Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Weihnachtsinterview von Bischof Bätzing kommt ohne Weihnachten aus
  2. Kirchenbesucher sorgten für Eklat bei Christmette in Freiburg
  3. War der Magdeburger Weihnachtsmarkt-Mörder doch ein Islam-Anhänger?
  4. Hugh Grant: 'Ihr Katholiken habt bestimmt mehr Spaß im Leben als die Protestanten'
  5. Wirre Anordnung von Kardinal Cupich: Gläubige sollen Kommunion nur im Stehen empfangen
  6. Heiliges Jahr der Hoffnung 2025. Geistliche Erneuerung und Verpflichtung zur Umgestaltung der Welt
  7. Pro-Death bis zum Ende – Joe Biden
  8. Stille Nacht, Heilige Nacht
  9. Ab 20. Januar ist Schluss mit 'Gender-Wahnsinn' in den USA
  10. Ein "Scha(r)feswort" an den Bischof von Speyer
  11. Weint eine Ikone der Gottesmutter in der Kathedrale von Łódź?
  12. Pasha Lyubarsky, Berliner Jude: „Fünf historische Fakten zu Jesus“
  13. Noel
  14. Immer wieder rührt die Schönheit dieses Evangeliums unser Herz an
  15. Urbi et Orbi Weihnachten 2024: Jesus ist die Pforte des Friedens

Der letzte Feind – Leseprobe 1

2. Juli 2020 in Buchtipp, 1 Lesermeinung
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Leseprobe 1 des neuen Romans von Giuseppe Gracia


Linz (kath.net)

Unter der Führung eines neuen Papstes - für viele ein rückständiger Traditionalist - plant die katholische Kirche in Rom das «Dritte Vatikanische Konzil»: eine Versammlung von über 3.000 Bischöfen und Kardinälen aus aller Welt, geprägt von heftigen Richtungskämpfen. Bereits im Vorfeld kommt es zu mysteriösen Todesfällen und schließlich, während des Konzils, zu einem brutalen Anschlag.

 

Leseprobe 1: 

Der Abend senkt sich auf die Piazza della Liberta. Hank hat das Gefühl, daß man ihnen folgt, aber er ist nicht sicher. Vielleicht ein Mann mit schwarzem Hemd und langem, zurückgebundenem Haar, dessen Umrisse im Widerschein eines Schaufensters vorbeischwimmen oder der – blasses, angestrengtes Gesicht – neben einem Postkartenstand auftaucht.

Hank und sein Begleiter durchqueren das Geplapper und Gelächter auf der Piazza, im Hintergrund das Aufflattern von Tauben. Sie folgen einer Gruppe junger Frauen, umschwebt von einer Parfümwolke, bis zur Engelsbrücke, wo sie etwa in der Mitte stehenbleiben.

Sie blicken ins schaukelnde, abendrote Glitzern des Flusses. Hank schätzt seinen Begleiter um die Sechzig, gut beieinander, braungebrannte Arme; wahrscheinlich ein Ex-Gardist oder Beamter der Vatikanpolizei.

 

Hank fragt ihn direkt: „Waren Sie Rossis Informant?“

Der Mann blickt in die Ferne, auf einen Hügelzug mit dunkel in den Abendhimmel ragenden Pinien, weiter drüben die marmorhelle Kuppel des Petersdoms.

 „Unser Freund mit den langen Haaren, haben Sie ihn bemerkt?“

Der Kerl im schwarzen Hemd auf der Piazza, natürlich hat Hank ihn bemerkt.

„Schauen sie nicht hin – er ist immer noch da. Er wartet auf der anderen Seite der Brücke, bei der Schmuckwarenhändlerin.“


 „Vielleicht gehen wir zu ihm und fragen nach seiner Sozialversicherungsnummer.“

 

Der Mann wirft einen Blick auf seine Armbanduhr – digitale Anzeige, blaues Gummiband – und schlägt vor, daß sie in entgegengesetzte Richtungen auseinandergehen, um den Verfolger zu zwingen, sich für einen von ihnen zu entscheiden.

„Kein Problem,“ erwidert Hank. „Ich gehe zu ihm rüber, das macht die Entscheidung einfach.“

Der Mann scheint für einen Moment nachzudenken, will vielleicht widersprechen, aber er tut es nicht. „Ich melde mich wieder,“ flüstert er und wendet sich ab.

Er geht stadtauswärts über die Brücke, langsam, wie ein Flaneur, der den Abend genießt. Hank begibt sich in die Gegenrichtung und kann, am Ende der Brücke, die Händlerin beim Schmuckwarenstand sehen. Aber er sieht den Mann im schwarzen Hemd nicht.

 

Hank überquert eine von Scootern und Motorrollern umzingelte Kreuzung und erreicht eine Einkaufsstraße. Zuerst geht er weiter, immer geradeaus, umschlossen vom Strom aus Touristen, Bummlern, Händlern.

Irgendwann fällt ihm, auf der Straßenseite gegenüber, der Mann mit den langen, zurückgebundenen Haare auf. Er schreitet unter der Markise eines Gemüseladens hindurch, mit leicht schaukelnden Armen, langsamer als die anderen. Er bleibt stehen, geht weiter, während Hank ihm folgt.

Wirklich auffällig, wie langsam er geht und manchmal zwischen den Passanten stehenbleibt, zwischen telefonierenden Signorine und gestikulierenden Teenagern.

Moment: ist das da vorne nicht – ist das nicht Chiara? Ja, sie ist es. Sie kommt gerda aus einem Buchladen und geht, in der rechten Hand eine Plastiktüte, zur nächsten Kreuzung.

 

Der Mann mit den langen Haaren folgt ihr. Hank zögert. Dann rennt er doch los. Rennt direkt auf Chiaras Verfolger zu, der sich, kurz bevor er ihn erreicht, nach ihm umdreht.

Hank stößt ihn gegen das Schaufenster eines Schuhladens, spürt sofort Fußtritte des Mannes – Schienbein, Oberschenkel – greift nach den zurückgebundenen Haaren und reißt daran. Er knallt den Kopf des Mannes gegen das Schaufensterglas.

Der Mann schlägt um sich. Hank weicht auf die Seite aus und macht, wie im Karate-Training, einen Sprungtritt nach vorn, Mae-Tobi-Geri, in den Bauch des Gegners.

Der Mann landet in der halb geöffneten Tür des Schuhladens, fängt sich wieder, sehr schnell, reißt die Fäuste hoch und schlägt zu, verfehlt Hank knapp.

 

Hank schafft es, ihm einen weiteren Fußtritt zu verpassen, Mae-Kekomi. Der Mann taumelt ins Innere des Ladens.

Die Stimme der Verkäuferin: „No, prego!“

Der Mann schnappt sich aus einem Gestell einen Schuhspanner aus Holz und wirft ihn in Hanks Richtung. Volltreffer, mitten ins Gesicht. Blitzheisses, grelles Feuerwerk im Kopf. Hank taumelt, versucht einen Halbkreisfusstritt, Mawashi-Geri, trifft ein Regal, lässt Sneakers zu Boden regnen, Sandalen.

Der Mann schlingt die Arme um ihn, sie knallen gegen ein Plakat mit langen, schönen Beinen von Gucci, gegen eine Vitrine von Dolce & Gabbana, bevor sie zu Boden gehen. Sie kämpfen sich durch herumliegende Schuhe und Handtaschen, greifen nach Stiefeletten und High Heels mit dünnen, scharfkantigen Absätzen, schlagen zu, schlitzen die Haut auf, hacken sich in Arme und Hände.

 

Giuseppe Gracia ist sizilianisch-spanischer Abstammung, verheiratet und hat zwei Kinder. Der Schweizer arbeitet als Publizist, Medienberater und Schriftsteller: «Das therapeutische Kalifat» (2018), «Der Abschied» (2017), «Santinis Frau» (2006), «Kippzustand» (2002) u.v.m. Gracia ist fester Kolumnist bei der Schweizer Zeitung «Blick» und publiziert Gastbeiträge in Medien wie NZZ und Focus Online. Als PR-Berater betreut er verschiedene Mandate, u.a. für das Schweizer Bistum Chur.

 

kath.net Buchtipp

Der letzte Feind

Von Giuseppe Gracia

Fontis Verlag 2020

ISBN: 9783038481966

Broschiert, 256 Seiten

Preis: 18,- Euro

 

Bestellmöglichkeiten bei unseren Partnern:

 

Link zum kathShop

 

Buchhandlung Christlicher Medienversand Christoph Hurnaus, Linz: Für Bestellungen aus Österreich und Deutschland: buch@kath.net

 

Buchhandlung Provini Berther GmbH, Chur: Für Bestellungen aus der Schweiz/Liechtenstein: buch-schweiz@kath.net

 

Alle Bücher und Medien können direkt bei KATH.NET in Zusammenarbeit mit der Buchhandlung Christlicher Medienversand Christoph Hurnaus (Auslieferung Österreich und Deutschland) und der Provini Buchhandlung (Auslieferung Schweiz und Lichtenstein) bestellt werden. Es werden die anteiligen Portokosten dazugerechnet. Die Bestellungen werden in den jeweiligen Ländern (A, D, CH) aufgegeben, dadurch entstehen nur Inlandsportokosten.

 


Bestellmöglichkeiten bei unseren Partnern:

  • Link zum kathShop
  • Buchhandlung Christlicher Medienversand Christoph Hurnaus, Linz, für Bestellungen aus Österreich und Deutschland: buch@kath.net
  • Buchhandlung Provini Berther GmbH, Chur, für Bestellungen aus der Schweiz/Liechtenstein: buch-schweiz@kath.net

Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

 Chris2 2. Juli 2020 
 

Klingt zwar sehr interessant.

Aber ob das hier wirklich die ideale Lesprobe für eine katholische Nachrichtenseite ist, da bin ich mir nicht so sicher.


0
 

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Kirche

  1. Bischof Strickland warnt vor ‚Crescendo der Apostasie’ in der Kirche
  2. Erzbischof Aguer: Nächster Papst muss die katholische Lehre gegen ‚progressive Mythen’ verteidigen
  3. ‚Ideologie’, ‚Schisma’ – Kardinal Burke befürchtet radikale Veränderung der Kirche
  4. ‚Lieber in der Kirche Gottes mit Unkraut als in einer Kirche die ich baue’
  5. Alexander Kissler: ‚Als Klimasekte haben die Kirchen keine Zukunft’

Papst

  1. Erzbischof Aguer: Nächster Papst muss die katholische Lehre gegen ‚progressive Mythen’ verteidigen
  2. Theologe Kwasniewski: Papst kann Bischof nicht willkürlich abberufen
  3. Papstlose Residenz: Castel Gandolfo hat sich verändert
  4. Freude über geplante Papst-Reise in den Irak
  5. Omnia instaurare in Christo

Konzil

  1. Ein Leben im Dienst der Heiligkeit
  2. Kardinal Zen: Vaticanum II hat die Lehre der Kirche nicht verändert
  3. Kardinal Zens Beitrag zur Konzils-Debatte: Wirken Gottes in der Kirche
  4. Der letzte Feind – Leseprobe 4
  5. Der letzte Feind – Leseprobe 3







Top-15

meist-gelesen

  1. Große Baltikum-Reise mit kath.net - Spätsommer 2025 - JETZT ANMELDEN und PLATZ SICHERN!
  2. DRINGEND - Weihnachtsspende für kath.net - Wir brauchen JETZT Ihre HILFE für das Heilige Jahr 2025
  3. Kirchenbesucher sorgten für Eklat bei Christmette in Freiburg
  4. Weihnachtsinterview von Bischof Bätzing kommt ohne Weihnachten aus
  5. War der Magdeburger Weihnachtsmarkt-Mörder doch ein Islam-Anhänger?
  6. Ab 20. Januar ist Schluss mit 'Gender-Wahnsinn' in den USA
  7. O Rex gentium
  8. Sr. Angela Maria Autsch - Der „Engel von Auschwitz“ starb vor 80 Jahren
  9. Weint eine Ikone der Gottesmutter in der Kathedrale von Łódź?
  10. Hugh Grant: 'Ihr Katholiken habt bestimmt mehr Spaß im Leben als die Protestanten'
  11. Heiliges Jahr der Hoffnung 2025. Geistliche Erneuerung und Verpflichtung zur Umgestaltung der Welt
  12. Pasha Lyubarsky, Berliner Jude: „Fünf historische Fakten zu Jesus“
  13. 'Wie glücklich doch die Menschen sind, die einen Glauben haben!'
  14. O Emmanuel
  15. Neue Internetseite mit Informationen über die Kardinäle der Katholischen Kirche online

© 2024 kath.net | Impressum | Datenschutz