Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Klerikalismus im Bistum Passau
  2. Experte: In Liturgie öfter das "Große Glaubensbekenntnis" verwenden
  3. Evangelische bayerische Landeskirche traut Homosexuelle
  4. ‚Die Hölle gibt es wirklich – und viele sind auf dem Weg dorthin‘
  5. "Retter des Stephansdoms" sagte Nein zum Vernichtungsbefehl
  6. Vatikan geht gegen Missbrauch bei "bestellten Messen" vor
  7. Der verkleidete Menschenfreund
  8. Von der Unfähigkeit, ruhig in einem Raum zu bleiben
  9. Gott will, dass wir treu sind!“
  10. Buddhist riet Indonesierin, die „Drei Ave Maria-Novene“ zu beten – Sie wird an Ostern getauft!
  11. „Times“: Bei den Katholiken Großbritanniens läuft eine „stille Erweckung“
  12. EINMALIGE CHANCE! Große Baltikum-Reise mit kath.net - Mit Erzbischof Gänswein!
  13. Christentum im Norden Nigerias „wächst astronomisch“
  14. Wann hat Frau Esken das letzte Mal mit einem Normalbürger gesprochen?
  15. Putin lässt am Palmsonntag Kirchbesucher bombardieren - Mehr als 30 Tote in Sumy

Hinrichtung nach 'Stimmungsbild'

19. Februar 2022 in Kommentar, 62 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Bringen „Reformkatholiken“ und lokale Medien den Kölner Erzbischof zu Fall? Gastkommentar von Klaus Kelle.


Köln (kath.net/https://www.the-germanz.de/)

Der «Kölner Stadt-Anzeiger», der immer ganz vorn dabei ist, wenn es in der Domstadt gegen die Erzbischöfe geht, wenn sie das noch alles glauben, was sie von der Kanzel predigen, hat heute gemeldet, dass sich das engste Beratergremium von Kardinal Rainer Maria Woelki nahezu einstimmig dagegen ausgesprochen habe, dass er wieder an die Spitze des größten deutschen Erzbistums zurückkehrt. Zum Erzbischöflichen Rat gehören unter anderem der derzeitige Verwalter des Erzbistums, Rolf Steinhäuser, die Weihbischöfe Ansgar Puff und Dominikus Schwaderlapp und Generalvikar Markus Hofmann.

Woelki befindet sich derzeit noch in einer fünfmonatigen Auszeit, er will seine Amtsgeschäfte aber am 2. März wieder aufnehmen. Aus Kirchenkreisen hieß es zu dem Bericht des «Kölner Stadt-Anzeiger», es habe im Erzbischöflichen Rat zwar keine Abstimmung über Woelkis Rückkehr stattgefunden. Es sei aber darüber gesprochen worden, und dabei sei das Stimmungsbild überwiegend skeptisch gewesen. Was genau genommen ein beträchtlicher Unterschied ist.

Wir können natürlich auch nur spekulieren, was hinter diesem Stimmungsbild tatsächlich steht. Gut möglich, dass eine Mehrheit des Rates gar nichts gegen die Person des Kölner Erzbischofs an sich haben, sondern einfach konstatieren müssen, wie schlecht die aufgeheizte Stimmung in der Stadt und in den Kirchengremien gegenüber Woelki inzwischen ist. Aber darf das tatsächlich ein entscheidender Grund sein, den rom- und glaubenstreuen Kardinal abzuschieben? Bis endlich ein Liberaler auf dem Bischofsstuhl Platz nimmt, der homosexuelle Paare vermählen will? Das gäbe dann sicher ordentlich Beifall vom «Kölner Stadt-Anzeiger» und dem pinkfarbenen Juste Milieu in Kölle, wo bekanntermaßen gerade Karneval ist.


Woelkis Kommunikationsdirektor Christoph Hardt deutete das heute an, als er sagte, „der Erzbischöfliche Rat habe in einer konstruktiven Atmosphäre an Szenarien für die Zeit nach dem 2. März gearbeitet“. Dabei sei auch Sorge um die Zukunft der Kirche von Köln geäußert worden. Auch sei Skepsis laut geworden, dass eine Zukunft mit Kardinal Woelki an der Spitze gedeihlich gelingen könne. Und damit kommen wir zum Kern. Wagt der Kardinal tatsächlich, einfach zurückzukehren und seine Arbeit aufzunehmen, dann – kein Zweifel – werden sogenannte „Laiengremien“, die linke und kirchenfeindliche Monopolpresse in der Stadt, die Kirche von ganz unten und wie die alle heißen, alles tun, um dem angeschlagenen Woelki den Rest zu geben. Ich meine, das Trommelfeuer der Kritik gegen Woelki hält nun schon lange an, befeuert von immer den gleichen selbsternannten „Reformtheologen“ und immer von den gleichen Zeitungen und dem öffentlich-rechtlichen WDR.

Hat Karinal Woelki alles richtig gemacht? Ganz sicher nicht, der Streit um das Gutachten zum sexuellen Missbrauch, das dann nicht veröffentlicht wurde, war strategisch keine Meisterleistung, wenn man Transparenz beweisen will. Und seine Art des Auftritts? Viele mögen es, andere mögen es nicht. So what? Und die peinliche PR-Nummer mit einem hölzernen Flüchtlingsboot als Altar bei der Heiligen Messe – diese Anbiederung an den politischen Zeitgeist hätte er sich wirklich sparen können. Doch darum geht es alles nicht – die gleichen Leute, die seinen Vorgänger Joachim Kardinal Meisner gejagt haben, weil er fest zur katholischen Lehre gestanden hat und homosexuelle Paare nicht segnen wollte, weil er überzeugt war, das aus der Haltung seiner Kirche heraus nicht tun zu können, wollen nun Woelki endgültig zur Strecke bringen.

Doch der einzige entscheidende Punkt wird dabei außer Acht gelassen: Hat sich der Kölner Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki bei der Aufklärung von Fällen des sexuellen Missbrauchs schuldig gemacht, hat er Fehler gemacht? Um das herauszufinden entsandte Papst Franziskus aus Rom eigens zwei Apostolische Visitatoren an den Rhein, um diese Frage zu beantworten. Dabei kam heraus: Ein Fehlverhalten Woelkis in der Sache – nicht in der Öffentlichkeitsarbeit – war nicht festzustellen, obwohl – so der Papst – er «große Fehler» gemacht habe. Seitdem ist Woelki in einer fünfmonatigen Auszeit, die er unter anderem in den Niederlanden verbrachte. Am Aschermittwoch will er jetzt zurückkehren und gleich eine festliche Messe im Kölner Dom zelebrieren.

Kommt nun also nach dem Freispruch trotzdem die öffentliche Hinrichtung? Wer die deutsche Katholische Kirche von Innen kennt, der ahnt, wie das ausgehen wird.

Die Stadt- und Kreisdechanten im Bistum haben inzwischen einen „Warnbrief“ an den Vatikan unterschrieben. Im Diözesanpastoralrat hat es vor einigen Wochen eine geheime Abstimmung über Woelki gegeben. Dabei sollen sich 70 bis 80 Prozent gegen eine Rückkehr Woelkis ausgesprochen haben.

Wie soll der Erzbischof da noch zu halten sein? Und wenn gar nichts mehr hilft, dann kommt halt der «Kölner Stadt-Anzeiger» und erledigt den Rest.


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Woelki

  1. Kirchenrechtler: Papst hat Woelki-Rücktritt offenbar nicht angenommen
  2. Razzia im Erzbistum Köln!
  3. Staatsanwaltschaft Köln weitet Ermittlungen gegen Woelki aus
  4. Staatsanwaltschaft eröffnet keine Ermittlungen gegen Woelki
  5. Kölner Theologie-Hochschule weist FAZ-Behauptungen zurück!
  6. Deutsche Medien verbreiten nach Kleriker-Hetze Fake-News über Kardinal Woelki
  7. Woelki wehrt sich gegen Anschuldigungen von Kirchenrechtler Schüller
  8. "Gerettet wird der ganze Mensch!"
  9. Kardinal Woelki obsiegt vor Gericht
  10. Teilnehmerin am Synodalen Weg wirft Kardinal Woelki Machtmissbrauch vor






Top-15

meist-gelesen

  1. EINMALIGE CHANCE! Große Baltikum-Reise mit kath.net - Mit Erzbischof Gänswein!
  2. Eine große BITTE an Ihre Großzügigkeit! - FASTENSPENDE für kath.net!
  3. Klerikalismus im Bistum Passau
  4. Der verkleidete Menschenfreund
  5. „Times“: Bei den Katholiken Großbritanniens läuft eine „stille Erweckung“
  6. "Retter des Stephansdoms" sagte Nein zum Vernichtungsbefehl
  7. Christentum im Norden Nigerias „wächst astronomisch“
  8. ‚Die Hölle gibt es wirklich – und viele sind auf dem Weg dorthin‘
  9. Buddhist riet Indonesierin, die „Drei Ave Maria-Novene“ zu beten – Sie wird an Ostern getauft!
  10. Gott will, dass wir treu sind!“
  11. Vatikan geht gegen Missbrauch bei "bestellten Messen" vor
  12. Putin lässt am Palmsonntag Kirchbesucher bombardieren - Mehr als 30 Tote in Sumy
  13. Wann hat Frau Esken das letzte Mal mit einem Normalbürger gesprochen?
  14. Neuer Blitz-Auftritt des Papstes nährt Spekulation um Osterfeier
  15. Experte: In Liturgie öfter das "Große Glaubensbekenntnis" verwenden

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz