Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Der alte und künftige römische Ritus
  2. Bischof von Speyer voll auf Zeitgeistkurs
  3. „Was, wenn Prof. Striet den Opfertod Christi leugnet und niemand zuhört?“
  4. Wenn der Erzbischof von München das Trump-Bashing vom Spiegel nachplappert
  5. Linke Abtreibungsagenda soll auf den letzten Ampelmetern umgesetzt werden
  6. Kardinal Eijk: „Wir müssen die katholische Sexualethik an die junge Generation weitergeben“
  7. Attacke auf die Schwarze Madonna im Kloster Einsiedeln
  8. Erlösung durch Jesu Kreuzestod: Nein Danke?
  9. Christbaum für Petersplatz: Proteste gegen Fällung uralter Tanne - "Anachronistisches Massaker"
  10. Neuer Prediger des Päpstlichen Hauses relativiert kirchliche Lehre zur Homosexualität
  11. Wird mich das Tattoo heiliger machen?
  12. 'Das einzige Argument, das uns bleibt, ist die Heiligkeit'
  13. Mit allen Mitteln gegen das Recht auf Leben
  14. Alle Macht den synodalen Räten?
  15. Covid-Impfung verweigert – Katholikin erhält 12,7 Millionen Dollar nach ungerechtfertigter Kündigung

Das Christentum ist keine Ethik, es hat seine Ethik

7. Mai 2020 in Aktuelles, 3 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Franziskus in Santa Marta: Gebet für die Künstler. Ohne Schönheit kann das Evangelium nicht verstanden werden. Die Zugehörigkeit zum Volk Gottes. Keine ‚selbsternannten’ Christen sein. Von Armin Schwibach


Rom (kath.net/as) Papst Franziskus – Donnerstag der 4. Woche im Osterkreis, vierundfünfzigste Messe in Live-Streaming über Fernsehen und Internet aus der Kapelle des vatikanischen Gästehauses „Domus Sanctae Marthae“ in der messelosen Zeit.

In seiner Einleitung wandte sich Franziskus erneut den Künstlern zu:

„Gestern erhielt ich einen Brief von einer Gruppe von Künstlern: sie waren dankbar für das Gebet, das wir für sie gemacht haben. Ich möchte den Herrn bitten, sie zu segnen, denn die Künstler lassen uns verstehen, was Schönheit ist, und ohne Schönheit kann das Evangelium nicht verstanden werden. Lasst uns noch einmal für die Künstler beten“.

In seiner Predigt kommentierte der Papst den Abschnitt aus der Apostelgeschichte (Apg. 13, 13-25), in dem Paulus, nachdem er in Antiochien in Pisidien angekommen war, in der Synagoge die Geschichte des Volkes Israel erläutert und verkündet, dass Jesus der erwartete Retter ist.

Wenn Paulus die neue Lehre zur Verkündigung Jesu erkläre, spreche er von der Heilsgeschichte: ‚Was steht hinter Jesus? Es gibt eine Geschichte. Eine Geschichte der Gnade, eine Geschichte der Erwählung“. Der Herr habe Abraham erwählt und sei mit seinem Volk gegangen: „Darum: als Paulus gebeten wird, zu erklären, was der Glaube an Jesus Christus ist, beginnt er nicht mit Jesus Christus: er beginnt mit der Geschichte. Das Christentum ist eine Lehre, ja, aber nicht nur. Es sind nicht nur die Dinge, an die wir glauben, sondern es ist eine Geschichte, die diese Lehre trägt, die Gottes Verheißung, Gottes Bund ist, von Gott gewählt zu sein. Das Christentum „ist nicht nur eine Ethik: es hat moralische Prinzipien, aber man ist Chrsit nicht nur mit einer ethischen Vision“.


Es sei mehr als das. Das Christentum „ist keine für die Wahrheit auserwählte Elite von Leuten. Dieses elitäre Gefühl, das dann in der Kirche weitergeht, wenn gesagt wird: ‚Ich bin diese Institution, ich gehöre zu dieser Bewegung, die besser ist als deine’... Das ist nicht „dieses ‚elitäre Gefühl’. Nein, das ist das Christentum nicht: das Christentum ist die Zugehörigkeit zu einem Volk, zu einem Volk, das von Gott unentgeltlich erwählt wurde. Wenn wir nicht dieses Bewusstsein haben, zu einem Volk zu gehören, dann wären wir ideologische Christen, mit einer ganz kleinen Lehre der Bejahung der Wahrheit, mit einer Ethik, mit einer Moral“.

Ansonsten betrachteten wir uns als „eine Elite, wir fühlen uns als Teil einer von Gott gewählten Gruppe – der Christen – die anderen werden in die Hölle kommen, oder wenn sie gerettet werden, dann durch die Barmherzigkeit Gottes, aber sie sind die Ausgestoßenen. Wenn wir nicht das Bewusstsein haben, zu einem Volk zu gehören, sind wir keine wahren Christen“.

Aus diesem Grund erkläre Paulus Jesus ausgehend von der Zugehörigkeit zu einem Volk: „Oft fallen wir in diese Vorurteile zurück, seien sie nun dogmatisch, moralisch oder elitär. Der Sinn der Elite ist es, der uns so sehr Übles antut, und wir verlieren dieses Gefühl der Zugehörigkeit zu Gottes treuem, heiligem Volk, das Gott in Abraham erwählt hat“. Gotte habe es verheißen, „die große Verheißung“, Jesus, und er habe es mit Hoffnung gehen lassen. Darin bestehe das Bewusstsein des Volkes.

Wir „müssen die Geschichte unserer Erlösung weitergeben, das Gedächtnis eines Volkes, daran, ein Volk zu sein, und in dieser Geschichte des Volkes Gottes, bis wir Jesus Christus erreichen, hat es Heilige, Sünder und viele gewöhnliche, gute Menschen gegeben, mit Tugenden und Sünden, aber alle. Die berühmte ‚Menge’, die Jesus folgte, die das Gefühl hatte, zu einem Volk zu gehören. Ein selbsternannter Christ, der dieses Gespür nicht hat, ist kein wahrer Christ, weil er sich ohne das Volk gerechtfertigt fühlt“.

Die gefährlichste Abweichung der Christen „heute und immer“ sei zweifellos „die mangelnde Erinnerung an die Zugehörigkeit zu einem Volk. Wenn dies fehlt, kommen Dogmatismus, Moralismus, Ethik, elitäre Bewegungen. Es fehlt das Volk. Immer ein sündiges Volk, alles, was wir sind, aber es liegt nicht generell falsch, das das Gespür hat, das erwählte Volk zu sein, das hinter einer Verheißung geht und das ein Bündnis geschlossen hat, das es vielleicht nicht eingeht, aber kennt“.

Papst Franziskus forderte auf, den Herrn um dieses Bewusstsein des Volkes zu bitten, das die Muttergottes in ihrem Magnifikat und Zacharias in seinem „Benedictus“ besungen hätten: „Bewusstsein des Volkes: wir sind das treue, heilige Volk Gottes, das in seiner Gesamtheit das Gespür des Glaubens hat und in dieser Art des Glaubens unfehlbar ist“.

Dem Autor auf Twitter folgen!


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

 Fatima 1713 7. Mai 2020 
 

Kann mir das jemand erklären:

Ansonsten betrachteten wir uns als „eine Elite, wir fühlen uns als Teil einer von Gott gewählten Gruppe – der Christen – die anderen werden in die Hölle kommen, oder wenn sie gerettet werden, dann durch die Barmherzigkeit Gottes, aber sie sind die Ausgestoßenen." - Was meint er?


2
 
 Eisenherz 7. Mai 2020 
 

Ihr seid das Salz der Erde, Ihr seid das Licht der Welt! Irgendwie ist das schon etwas elitär, oder?

Aber der Heilige Vater hat Recht, wenn er sagt, dass wir völlig unverdient und unentgeltlich zu dieser Ehre gekommen sind. Andererseits finde ich keine bessere Ethik (Lehre vom Guten Handeln), als die christliche Ethik...dass Glauben natürlich mehr als Ethik ist, versteht sich von selbst. Glauben bedeutet Wissen und etwas für wahr halten!


3
 
 Zeitzeuge 7. Mai 2020 
 

Als Kommentar

weise ich auf den im Link befindlichen,

wichtigen kath.net-Artikel von Kardinal

Brandmüller hin bzgl. des

"Sensus fidei", der im letzten Satz

der Papstpredigt erwähnt wird.

Was sind dogmatische und moralische

Vorurteile? Für mich klingt Math. 22,14

z.B. schon "elitär" i.S.v. exlegere =

auslesen.

www.kath.net/news/63391


1
 

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Franziskus in Santa Marta

  1. Der Papst und die Engel
  2. Die Gnade des Gebetes, der Nähe, der Gerechtigkeit-Barmherzigkeit
  3. Der Heilige Geist lehrt uns die Sanftmut der Kinder Gottes
  4. Der Hass des Geistes der Weltlichkeit
  5. Der Geist der rigiden Starrheit bringt immer Verstörung
  6. Interreligiöses Gebet für die Befreiung von allen Pandemien
  7. Wie gibt die Welt den Frieden und wie gibt der Herr ihn?
  8. Die Mystik des Bleibens in Jesus
  9. Der Beistand –- der Geist, der im Glauben wachsen lässt
  10. Europa wachse vereint in der Brüderlichkeit







Top-15

meist-gelesen

  1. Heiliges Jahr - Große ROMREISE zu OSTERN 2025 - 9 Tage - Mit Assisi, Loretto, Manoppello und Padua
  2. JETZT ANMELDEN - Große Baltikum-Reise mit kath.net - Spätsommer 2025
  3. Wenn der Erzbischof von München das Trump-Bashing vom Spiegel nachplappert
  4. Der alte und künftige römische Ritus
  5. Attacke auf die Schwarze Madonna im Kloster Einsiedeln
  6. „Das Wunder der Welle“
  7. Linke Abtreibungsagenda soll auf den letzten Ampelmetern umgesetzt werden
  8. 'Das einzige Argument, das uns bleibt, ist die Heiligkeit'
  9. Erlösung durch Jesu Kreuzestod: Nein Danke?
  10. Bischof von Speyer voll auf Zeitgeistkurs
  11. Kardinal Eijk: „Wir müssen die katholische Sexualethik an die junge Generation weitergeben“
  12. Covid-Impfung verweigert – Katholikin erhält 12,7 Millionen Dollar nach ungerechtfertigter Kündigung
  13. Wird mich das Tattoo heiliger machen?
  14. „Was, wenn Prof. Striet den Opfertod Christi leugnet und niemand zuhört?“
  15. Neuer Prediger des Päpstlichen Hauses relativiert kirchliche Lehre zur Homosexualität

© 2024 kath.net | Impressum | Datenschutz