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Über das Down-Syndrom sprechen2. Dezember 2023 in Buchtipp, 5 Lesermeinungen Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden
Ein Pixi-Buch der Stiftung Ja zum Leben führt Kinder an das Thema Down-Syndrom heran. Von Marie-Sophie Maasburg
Linz (kath.net)
„Hm, keine Chromosomen zu sehen, nur fünf Kinder“, denkt sich das Mädchen Charlotta. Dieser kleine Satz in dem Pixi-Buch hat mich berührt. Er erinnert mich an viele Lourdes-Fahrten, mit einer Gruppe behinderter Kinder, die ich einige Jahre geleitet habe. Bei dieser Reise kümmern sich junge Erwachsene, die oft keine Erfahrung mit behinderten Kindern haben, jeweils um ein Kind.
Beim Einsteigen in den Zug sieht man lauter Kinder mit schweren körperlichen und geistigen Einschränkungen. Das ist berührend, teilweise erschreckend. Die jungen Erwachsenen sind konfrontiert mit Überforderung und Mitleid. Dann geht die Reise los. Ist man mit diesen Kindern 24 Stunden Zug gefahren und steigt in Lourdes wieder aus, dann ist es genau so, wie Charlotta in diesem Buch feststellt: Da sind nur noch Kinder. Jedes individuell und einzigartig. Und jedes liebenswert.
In dem Büchlein „Xaver Wuschelkovsky und das Extra-Chromosom“, erklärt die Hauptfigur Xaver seiner Cousine Charlotta, was es mit dem Down-Syndrom auf sich hat. Anschaulich bebildert und mit einfachen Texten versehen ist das Büchlein leicht verständlich und lustig aufgebaut. In einer Zeit, in der die meisten Kinder, die dieses Extra-Chromosom tragen, das Licht der Welt nicht mehr erblicken dürfen, da sie vorgeburtlich ausgesondert und abgetrieben werden, ist dieses Buch ein kleiner Lichtblick. Es kann Menschen, die das Glück haben, eines dieser besonderen Kinder in ihrem Umfeld erleben zu dürfen, Worte und Bilder geben. Ich erinnere mich noch gut, als meine jüngere Schwester mit elf Jahren zum ersten Mal einem Kind mit Down-Syndrom begegnet ist. Sie war neugierig und anfangs etwas befangen.
Vermittlung braucht Worte und Bilder
Ich geriet unverhofft in die Situation, erklären zu müssen, was mit diesem Kind „anders“ ist. Dazu hätte ich damals Worte gebraucht, Bilder oder eben ein Büchlein wie das von Xaver Wuschelkopf. „Hm, keine Chromosomen zu sehen, nur fünf Kinder“ – ganz recht hat Charlotta nicht. Man sieht das Chromosom auch äußerlich. Meiner Schwester ist das gleich aufgefallen. Und es hat Fragen aufgeworfen. Das ist der einzige Aspekt, den man dem Büchlein nicht entnehmen kann und den ich erwähnenswert gefunden hätte.
Als der sogenannte „Kinderzug“ nach Lourdes Anfang der neunziger Jahre ins Leben gerufen wurde, waren über 50 Prozent der mitfahrenden Kinder solche, die Down-Syndrom hatten. Eine fröhliche, unbewehrte Schar. Heute sind es nur mehr ein oder zwei Kinder – wenn es ein „gutes“ Jahr ist. Das ist ein trauriges Zeugnis unserer gesellschaftlichen Entwicklung. Umso mehr freut es mich, dass die Stiftung Ja zum Leben sich für dieses Thema stark macht. Dieses Büchlein sollte es in jedem Kinderzimmer geben!
Von Marie-Sophie Maasburg, zuerst erschienen in Der Tagespost.
kath.net Buchtipp
Xaver Wuschelkovsky und das Extra-Chromosom
Magdalena Kubelka, Victoria Müller
Das Büchlein entstand in Kooperation mit „Xaver Wuschelkovsky“ (xaver-wuschelkovsky.at)
und erschien im Eigenverlag der Stiftung Ja zum Leben, wo es kostenlos unter www.ja-zum-leben.de bezogen werden kann.
In der gleichen Reihe erschien 2022 „Xaver Wuschelkovsky entdeckt das Wunder des Lebens“.
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Lesermeinungen | Zeitzeuge 3. Dezember 2023 | | | Werter heikostir, danke für Ihre freundlichen Worte; pränatal war damals bei der Kleinen alles in
Ordnung. Bei der Geburt wickelte sich dann die
Nabelschnur um den Hals des Babys, so daß leider
irreversible Gehirnschäden zurückblieben.
Natürlich nahmen wir dieses Kind dankbar an und
würden es nie missen wollen. Wir hoffen, daß wir
jetzt im Alter noch lange so fit bleiben, daß wir
unsere Tochter selber betreuen können.
Natürlich hätten wir auch ein Kind mit Dow-Syndrom
angenommen.
Gerne wünsche ich Ihnen und allen hier eine
gesegnete 1. Adventswoche! | 1
| | | heikostir 3. Dezember 2023 | | | @Zeitzeuge Lieber Zeitzeuge, vielen Dank für Ihr Zeugnis, das mich sehr bewegt. Denn es ist leider nicht selbstverständlich, dass sich ein Paar auch im Fall eines Kindes mit Behinderung für das Leben entscheidet. Ihr Zeugnis zeigt, dass es für ein Paar möglich ist, auch in schwierigsten Situationen zum Kind zu stehen. Und es macht denen Mut, die vor einer schwierigen Schwangerschaftsdiagnose stehen und nicht wissen, wie es weitergehen soll. Da braucht es das Beispiel und Vorbild derer, die diesen Schritt gewagt haben. DANKE dafür! | 2
| | | girsberg74 2. Dezember 2023 | | | Sehr geehrter @heikostir, ich stimme Ihnen voll zu ! Sie sprechen einen Punkt an, zu dem ich in ähnlicher Weise mich auch schon ausgelassen habe.
In diesem speziellen Fall ist es so, dass der Artikel voll im Anliegen der Community liegt, also frei von Herausforderungen ist, es dazu keine Kritikpunkte geben kann, die anständig sind; sei es auch, dass man darauf vertraut, dass andere Poster das Thema in der rechten (oder besseren) Weise „betreuen“/ fördern oder persönlich stärker befasst sind.
Dennoch, wenn man einen Beitrag für wichtig / zutreffend hält, wäre es für die Community (und das Thema) gut, dass man wenigstens einen Daumen gibt, auch wenn ein Beitrag nicht auf dem eigenen Mist gewachsen ist; jedenfalls möchte ich dazu ermutigen.
Meine Tendenz: Ich schreibe weniger, lese mehr und gründlicher, gebe Daumen – oder auch nicht. | 3
| | | Zeitzeuge 2. Dezember 2023 | | | Jahrelange Mitforisten und auch Gandalf wissen, daß eines unserer Kinder geistig behindert ist (27) und mit kindlicher
Frömmigkeit stets gerne mit uns zur hl. Messe geht.
Daß die DS-Kinder auch in Deutschland sehr oft
im Mutterleib umgebracht werden, ist eines der
großen, himmelschreienden Verbrechen!
Im Link der bekannte Lebensrechtler Dr. Cullen
zu diesem traurigen Thema! aerzte-fuer-das-leben.de/neues/archiv-2015/29-07-15-debatte-bluttests-downsyndrom/ | 3
| | | heikostir 2. Dezember 2023 | | | Danke für diesen spannenden Bericht. Nur schade, dass diese wichtigen Themen die meisten Kommentatoren hier nicht interessieren, obwohl es um entscheidende Fragen des christlichen Menschenbildes steht. Da streiten sich viele lieber über nebensächliche liturgische Fragen. Traurig. | 4
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