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Das Abschiednehmen und das Erbe: Erinnerung und Zeugnis

23. März 2022 in Aktuelles, 2 Lesermeinungen
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Franziskus: aus der gelebten Erfahrung der Älteren heraus auf das klare Bekenntnis der von Gott empfangenen Segnungen hören, die wir bewahren müssen. Von Armin Schwibach


Rom (kath.net/as) „Der Herr sagte zu ihm: Das ist das Land, das ich Abraham, Isaak und Jakob versprochen habe mit dem Schwur: Deinen Nachkommen werde ich es geben. Ich habe es dich mit deinen Augen schauen lassen. Hinüberziehen wirst du nicht. Danach starb Mose, der Knecht des Herrn, dort in Moab, wie es der Herr bestimmt hatte. [...] Mose war hundertzwanzig Jahre alt, als er starb. Sein Auge war noch nicht getrübt, seine Frische war noch nicht geschwunden.Die Israeliten beweinten Mose dreißig Tage lang in den Steppen von Moab. Danach war die Zeit des Weinens und der Klage um Mose beendet. 9 Josua, der Sohn Nuns, war vom Geist der Weisheit erfüllt, denn Mose hatte ihm die Hände aufgelegt. Die Israeliten hörten auf ihn und taten, was der Herr dem Mose aufgetragen hatte“ (Dt 34, 4-5.7-9).

Elfte Generalaudienz des Jahres 2022 mit Pilgern und Besuchern in der Aula „Paolo VI“ am Aschermittwoch. Papst Franziskus setzte seine neue Katechesenreihe über „Sinn und Wert des Alters“ fort. Die vierte Katechese stand unter dem Thema: „Das Abschiednehmen und das Erbe: Erinnerung und Zeugnis“.

Kurz vor seinem Tod und zugleich an der Schwelle zum verheißenen Land lege der greise Mose ein schönes Glaubensbekenntnis ab, in dankbarer und erfüllter Erinnerung an die Geschichte Gottes mit seinem Volk. So gebe er sein geistliches Testament, seine lange Lebens- und Glaubenserfahrung, weiter an die nächste Generation.

Ein solch direktes und persönliches Zeugnis über die mit Gott erlebten Höhen und Tiefen des Lebens sei auch heute nötig. Bücher, Filme, das Internet und andere Medien mögen bei der Glaubensweitergabe durchaus hilfreich sein. Eine direkte und persönliche Weitergabe von Generation zu Generation bleibe dennoch unersetzbar – „sie ist ‚Tradition’ im eigentlichen Sinne“. Der Verkündigung des Glaubens fehle heute leider bisweilen die Leidenschaft „erlebter Geschichte“, wie sie sich in vielen biblischen Erzählungen zeige.


Der Katechismus sei heute fest auf das Wort Gottes bezogen, er vermittle viele genaue Informationen über die Dogmen, die Moral und die Sakramente. Dennoch komme dabei manchmal jenes Wissen über die Kirche etwas zu kurz, das man nur aus dem Hören auf konkret und real erlebte Glaubenserfahrungen gewinnen könne, welche die Kirche von ihren Anfängen bis in die Gegenwart geprägt hätten.

„Es wäre schön und ein Segen“, so der Papst, „,wenn das Hören auf die Lebenserfahrung der alten Menschen zu einem festen Bestandteil der Katechese würde“.

Der Weitergabe des Glaubens fehl alsooft die Leidenschaft einer gelebten Geschichte: „kann es also kaum Menschen anziehen, sich für die ewige Liebe, die Treue zum gegebenen Wort, die Ausdauer in der Hingabe, das Mitgefühl für verletzte und entmutigte Gesichter zu entscheiden?“. Natürlich müssten die Geschichten des Lebens in ein Zeugnis umgewandelt werden, und das Zeugnis müsse ehrlich sein. Eine Ideologie, die die Geschichte so verbiege, dass sie ihren eigenen Plänen entspreche, sei gewiss nicht ehrlich: „eine Propaganda, die die Geschichte anpasst, um die eigene Gruppe zu fördern, ist nicht ehrlich. Es ist nicht ehrlich, die Geschichte in ein Tribunal zu verwandeln, in dem die gesamte Vergangenheit verurteilt und von jeder Zukunft abgeraten wird“.

Die Evangelien selbst erzählten aufrichtig die gesegnete Geschichte Jesu, ohne die Fehler, Missverständnisse und sogar den Verrat der Jünger zu verschweigen. Dies sei ein Zeuge. Dies sei die Gabe des Gedächtnisses, die die „Ältesten“ der Kirche von Anfang an weitergäben, indem sie sie „von Hand zu Hand“ an die nachfolgende Generation weitergäben. Es werde uns gut tun, uns zu fragen: „wie viel Wert legen wir auf diese Art der Weitergabe des Glaubens, auf die Weitergabe des Staffelstabs zwischen den Älteren der Gemeinschaft und den jungen Menschen, die sich der Zukunft öffnen?“.

„Manchmal ertappe ich mich dabei“, so Franziskus „wie ich über diese seltsame Anomalie nachdenke. Der Katechismus der christlichen Initiation stützt sich heute großzügig auf das Wort Gottes und vermittelt eben genaue Informationen über Dogmen, die Moral des Glaubens und die Sakramente“. Was jedoch oft fehle, sei ein Wissen über die Kirche, das aus dem Hören und Bezeugen der wirklichen Geschichte des Glaubens und des Lebens der kirchlichen Gemeinschaft von den Anfängen bis zur Gegenwart stamme. Als Kinder lernten wir das Wort Gottes im Katechismusunterricht: „aber als junge Menschen lernen wir die Kirche im Klassenzimmer und in den globalen Informationsmedien“.

Die Erzählung der Glaubensgeschichte sollte wie das Hohelied des Mose, wie das Zeugnis der Evangelien und der Apostelgeschichte sein. Mit anderen Worten: „eine Geschichte, die Gottes Segnungen mit Emotionen und unser Versagen mit Ehrlichkeit in Erinnerung ruft“. Es wäre gut, wenn die Katechese von Anfang an die Gewohnheit beinhalten würde, „aus der gelebten Erfahrung der alten Menschen heraus auf das klare Bekenntnis der von Gott empfangenen Segnungen zu hören, die wir bewahren müssen, und auf das treue Zeugnis unserer eigenen Fehler in der Treue, die wir beheben und korrigieren müssen“. Die alten Menschen beträten das gelobte Land, das Gott sich für jede Generation wünsche, wenn sie den Jüngeren die schöne Initiation ihres Zeugnisses anböten: „dann treten ältere Menschen und junge Menschen unter der Führung des Herrn Jesus gemeinsam in sein Reich des Lebens und der Liebe ein. Der im Dialekt vermittelte Glauben“.

Die Pilger und Besucher sowie die Zuschauer und Zuhörer aus dem deutschen Sprachraum grüßte der Heilige Vater mit den folgenden Worten:

Herzlich grüße ich die Pilger deutscher Sprache. Im Gebet richten wir unseren Blick auf den Gekreuzigten. In ihm erkennen wir die Liebe und Zärtlichkeit Gottes. Durch seine Wunden sind wir geheilt. Gesegnete Fastenzeit.

 


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