Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Klerikalismus im Bistum Passau
  2. Experte: In Liturgie öfter das "Große Glaubensbekenntnis" verwenden
  3. Evangelische bayerische Landeskirche traut Homosexuelle
  4. "Retter des Stephansdoms" sagte Nein zum Vernichtungsbefehl
  5. ‚Die Hölle gibt es wirklich – und viele sind auf dem Weg dorthin‘
  6. Der verkleidete Menschenfreund
  7. Vatikan geht gegen Missbrauch bei "bestellten Messen" vor
  8. Buddhist riet Indonesierin, die „Drei Ave Maria-Novene“ zu beten – Sie wird an Ostern getauft!
  9. „Times“: Bei den Katholiken Großbritanniens läuft eine „stille Erweckung“
  10. Von der Unfähigkeit, ruhig in einem Raum zu bleiben
  11. Gott will, dass wir treu sind!“
  12. Putin lässt am Palmsonntag Kirchbesucher bombardieren - Mehr als 30 Tote in Sumy
  13. EINMALIGE CHANCE! Große Baltikum-Reise mit kath.net - Mit Erzbischof Gänswein!
  14. Historiker: Johannes Paul II. sollte "der Große" genannt werden
  15. Wann hat Frau Esken das letzte Mal mit einem Normalbürger gesprochen?

Neue Kirchenkonferenz für das Amazonasgebiet gegründet

30. Juni 2020 in Weltkirche, 2 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Nach langen Verhandlungen im Verborgenen: In Lateinamerika ist die neun Länder umfassende "Conferencia Eclesial de la Amazonia" gegründet worden - Damit wird ein Beschluss der Amazonien-Synode umgesetzt - Von Kathpress-Korrespondent Alexander Pitz


Vatikanstadt/Quito (kath.net/KAP) Die Amazonien-Synode vom Oktober 2019 in Rom trägt weitere Früchte. Längst nicht alle waren mit den bisherigen Ergebnissen des Bischofstreffens im Vatikan zufrieden, das Reformen für die katholische Kirche in Amazonien anbahnen sollte. Nun, acht Monate später, ist ein wichtiges nachsynodales Projekt in Lateinamerika in die Tat umgesetzt worden. Vertreter aus neun Ländern der Region haben eine neue, einzigartige Institution geschaffen: die "Conferencia Eclesial de la Amazonia". Die konstituierende Sitzung fand am Sonntag und Montag wegen der Corona-Pandemie per Videoschaltung statt.

 

Die Gründung der amazonischen Kirchenkonferenz geht auf das Schlussdokument der Synode zurück. Darin heißt es unter Punkt 115: "Wir schlagen vor, ein bischöfliches Organ zu schaffen, das die Synodalität zwischen den Kirchen der Region voranbringt." Es soll behilflich sein, "das amazonische Antlitz dieser Kirche zu konturieren und neue Wege für den Evangelisierungsauftrag zu entdecken". Dabei müsse die in der Sozial- und Umweltenzyklika "Laudato si" von Papst Franziskus entworfene Idee einer "ganzheitlichen Ökologie" stets im Blick bleiben.


 

Zähe Vorbereitungen

 

Ganz einfach ist das alles freilich nicht. Die monatelangen Beratungen und Vorbereitungen, die weitgehend im Verborgenen stattfanden, verliefen zäh. Dem Vernehmen nach sind etliche konservative Kräfte skeptisch; auch im Vatikan gebe es Widerstände. Bis zuletzt musste daher an der Satzung und an weiteren Detailfragen gefeilt werden.

 

Federführend beteiligt war erneut das kirchliche Amazonien-Netzwerk Repam (Red Eclesial Panamazonica) mit Sitz in Quito, Ecuador. Es hatte bereits den Ablauf der dreiwöchigen Synode im Oktober maßgeblich gestaltet. Das Netzwerk betont unentwegt die Notwendigkeit kirchlicher Reformen in der südamerikanischen Region. "Die Zeit für einen Wandel ist jetzt", lautete das Fazit im Herbst. Die Corona-Krise habe mittlerweile umso deutlicher gemacht, dass progressive Ansätze unabdingbar seien.

 

Auch Indigene vertreten

 

Der peruanische Kardinal und Repam-Vizepräsident Pedro Barreto sieht in der Conferencia Eclesial de la Amazonia ein "Angebot an den Papst sowie an das Amazonasgebiet". Die veränderten Strukturen könnten helfen, den Weg zu Reformen zu erleichtern. In der jetzt gegründeten Konferenz seien Bischöfe, Priester, Diakone und Angehörige der indigenen Völker aller Amazonas-Staaten vertreten. "Es gibt keine Nationalismen, keine Spaltungen", betont Barreto. Es gehe um die Kirche eines gemeinsamen Lebensraums, der zum Wohle der gesamten Menschheit geschützt werden müsse.

 

Die neue Organisation soll laut ihrer Satzung mit dem bestehenden Lateinamerikanischen Bischofsrat CELAM verbunden sein und mit Repam kooperieren - allerdings mit einem autonomen Status. Der CELAM-Vorsitzende Erzbischof Miguel Cabrejos sei von Anfang an in die Planungen einbezogen worden, versichert Barreto. "Aber wir sind nicht einfach nur eine weitere Einrichtung." Das Projekt werde von Indigenen, Laien und Geistlichen gleichermaßen unterstützt, was eine große Schlagkraft bedeute. Zudem befördere das Vorhaben die vom Papst angestrebte Dezentralisierung. Franziskus begleite den Schritt daher mit Wohlwollen.

 

Große Erwartungen

 

Die Erwartungen an die amazonische Kirchenkonferenz sind groß. Reformwillige Katholiken in aller Welt erhoffen sich seit der Amazonas-Synode sehnlichst Impulse für eine Erneuerung der Kirche. Das nachsynodale Schreiben "Querida Amazonia" von Franziskus empfanden viele eher als Enttäuschung; denn es sah weder Weiheämter für Frauen noch eine Lockerung des Pflichtzölibats vor. Solche Neuerungen, meinen etliche Beobachter, würden nicht nur dem unter einem eklatanten Priestermangel leidenden Amazonasgebiet gut zu Gesicht stehen.

 

Diese Debatten beginnen wahrscheinlich bald von Neuem. Schließlich heißt es im Schlussdokument der Synode, das jetzt ins Leben gerufene Organ solle während des Bischofstreffens "aufgeworfene Ideen in das gesamte Gebiet der Kirche Lateinamerikas und der Karibik übermitteln". Der postsynodale Prozess ist also noch nicht am Ende angelangt.

 

Copyright 2020 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich

Alle Rechte vorbehalten


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Lateinamerika

  1. Studie entdeckt ‚Johannes Paul II. – Effekt‘ auf Geburtenrate in Lateinamerika
  2. ‚Betet und vertraut’ – von Papst Franziskus abgesetzter Bischof dankt Unterstützern
  3. Ohne Begründung – Papst Franziskus setzt puertoricanischen Bischof ab
  4. Lateinamerika: Viele Seelsorger sterben an Covid-19
  5. Dutzende Priester sterben in Lateinamerika an Coronavirus
  6. Lateinamerikas Bischöfe weihen Kontinent der Madonna von Guadalupe
  7. Papst bestürzt über Ausmaß von Gewalt in Amazonien
  8. Amazonien-Synode findet vom 6. bis 27. Oktober statt
  9. Peru: 800.000 beim Marsch für das Leben
  10. Papstbesuch in Peru






Top-15

meist-gelesen

  1. EINMALIGE CHANCE! Große Baltikum-Reise mit kath.net - Mit Erzbischof Gänswein!
  2. Eine wichtige BITTE an Ihre Großzügigkeit! - FASTENSPENDE für kath.net!
  3. Klerikalismus im Bistum Passau
  4. Der verkleidete Menschenfreund
  5. Eis für Papst Franziskus - "Kleine Sünden" im Krankenstand
  6. „Times“: Bei den Katholiken Großbritanniens läuft eine „stille Erweckung“
  7. Historiker: Johannes Paul II. sollte "der Große" genannt werden
  8. Waren Zisterzienser die Inspiration für die Modeschöpferin Coco Chanel?
  9. "Retter des Stephansdoms" sagte Nein zum Vernichtungsbefehl
  10. Christentum im Norden Nigerias „wächst astronomisch“
  11. ‚Die Hölle gibt es wirklich – und viele sind auf dem Weg dorthin‘
  12. Buddhist riet Indonesierin, die „Drei Ave Maria-Novene“ zu beten – Sie wird an Ostern getauft!
  13. Gott will, dass wir treu sind!“
  14. Vatikan geht gegen Missbrauch bei "bestellten Messen" vor
  15. Putin lässt am Palmsonntag Kirchbesucher bombardieren - Mehr als 30 Tote in Sumy

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz