Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Video vom Papst im Unterhemd bringt Vatikan in Verlegenheit
  2. Klerikalismus im Bistum Passau
  3. 'Ramadan ist die schönste Zeit im Jahr'. Katholischer Religionsunterricht in der Erzdiözese Salzburg
  4. Experte: In Liturgie öfter das "Große Glaubensbekenntnis" verwenden
  5. Evangelische bayerische Landeskirche traut Homosexuelle
  6. CDU-CSU-SPD-Regierung will Töten von ungeborenen Kinder durch die Krankenversicherung finanzieren
  7. "Retter des Stephansdoms" sagte Nein zum Vernichtungsbefehl
  8. ‚Die Hölle gibt es wirklich – und viele sind auf dem Weg dorthin‘
  9. Der verkleidete Menschenfreund
  10. Vatikan geht gegen Missbrauch bei "bestellten Messen" vor
  11. Buddhist riet Indonesierin, die „Drei Ave Maria-Novene“ zu beten – Sie wird an Ostern getauft!
  12. Gott will, dass wir treu sind!“
  13. „Times“: Bei den Katholiken Großbritanniens läuft eine „stille Erweckung“
  14. Von der Unfähigkeit, ruhig in einem Raum zu bleiben
  15. Christentum im Norden Nigerias „wächst astronomisch“

Huonder: Grundprobleme im Verhältnis Kirche - Staat sind unverstanden

9. Juni 2013 in Schweiz, 4 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Erklärung des Bistums Chur zu den Aussagen des Grünen-Politikers Graf über die Kirche von Chur und Rom


Chur (kath.net) Der Zürcher Regierungsrat Martin Graf ("Die Grünen") hatte der katholischen Kirche in Rom und Chur vorgeworfen, dass sie an den “Grundrechten vorbei predige” und sich damit auf Themen wie Frauenordination und Homo-Partnerschaften bezogen. Chur und Rom seien eine "geschützte Werkstatt", wo offenbar die Zeit im späten Mittelalter stehen geblieben" sei.

Der Churer Bischof Vitus Huonder bezeichnete dies im "Sonntagsblick" als Ausdruck einer totalitären Gesinnung. Er fühle sich damit in die Zeit des Kulturkampfes zurückversetzt. "Der Staat mischt sich in innere Belange der Kirche ein und massregelt sie, wenn sie an etwas glaubt und festhält, was dem Staat nicht genehm ist." Huonder sprach auch von einem "Angriff auf die Religionsfreiheit".

Nach einer Erklärung des Justizdirektors des Kantons Zürich antwortete das Bistum Chur nun ebenfalls mit einer Erklärung, die hier im Wortlaut wiedergegeben wird:


Bischof von Chur bedauert Haltung des Kantons Zürich

Aus der Erklärung des Justizdirektors des Kantons Zürich vom 7. Juni 2013, verfasst im Namen des gesamten Regierungsrates, kommt aus Sicht des Bischofs von Chur zum Ausdruck, dass die zur Debatte stehenden Grundprobleme im Verhältnis der katholischen Kirche zum Staat im Kanton Zürich leider nicht verstanden wurden.

Offenbar steht der Regierungsrat hinter der Feststellung des Justizdirektors, die römisch-katholische Kirche verstosse gegen Grundrechte, und er vertritt offenbar die Ansicht, die Religionsfreiheit im Kanton Zürich sei für die römisch-katholische Kirche bereits heute voll gewährleistet.

Dazu hält der Bischof von Chur fest:

Durch seine Gesetzgebung bildet der Kanton Zürch Institutionen wie die “Kirchgemeinden” sowie die so genannte “Römisch-katholische Körperschaft des Kantons Zürich”. Dies bedeutet für die Regierung offenbar bereits die Anerkennung der römisch-katholischen Kirche.

Doch diese Institutionen haben rein staatlichen Charakter und sind keine Kirche in Sinne der römisch-katholischen Lehre. Daher kann deren Existenz nicht schon eine Anerkennung der eigentlichen katholischen Kirche sein.

Die Gläubigen im Kanton Zürich sind deshalb Teil der Römisch-katholischen Kirche, weil sie zu den Pfarreien, zum Bistum Chur und damit zur Weltkirche gehören. Nur als solche wären sie als Gruppe für den Kanton anerkennungsfähig. Denn man kann nur etwas anerkennen, das es schon gibt. Sonst handelt es sich um eine Neubildung.

Der Bischof nimmt zur Kenntnis, dass der Regierungsrat die Äusserung des Justizdirektors gegenüber Papst Franziskus (Rede von der „geschützten Werkstatt in Rom“) als nicht ent-schuldigungswürdig erachtet und wird dies nach Rom übermitteln.

Der Bischof bedauert, dass es aufgrund von plakativen und missverständlichen Aussagen seitens des Direktors des Innern zu einem unschönen Vorfall kam und nimmt gerne zur Kenntnis, dass die Zürcher Regierung bereit ist, den Verantwortlichen des Bistums Chur zu begegnen und sich mit ihnen im Rahmen der gebotenen Neutralität des Staates gegenüber allen Religionsgemeinschaften auszutauschen. Er selber wird dies auch gerne tun. Er hofft, dass dadurch ein Dialog in Gang kommt, der verstehen hilft, was die römisch-katholische Kirche wirklich ist.

Foto: © kath.net/Bolli



Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Staatskirchensystem

  1. Katholiken warnen vor "Sezessionistischer Schweizer Neukirche"
  2. Römisch-katholische Kirche bevormundet die Gläubigen politisch nicht
  3. Kritik an ‚Reformunwilligkeit’ des Schweizer Staatskirchensystems
  4. Katholisch ohne Staatskirchensteuer im Vormarsch
  5. Sachsen-Anhalt: Linke wollen Staatskirchenverträge prüfen lassen
  6. Bistum Chur: Richtlinien betreffend Kirchenaustritt
  7. Kirche und Staat in der Schweiz
  8. Schweizer Fernsehen: Kirchenrat besaß Kinderpornos
  9. Spaltendes Staatskirchenrecht
  10. Bischof von Basel verzichtet auf die Firmung






Top-15

meist-gelesen

  1. EINMALIGE CHANCE! Große Baltikum-Reise mit kath.net - Mit Erzbischof Gänswein!
  2. Eine wichtige BITTE an Ihre Großzügigkeit! - FASTENSPENDE für kath.net!
  3. Video vom Papst im Unterhemd bringt Vatikan in Verlegenheit
  4. Klerikalismus im Bistum Passau
  5. Isak Ailu Pulk Eira (24) könnte der erste samische Kartäusermönch der Welt werden
  6. CDU-CSU-SPD-Regierung will Töten von ungeborenen Kinder durch die Krankenversicherung finanzieren
  7. 'Ramadan ist die schönste Zeit im Jahr'. Katholischer Religionsunterricht in der Erzdiözese Salzburg
  8. Der verkleidete Menschenfreund
  9. Eis für Papst Franziskus - "Kleine Sünden" im Krankenstand
  10. „Times“: Bei den Katholiken Großbritanniens läuft eine „stille Erweckung“
  11. Historiker: Johannes Paul II. sollte "der Große" genannt werden
  12. Waren Zisterzienser die Inspiration für die Modeschöpferin Coco Chanel?
  13. "Retter des Stephansdoms" sagte Nein zum Vernichtungsbefehl
  14. Christentum im Norden Nigerias „wächst astronomisch“
  15. ‚Die Hölle gibt es wirklich – und viele sind auf dem Weg dorthin‘

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz