einen Krieg wollte“, erklärte der Bischof. In solchen Situationen fühle er sich machtlos. „Auf der anderen Seite gibt es auch das Bewusstsein, dass der Herr mich hierherschickt, um zu dienen.“

Foto: Mädchen in einer ukrainischen Flüchtlingsunterkunft. ©KIRCHE IN NOT


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Ukraine

  1. Ukrainischer Bischof: "Gott ist unsere einzige Zuflucht"
  2. Großerzbischof: "Auch in der Ukraine ist Christus auferstanden"
  3. Neun getötete Kinder und Jugendliche nach russischen Angriff auf Kinderspielplatz in der Ukraine
  4. Bischöfe: Neues Interesse am Christentum bei Ukrainern
  5. Kiewer Weihbischof: Jede Gelegenheit für "gerechten Frieden" nutzen
  6. 1.000 Tage Angriffskrieg auf die Ukraine - Ein Trauertag für die Welt!
  7. Was Trump mit der Ukraine wirklich vorhat

Krieg

  1. Russlands Krieg gegen Ukraine ist kein gerechter Krieg, eine mögliche NATO-Intervention auch nicht
  2. Ukraine: Gebete im Luftschutzkeller
  3. Myanmar: „Das Morden muss sofort aufhören"
  4. Myanmar: „Ich befürchte ein Blutbad“
  5. Berg-Karabach: Kirchen fordern Neuverhandlung des Waffenstillstands
  6. Karabach: Armenischer Patriarch fordert internationales Eingreifen
  7. „Pater Werenfried war überragender Europäer und Motor der Versöhnung“







Top-15

meist-gelesen

  1. Große Baltikum-Reise mit kath.net - Mit Erzbischof Gänswein!
  2. VIVA IL PAPA - Robert Prevost ist Papst Leo XIV
  3. Kardinal Zen:„Wird der Heilige Geist euch sagen, dass er sich zwanzig Jahrhunderte lang geirrt hat?“
  4. HABEMUS PAPAM - Robert Francis Prevost ist Papst - Leo XIV.!
  5. Italienischer Erzbischof rügt Gläubige für Mundkommunion
  6. Skandal in München
  7. Kardinal Müller: „Es ist uns nicht gestattet, das Papsttum zu verweltlichen“
  8. Kardinal Müller: Der nächste Papst muss der Homo-Lobby die Stirn bieten
  9. Heiligenkreuzer Theologe Waldstein wehrt sich gegen Vorwürfe
  10. 10 Entscheidungsfragen für den nächsten Papst
  11. US-Kardinal Dolan: Trumps Papstbild hinterlässt schlechten Eindruck
  12. Kard. Gerhard Müller: „Wir können keinen der 266 Päpste nachahmen. Das einzige Vorbild ist Petrus“
  13. Schönborn: Neuer Papst wird "heiliger und weiser Mann
  14. KONKLAVE - Erneut Schwarzer Rauch nach Wahlgang 2 und 3
  15. Mitten im Kulturkampf nimmt der Wokeismus noch mal Fahrt auf

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz