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Papst Leo XIV.: Es ist Aufgabe der Bischöfe, "Familienfischer" zu werden

vor 2 Tagen in Jugend, 1 Lesermeinung
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"Vor allem Aufgabe der Bischöfe, Nachfolger der Apostel und Hirten der Herde Christi, die Netze ins Meer auszuwerfen, indem sie zu 'Familienfischern' werden" - Auch Laien sind aufgerufen, zu "Fischern" zu werden - Text in voller Länge


Vatikanstadt (kath.net/KAP/red/pl) Papst Leo XIV. will jungen Paaren ohne Trauschein die christliche Ehe ans Herz legen. Vielleicht brauchten sie jemanden, der ihnen "konkret, verständlich und am lebenden Beispiel zeigt", welches Geschenk das Sakrament der Ehe bedeute und welche Kraft daraus erwachse, erklärte er am Montag im Vatikan. "Jemanden, der ihnen hilft, die Schönheit und Größe der Berufung zur Liebe und zum Dienst am Leben zu verstehen, die Gott den Eheleuten schenkt."

Leo äußerte sich anlässlich eines zweitägigen Workshops der vatikanischen Familienbehörde, der am Dienstag zu Ende geht. Bereits beim Heilig-Jahr-Treffen der Familien, Kinder und Senioren am Sonntag hatte er den Wert der Ehe zwischen Mann und Frau betont.

"Illusorische Lebensmodelle"

Weiter erklärte der Papst, die heutige Zeit sei von einer wachsenden Suche nach Spiritualität geprägt, insbesondere unter jungen Menschen, die sich nach authentischen Beziehungen und Wegweisern durch das Leben sehnten. 

Manchmal hingen die Menschen "illusorischen Lebensmodellen" an, in denen kein Platz für den Glauben sei. Zu ihrer Verbreitung trage nicht zuletzt der verzerrte Einsatz von Medien wie auch Sozialer Medien bei. Diese könnten an sich zwar gut sein, würden aber schädlich, "wenn sie als Träger irreführender Botschaften dienen", kritisierte der Papst.

Vielleicht habe die Kirche in "nicht allzu ferner Vergangenheit" allzu oft "das christliche Leben hauptsächlich als eine Reihe von Vorschriften dargestellt", räumte er ein. Dabei sei "die wunderbare Erfahrung der Begegnung mit Jesus" durch eine "moralistische, schwere und unattraktive Religion ersetzt" worden. An Bischöfe wie auch an alle Christen appellierte Leo, "Familienfischer" zu werden, "damit alle dem begegnen können, der allein retten kann".

Copyright 2025 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich
 (www.kathpress.at) Alle Rechte vorbehalten

kath.net dokumentiert den Brief von Papst Leo XIV. in voller Länge in eigener Arbeitsübersetzung:

Liebe Brüder und Schwestern!
Ich freue mich, dass sich am Tag nach der Feier des Jubiläums der Familien, Kinder, Großeltern und alten Menschen eine Gruppe von Experten im Dikasterium für Laien, Familie und Leben getroffen hat, um über das Thema „Evangelisierung mit den Familien von heute und morgen. Ekklesiologische und pastorale Herausforderungen“ nachzudenken. 


Dieses Thema bringt die mütterliche Sorge der Kirche für die christlichen Familien in aller Welt gut zum Ausdruck: Sie sind lebendige Glieder des mystischen Leibes Christi und der erste kirchliche Nucleus, dem der Herr die Weitergabe des Glaubens und des Evangeliums anvertraut, insbesondere an die neuen Generationen.

Die tiefe Frage nach der Unendlichkeit, die jedem Menschen im Herzen eingeschrieben ist, gibt Vätern und Müttern die Aufgabe, ihren Kindern die Vaterschaft Gottes bewusst zu machen, gemäß den Worten des Heiligen Augustinus: „Wie wir in Dir die Quelle des Lebens haben, so werden wir in Deinem Licht das Licht sehen“ (Confessiones, XIII, 16).

Unsere Zeit ist geprägt von einer zunehmenden Suche nach Spiritualität, die insbesondere bei jungen Menschen zu beobachten ist, die sich nach authentischen Beziehungen und Lebenslehrern sehnen. Gerade deshalb ist es wichtig, dass die christliche Gemeinschaft den Blick weit nach vorn richtet und angesichts der Herausforderungen der Welt zum Hüter der Sehnsucht nach Glauben wird, die im Herzen eines jeden Menschen wohnt.

Und bei diesem Bemühen ist es besonders dringend, jenen Familien besondere Aufmerksamkeit zu schenken, die aus verschiedenen Gründen spirituell weiter entfernt sind: jenen, die sich nicht eingebunden fühlen, die sagen, sie seien nicht interessiert oder die sich von gemeinsamen Wegen ausgeschlossen fühlen, die aber dennoch in gewisser Weise Teil einer Gemeinschaft sein möchten, in der sie wachsen und mit der sie gemeinsam vorangehen können. Wie viele Menschen ignorieren heute die Einladung, Gott zu begegnen!

Leider verhindert angesichts dieser Notwendigkeit eine immer weiter verbreitete „Privatisierung“ des Glaubens oft, dass diese Brüder und Schwestern den Reichtum und die Gaben der Kirche kennenlernen, einem Ort der Gnade, Brüderlichkeit und Liebe!

So verlassen sich viele trotz gesunder und heiliger Wünsche auf der aufrichtigen Suche nach Halt, um die schönen Pfade des Lebens und der vollen Freude zu erklimmen, letztlich auf falsche Stützen, die der Last ihrer tiefsten Bedürfnisse nicht standhalten und sie so wieder hinabgleiten lassen, sie von Gott entfernen und in einem Meer weltlicher Begierden Schiffbruch erleiden lassen.

Zu ihnen zählen Väter und Mütter, Kinder, Jugendliche und Heranwachsende, die manchmal durch illusorische Lebensmodelle entfremdet sind, in denen für den Glauben kein Platz ist. Zu dessen Verbreitung trägt maßgeblich der verzerrte Einsatz von Medien bei, die an sich zwar gut sein könnten – wie etwa die sozialen Medien –, aber schädlich sind, wenn sie als Vehikel für irreführende Botschaften eingesetzt werden.

Was die Kirche in ihrem pastoralen und missionarischen Einsatz bewegt, ist gerade der Wunsch, hinauszugehen und diese Menschheit zu „fischen“, sie durch die Begegnung mit Christus aus den Wassern des Bösen und des Todes zu retten.

Vielleicht brauchen viele junge Menschen, die sich heute für das Zusammenleben statt für die christliche Ehe entscheiden, tatsächlich jemanden, der ihnen konkret und verständlich, vor allem am Beispiel des Lebens, zeigt, was das Geschenk der sakramentalen Gnade ist und welche Kraft daraus erwächst; das ihnen hilft, „die Schönheit und Größe der Berufung zur Liebe und zum Dienst am Leben“ zu verstehen, die Gott den Eheleuten schenkt (Johannes Paul II., Apostolisches Schreiben Familiaris consortio, 1).

Ebenso brauchen viele Eltern bei der Glaubenserziehung ihrer Kinder Gemeinschaften, die sie dabei unterstützen, die Voraussetzungen für die Begegnung mit Jesus zu schaffen, „Orte, an denen sich jene Gemeinschaft der Liebe verwirklicht, die ihre letzte Quelle in Gott selbst hat“ (Franziskus, Generalaudienz, 9. September 2015).

Der Glaube ist in erster Linie eine Antwort auf einen Blick der Liebe, und der größte Fehler, den wir als Christen machen können, besteht – um es mit den Worten des heiligen Augustinus auszudrücken – darin, „vorzutäuschen, die Gnade Christi bestehe in seinem Beispiel und nicht in der Gabe seiner Person“ (Contra Iulianum opus imperfectum, II, 146). Wie oft haben wir in einer vielleicht noch nicht so fernen Vergangenheit diese Wahrheit vergessen und das christliche Leben vor allem als eine Reihe von Vorschriften dargestellt, die es zu respektieren gilt. Dabei haben wir die wunderbare Erfahrung der Begegnung mit Jesus, dem Gott, der sich uns hingibt, durch eine moralistische, schwere, unattraktive und in gewisser Weise unerreichbare Religion in der Konkretheit des Alltags ersetzt.

In diesem Zusammenhang ist es vor allem die Aufgabe der Bischöfe, der Nachfolger der Apostel und Hirten der Herde Christi, die Netze ins Meer auszuwerfen, indem sie zu „Familienfischern“ werden. Allerdings sind auch Laien aufgerufen, sich an dieser Mission zu beteiligen und neben den ordinierten Amtsträgern zu „Fischern“ von Paaren, Jugendlichen und Kindern zu werden.

Kinder, Frauen und Männer jeden Alters und jeder Lebenslage, damit alle dem Einen begegnen können, der allein retten kann. Denn jeder von uns wird in der Taufe zum Priester, König und Propheten für unsere Brüder und Schwestern ernannt und zu einem „lebendigen Stein“ (vgl. 1 Petr 2,4-5) für den Bau des Gebäudes Gottes „in brüderlicher Gemeinschaft, in der Harmonie des Geistes, im Zusammenleben der Verschiedenheit“ (Predigt, 18. Mai 2025).

Ich bitte Sie daher, sich den Bemühungen der gesamten Kirche anzuschließen, diese Familien zu suchen, die sich allein nicht mehr näher kommen. zu verstehen, wie man sie begleitet und ihnen hilft, dem Glauben zu begegnen, sodass sie ihrerseits zu „Fischern“ anderer Familien werden.

Lassen Sie sich von den schwierigen Situationen, mit denen Sie konfrontiert werden, nicht entmutigen. Es stimmt, dass die Familien heute in vielerlei Hinsicht verletzt sind, aber „das Evangelium der Familie nährt auch jene Samen, die noch darauf warten, heranzureifen, und muss sich um jene Bäume kümmern, die verdorrt sind und nicht vernachlässigt werden dürfen (Franziskus, Apostolisches Schreiben Amoris laetitia, 76).

Aus diesem Grund ist es so wichtig, die Begegnung mit der Zärtlichkeit Gottes zu fördern, der die Geschichte jedes Menschen schätzt und liebt. Es geht nicht darum, voreilige Antworten auf schwierige Fragen zu geben, sondern vielmehr darum, den Menschen nahe zu sein, ihnen zuzuhören und gemeinsam mit ihnen zu versuchen, zu verstehen, wie man Schwierigkeiten bewältigt. Dabei ist man auch bereit, sich bei Bedarf neuen Bewertungskriterien und anderen Handlungsweisen zu öffnen, denn jede Generation ist anders und bringt ihre eigenen Herausforderungen, Träume und Fragen mit sich. Doch inmitten all dieser Veränderungen bleibt Jesus Christus „derselbe gestern, heute und in Ewigkeit“ (Hebr 13,8). Wenn wir also Familien dabei helfen wollen, freudige Wege der Gemeinschaft zu erleben und Samen des Glaubens füreinander zu sein, müssen wir zunächst unsere Identität als Gläubige pflegen und erneuern.

Liebe Brüder und Schwestern, danke für das, was Sie tun! Der Heilige Geist leite Sie bei der Unterscheidung von Kriterien und Methoden kirchlichen Engagements zur Unterstützung und Förderung der Familienpastoral. Helfen wir den Familien, mutig auf den Vorschlag Christi und die Einladungen der Kirche zu hören! Ich denke im Gebet an Sie und erteile Ihnen allen von Herzen meinen Apostolischen Segen.

Aus dem Vatikan, 28. Mai 2025
Leo PP. XIV


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Lesermeinungen

 Hope F. vor 2 Tagen 
 

Zeitgeist

Es ist der Zeitgeist und der Wunsch nach Selbstverwirklichung der vielen Menschen im Weg steht. Heute ist Geschlechtsverkehr vor der Ehe (wenn überhaupt geheiratet wird) Normalität. Jeder geht seinen Interessen nach, übt einen Beruf aus, Kinder werden in die Kita abgeschoben. Und wenn "die Luft 'raus ist, Alltag einkehrt und Probleme kommen sucht nicht selten einer das Weite, denn man ist ja nicht verheiratet, d. h. nicht lebenslang gebunden. Ehe dagegen bedeutet Verpflichtung und gleichzeitig auch Sicherheit und aufgefangen werden. Es bedeutet gemeinsam durch Höhe und Tiefen zu gehen. Gemeinsam sind wir stark. Seit den 60er Jahren wird Sex zu sehr in den Vordergrund gestellt. Aber Sex ist nicht gleichbedeutend mit Liebe. Liebe umfaßt den ganzen Menschen und überdauert auch schwierige Zeiten. Aber Durchzuhalten erfordert auch Disziplin und Selbstbeherrschung und nicht jedem Reiz zu erliegen. Das Geschenk einer stabilen Beziehung/Familie wiegt alles andere mehr als auf.


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