Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Klerikalismus im Bistum Passau
  2. Experte: In Liturgie öfter das "Große Glaubensbekenntnis" verwenden
  3. Evangelische bayerische Landeskirche traut Homosexuelle
  4. ‚Die Hölle gibt es wirklich – und viele sind auf dem Weg dorthin‘
  5. "Retter des Stephansdoms" sagte Nein zum Vernichtungsbefehl
  6. Vatikan geht gegen Missbrauch bei "bestellten Messen" vor
  7. Der verkleidete Menschenfreund
  8. Von der Unfähigkeit, ruhig in einem Raum zu bleiben
  9. Gott will, dass wir treu sind!“
  10. Buddhist riet Indonesierin, die „Drei Ave Maria-Novene“ zu beten – Sie wird an Ostern getauft!
  11. „Times“: Bei den Katholiken Großbritanniens läuft eine „stille Erweckung“
  12. EINMALIGE CHANCE! Große Baltikum-Reise mit kath.net - Mit Erzbischof Gänswein!
  13. Christentum im Norden Nigerias „wächst astronomisch“
  14. Wann hat Frau Esken das letzte Mal mit einem Normalbürger gesprochen?
  15. Putin lässt am Palmsonntag Kirchbesucher bombardieren - Mehr als 30 Tote in Sumy

Gotovina-Freispruch verursacht schweren Ökumene-Schaden

21. November 2012 in Aktuelles, 28 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Während kroatische katholische Kirche jubelt, herrscht in Serbien auch kirchlicherseits Fassungslosigkeit - Serbisch-orthodoxer Synod kritisiert kroatische Bischöfe scharf


Zagreb-Belgrad (kath.net/KAP) Der Ökumene in Südosteuropa ist durch die jüngsten Haager Freisprüche ein schwerer Schlag versetzt worden. Während nämlich die kroatische katholische Kirche den Freispruch der Generäle Ante Gotovina und Mladen Markac bejubelt und die Erzdiözese Zadar für Sonntag sogar zu einem feierlichen Te Deum in den Dom der Hafenstadt lädt, herrscht in Serbien auch kirchlicherseits Fassungslosigkeit.

Wie der Heilige Synod der serbisch-orthodoxen Kirche in einer Erklärung von Montagabend hervorhob, habe man "mit Unglaube und Empörung" die Nachricht von den Freisprüchen erhalten. In der Erklärung wird auch scharfe Kritik an den katholischen Bischöfen des Nachbarlandes geübt.

Gotovina und Markac waren am Freitag von der Berufungsinstanz des Internationalen Gerichtshofs für das ehemalige Jugoslawien (ICTY) in Den Haag freigesprochen worden. Die Generäle waren im April 2011 vom ICTY wegen Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit zu 24 und 18 Jahren Haft verurteilt worden. Die damalige Urteilsbegründung - "Verabredung zum Verbrechen" - wurde jetzt für nichtig erklärt.


Hintergrund der Anklage waren ethnische Säuberungen im Zuge der militärischen Großoffensive "Oluja" ("Sturm") im August 1995 gewesen. Bei der Offensive hatten kroatische Armee und Polizeieinheiten innerhalb von 84 Stunden den Hauptteil der 1991 entstandenen "Republika Srpska Krajina" - sie umfasste rund ein Drittel der kroatischen Territoriums - zurückerobert. Die kroatischen Bischöfe hatten die Gläubigen im April 2011 aufgefordert, für Freisprüche in der Berufung zu beten.

Urteil "dient sicher nicht der Versöhnung"

Wie es in der Erklärung des serbisch-orthodoxen Synods heißt, habe sich das Haager Tribunal "mit dieser schändlichen Gerichtsentscheidung selbst demaskiert und gezeigt, dass es sich um ein politisches Gericht handelt, dem es am wenigsten um Gerechtigkeit und Recht geht". Es sei ein "unehrenhaftes und ungerechtes Urteil" gesprochen worden. Dieses rechtfertige nicht nur die Verbrechen, "sondern es verharmlost sie - und annulliert sie sogar": "Das Urteil dient sicherlich nicht der Versöhnung in diesem Teil Europas, sondern es vertagt diesen auf zukünftige Zeiten", urteilen die orthodoxen Bischöfe.

Scharfe Kritik wird an der Kirche Kroatiens geübt: "Es ist eine verwunderliche und absurde Tatsache, dass der größte Teil der kroatischen Bischöfe - wenn nicht sogar alle - dieses Gerichtsurteil in Verbindung mit Gott und Gottes Vorsehung bringen. Einige meinen sogar, dieses sei Resultat vieler Messen und Gebete für die 'kroatischen Verteidiger', angeführt von diesen zwei "ehrenhaften" und - wie wir jetzt wissen - auch 'unschuldigen' Generälen des 'vaterländischen Krieges'."

Das Haager Urteil gebe zu verstehen, dass "niemand schuldig ist für das Leiden unschuldiger Zivilisten in der militärisch-polizeilichen Aktion der Vertreibung der Krajina-Serben", beklagen die orthodoxen Bischöfe. Sie erwähnen Zahlen von über 200.000 Vertriebenen und Tausenden getöteten Zivilisten, Hunderten niedergebrannten Dörfern und Städten sowie massenhafte Plünderungen von serbischem Besitz. "Der Heilige bischöfliche Synod appelliert an alle ehrlichen Christen in Europa und der Welt, an freiheitsliebende Staaten und gerechtigkeitsliebende Völker, an Menschenrechtsorganisationen und schließlich an das Gewissen der moralischen und intellektuellen Eliten im Osten wie im Westen, über diese noch nie dagewesene Heuchelei jenes Urteil zu sprechen, das sie verdient", heißt es abschließend.

Copyright 2012 Katholische Presseagentur, Wien, Österreich
Alle Rechte vorbehalten.


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Kroatien

  1. Drei kroatische Brüder am selben Tag geweiht, zwei zu Priestern, einer zum Diakon
  2. Kroatien: Regierung will Sonntagsöffnung deutlich einschränken
  3. Bosnien und Herzegowina: Die Vergessenen
  4. Kroatischer Bischof: Bleiburggedenken betrifft nicht nur Ustaschi
  5. 23 Millionen für arme Kinder im eigenen Land
  6. Kroatien: Pro-Life-NGO kritisiert Hürden bei Job-Enstieg für Mütter
  7. Studie: Kroaten vertrauen in Kirche und Armee
  8. Kroatien: Verfassungsgericht verbietet Sexualkundeunterricht
  9. Zagreber Kardinal begrüßt Gotovina-Freispruch
  10. Vatikan klagt gegen Republik Kroatien wegen Kloster Dajla






Top-15

meist-gelesen

  1. EINMALIGE CHANCE! Große Baltikum-Reise mit kath.net - Mit Erzbischof Gänswein!
  2. Eine große BITTE an Ihre Großzügigkeit! - FASTENSPENDE für kath.net!
  3. Klerikalismus im Bistum Passau
  4. Der verkleidete Menschenfreund
  5. „Times“: Bei den Katholiken Großbritanniens läuft eine „stille Erweckung“
  6. "Retter des Stephansdoms" sagte Nein zum Vernichtungsbefehl
  7. Christentum im Norden Nigerias „wächst astronomisch“
  8. ‚Die Hölle gibt es wirklich – und viele sind auf dem Weg dorthin‘
  9. Buddhist riet Indonesierin, die „Drei Ave Maria-Novene“ zu beten – Sie wird an Ostern getauft!
  10. Gott will, dass wir treu sind!“
  11. Vatikan geht gegen Missbrauch bei "bestellten Messen" vor
  12. Putin lässt am Palmsonntag Kirchbesucher bombardieren - Mehr als 30 Tote in Sumy
  13. Wann hat Frau Esken das letzte Mal mit einem Normalbürger gesprochen?
  14. Neuer Blitz-Auftritt des Papstes nährt Spekulation um Osterfeier
  15. Experte: In Liturgie öfter das "Große Glaubensbekenntnis" verwenden

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz