Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Der alte und künftige römische Ritus
  2. Bischof von Speyer voll auf Zeitgeistkurs
  3. „Was, wenn Prof. Striet den Opfertod Christi leugnet und niemand zuhört?“
  4. Wenn der Erzbischof von München das Trump-Bashing vom Spiegel nachplappert
  5. Linke Abtreibungsagenda soll auf den letzten Ampelmetern umgesetzt werden
  6. Kardinal Eijk: „Wir müssen die katholische Sexualethik an die junge Generation weitergeben“
  7. Attacke auf die Schwarze Madonna im Kloster Einsiedeln
  8. Erlösung durch Jesu Kreuzestod: Nein Danke?
  9. Christbaum für Petersplatz: Proteste gegen Fällung uralter Tanne - "Anachronistisches Massaker"
  10. Neuer Prediger des Päpstlichen Hauses relativiert kirchliche Lehre zur Homosexualität
  11. Wird mich das Tattoo heiliger machen?
  12. 'Das einzige Argument, das uns bleibt, ist die Heiligkeit'
  13. Mit allen Mitteln gegen das Recht auf Leben
  14. Alle Macht den synodalen Räten?
  15. Covid-Impfung verweigert – Katholikin erhält 12,7 Millionen Dollar nach ungerechtfertigter Kündigung

'Du kannst nicht einfach so tun, als wäre nichts passiert'

11. September 2024 in Familie, 1 Lesermeinung
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Wer einen Verlust erlebt, braucht die richtige Strategie, um gut damit umzugehen, sagt Father Mike Schmitz in einem aktuellen Video. Von Petra Knapp.


Duluth (kath.net) Job verloren, Fahrrad gestohlen, Freundschaft beendet. Es gibt viele Verluste, mit denen wir in unserem Leben konfrontiert sind. Manche von ihnen sind leichter verkraftbar, andere sind existenziell, etwa wenn ein geliebter Mensch stirbt. Ein bewusster Umgang damit sei wichtig, rät der amerikanische Priester Mike Schmitz in einem aktuellen You-Tube-Video.

Menschen greifen im Wesentlichen zu vier Strategien, wenn sie Verlust erleben, analysiert Schmitz. Er fasst sie zusammen in die vier „R“: Restore, Replace, Redesign, Relinquish – Wiederherstellen, Ersetzen, Umgestalten, Loslassen. Je nach existenzieller Bedeutung des Verlustes sei entweder das eine oder das andere ratsam. Schmitz rät jedenfalls dazu, Verlorenes nicht automatisch „auszugleichen“, indem man Dinge, Situationen oder sogar Beziehungen einfach „ersetze“.

Wiederherstellen sei der erste Impuls, den jeder Mensch habe, wenn es um das Thema „Verlust“ geht. „Im Grunde will ich das Ding zurückbekommen“, fasst Schmitz zusammen. Dies könne eine Sache sein oder auch eine Beziehung. Manchmal wolle man auch Lebensabschnitte einfach festhalten, beobachte er bei vielen Studenten am Uni-Campus.

Wenn sie ihr Studium fertig haben, erleben sie einen Verlust an Freiheit und gleichzeitig den Wunsch, das Leben weiterzuführen, das sie haben. Sie lebten oft nach dem Motto: „Ich will so leben, als ob nichts geschehen wäre. Ich werde versuchen, wieder ein Leben zu erschaffen, das genauso aussieht wie das Leben, das ich verlassen habe.“


Viel schwerwiegender sei es bei Beziehungen. Bei einer Trennung hätten viele Menschen den Impuls, ihren Partner rasch zu ersetzen. „Ich habe diese Person nicht mehr in meinem Leben, dann muss ich mir einfach eine neue besorgen“, sei der Leitsatz vieler Menschen.

Interessanterweise gibt es diese Reaktion des Ersetzens auch, wenn man schlechte Angewohnheiten loswerden will. Wer das Rauchen aufgeben wolle, der suche sofort nach einem „Ersatz“ dafür. Dabei sei es durchaus klug, eine schlechte Gewohnheit durch eine gute zu ersetzen, „weil die Natur ein Vakuum hasst“, bemerkt Father Schmitz. „Wenn ich also das Schlechte nicht durch etwas Gutes ersetze, dann wird ein großes Loch entstehen und etwas Schlechtes wird sich hineinschleichen.“

Die Frage, die sich jeder stellen müsse, sei: Wollen wir rein instinktiv ersetzen und möglichst rasch „ausgleichen“ –  oder ist es in voller Absicht und bewusst. Wenn Menschen von einer Beziehung in die nächste gehen, sei es weise, zu hinterfragen, ob sie nicht eine Zeit bräuchten, „in der sie eben nicht versuchen zu ersetzen, was sie verloren haben“ sondern sich eine Pause gönnen zum Reflektieren.

Die dritte Möglichkeit sei „redesign“, also das Umgestalten. Ein Beispiel nannte Mike Schmitz, wenn fertige Uni-Absolventen das, was sie gelernt und erlebt haben am Uni-Campus in ihren nächsten Lebensabschnitt mitnehmen. Sie sagen dann: „Ich werde etwas von den großartigen Dingen, die ich am College hatte, mitnehmen, ich werde etwas Neues daraus entwerfen.“

In manchen Lebenssituationen sei es schließlich weise, Dinge definitiv loszulassen, resümiert Father Schmitz. „Manchmal ist es das einzige, was übrigbleibt. Ich denke an Paare, die ihr ganzes Leben zusammen verbracht haben, und dann ist einer von ihnen gegangen, und die Person bleibt als Witwe oder Witwer zurück. Ich kann nicht einfach leben, als ob nichts wäre… Ich kann hier nicht etwas umgestalten. Ich kann die Person irgendwann einfach gehen lassen. Ich kann das Wollen aufgeben, dass es anders sein soll…“

Er kenne auch viele Eltern, die ein Kind verloren haben. Wohlmeinende Menschen sagen ihnen manchmal: Na ja, du bist du bist noch jung, du kannst noch mehr Kinder haben. „Aber du kennst die Wahrheit: Du kannst nicht das Kind, das gestorben ist, ersetzen!“, rät Schmitz dazu, sich der Wirklichkeit zu stellen. „Du kannst nicht einfach so tun, als ob nichts wäre.“

„Loslassen bedeutet, dass ich irgendwann diese Person, diese Beziehung, diese große Gabe, die ich hatte, dem Vater anvertrauen und in seine Hände legen kann. Ich kann sagen: Das hat mir das Herz gebrochen, das hat mein Leben zerstört, und jetzt gebe es in deine Hände, Vater. Ich übergebe dir diese Person, diese Beziehung, ich übergebe dir diesen Traum, übergebe ich alles, wie ich früher war oder gelebt habe… Und ich kann das wirklich aufgeben, damit ich im Glauben vorwärtsgehe.“

Von den vier Antworten sei keine immer richtig oder immer falsch“, aber es sei wichtig, diese Übergänge sehr bewusst zu betrachten. „Was machst du nun mit den Verlusten in deinem Leben? Sollst du versuchen, sie zu wiederherzstellen oder zu ersetzen, sollst du probieren, sie umzugestalten? Oder ist es an der Zeit loszulassen und das Verlorene in die Hände des Gottes zu legen, der dich liebt?...“

 

Coping With Major Losses: 4 Practical Tips from Fr. Mike (youtube.com)


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

 gebsy 12. September 2024 

Dankbares Loslassen

durfte ich immer wieder erfahren; bin zum zweiten Mal verwitwet und mit beiden Frauen über den Tod hinaus verbunden.


0
 

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu








Top-15

meist-gelesen

  1. Heiliges Jahr - Große ROMREISE zu OSTERN 2025 - 9 Tage - Mit Assisi, Loretto, Manoppello und Padua
  2. JETZT ANMELDEN - Große Baltikum-Reise mit kath.net - Spätsommer 2025
  3. Wenn der Erzbischof von München das Trump-Bashing vom Spiegel nachplappert
  4. Der alte und künftige römische Ritus
  5. Attacke auf die Schwarze Madonna im Kloster Einsiedeln
  6. „Das Wunder der Welle“
  7. Linke Abtreibungsagenda soll auf den letzten Ampelmetern umgesetzt werden
  8. 'Das einzige Argument, das uns bleibt, ist die Heiligkeit'
  9. Erlösung durch Jesu Kreuzestod: Nein Danke?
  10. Bischof von Speyer voll auf Zeitgeistkurs
  11. Kardinal Eijk: „Wir müssen die katholische Sexualethik an die junge Generation weitergeben“
  12. Covid-Impfung verweigert – Katholikin erhält 12,7 Millionen Dollar nach ungerechtfertigter Kündigung
  13. Wird mich das Tattoo heiliger machen?
  14. „Was, wenn Prof. Striet den Opfertod Christi leugnet und niemand zuhört?“
  15. Neuer Prediger des Päpstlichen Hauses relativiert kirchliche Lehre zur Homosexualität

© 2024 kath.net | Impressum | Datenschutz