Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Merkel verteidigt ihre fatale Flüchtlingspolitik von 2015
  2. Tote und über 200 Verletzte bei Anschlag auf Weihnachtsmarkt in Magdeburg
  3. Truthahn, Zahnschmerzen und die Schwiegermutter
  4. Moschee unter Salafismus-Verdacht zitiert Koranstelle mit Aufforderung zur Tötung Ungläubiger
  5. Alexander Kissler: "Ich finde mittlerweile, @Pontifex schadet seiner Kirche"
  6. SPD definiert Familie ohne ‚Vater‘, ‚Mutter‘ und ‚Kinder‘
  7. Österreichischer Verfassungsgerichtshof (VfGH) kippt Kärntner Veranstaltungsverbot am Karfreitag
  8. Kardinal Schönborn: Zeit der traditionellen europäischen Kardinalssitze vorbei
  9. Zerstörte Linzer "Marienstatue" - Zwei Verdächtige entlastet
  10. "Der Synodale Weg nimmt sich selbst nicht mehr ernst"
  11. Wie tief kann eine evangelische Kirche noch sinken? - Weihnachtsmarkt mit Hamas-Symbolen!
  12. Papst beim Rückflug von Korsika: „Haben Sie gesehen, wie viele Kinder da waren?“
  13. Geschenk zum 88er: Autobiografie des Papstes soll verfilmt werden
  14. Enthauptet! - Papst Franziskus erklärt 16 französische Ordensfrauen zu Heiligen
  15. Nach Beschädigung der Schwarzen Madonna/Einsiedeln: Strafverfahren wurde eröffnet

Bistum Münster: Firmung mit Desinfektion und Mundschutz

10. Mai 2020 in Deutschland, 2 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Weihbischof Rolf Lohmann spendet Sakrament erstmals seit Beginn der Krise


Weeze (kath.net/pbm) Während die Glocken ab 16.20 Uhr mit festlichem Geläut den anstehenden Gottesdienst ankünden, füllt sich die St.-Cyriakus-Kirche in Weeze langsam. Statt mit Weihwasser werden die Hände am Eingang mit Desinfektionsmittel benetzt, das von einer Ordnerin versprüht wird. In den Bänken setzen sich Familien zusammen, ansonsten gilt auch hier ein Mindestabstand von 1,50 Meter. Viele Jugendliche sind gekommen – ihnen wird in dem Gottesdienst das Sakrament der Firmung gespendet. Es ist die erste Firmung unter den neuen Hygienevorschriften, die aufgrund der Corona-Pandemie erlassen werden mussten.

Ob die Feier überhaupt möglich sein würde, war noch bis weit in den April hinein ungewiss, sagt Pfarrer Klaus Martin Niesmann. Nun werde unter anderen Rahmenbedingungen gefeiert, als es bisher üblich war. 24 junge Frauen und Männer wollen das Sakrament empfangen. Sie sind in zwei Gruppen zu je zwölf Personen aufgeteilt, in Weeze werden an diesem Nachmittag zwei Firmgottesdienste nacheinander gehalten. So können die Jugendlichen mit ihren Familien feiern, ohne dass es zu voll wird in dem Gotteshaus.

Es ist 16.30 Uhr, als Weihbischof Rolf Lohmann durch den Mittelgang zum Altar zieht, vorbei an rot-weißem Flatterband. Damit ist jede zweite Bankreihe abgesperrt, um den Mindestabstand nach vorne und hinten zu gewährleisten. Die Orgel spielt, doch der Gesang wirkt eher verhalten. Auch Gebete und Fürbitten werden von der Gemeinde nur zaghaft beantwortet. Es ist eine seltsame Atmosphäre. Nicht bedrückend oder ängstlich, aber auch nicht so fast schon ausgelassen festlich, wie es auch in der Kirche manchmal zugeht, wenn sich viele Jugendliche treffen.


Weihbischof Lohmann wird später sagen, dass er die Stimmung in der Kirche als „gut und entspannt“ erlebt hat – und, trotz aller Schutzmaßnahmen, als angemessen. Dabei ist der Nachmittag auch für ihn eine ungewohnte Situation. Die Desinfektion der Hände während der Messe ist, seit wieder öffentliche Gottesdienste gefeiert werden dürfen, zwar schon beinahe zur Routine geworden. Die Spendung des Sakraments mit angelegtem Mund- und Nasenschutz hingegen ist auch für den Weihbischof eine Premiere. Segensformel und Friedensgruß werden in der Krisenzeit gemeinsam gesprochen, während die Firmanden noch in den Bänken sitzen. So ist der Weihbischof dann der einzige, der spricht, während die Jugendlichen mit ihren Paten vor ihm stehen.

Oft ist Lohmann in den vergangenen Tagen angesprochen worden, ob Firmungen nun wie geplant gefeiert werden können und wann die ausgefallenen Termine der vergangenen Wochen nachgeholt werden können. Er bittet um Geduld: „Die Absprachen mit den Pfarreiern werden baldmöglichst erfolgen. Ich danke allen Beteiligten für das Verständnis und die Mithilfe, jetzt nicht einfach alles ausfallen zu lassen, sondern mit Augenmaß, Verstand, gutem Willen und allen Vorsichtsmaßnahmen die Firmungen wieder stattfinden zu lassen. Wenn die vorgegebenen Schutzmaßnahmen eingehalten werden, ist die Spendung des Firmsakraments möglich. Die Freiwilligkeit spielt dabei eine große Rolle. Wer aus gesundheitlichen oder persönlichen Gründen jetzt nicht zur Firmung gehen möchte, kann das nachholen. Entweder im kommenden Jahr oder in einer anderen Pfarrgemeinde, je nach Wunsch. Das wird auf jeden Fall respektiert.“

Für seine Predigt nimmt sich der Weihbischof ein Mikrofon, tritt vom Altarraum vor die Bänke und spricht die Jugendlichen direkt an. Er erklärt, dass es im Leben immer wieder Krisen geben wird – nicht nur wie nun die Corona-Pandemie, sondern auch Lebens- und Beziehungskrisen. Entscheidend sei, dass man aus diesen Krisen lernen und gestärkt hervorgehen kann. Auch Gott kenne die Krise, „er hat sich ihr ganz und gar ausgesetzt“, sagt Lohmann mit Bezug auf das Martyrium und den Kreuzestod Jesu. „Er ist aus dieser Krise als Sieger hervorgegangen“, betont er. In diesem Glauben würden die Menschen durch die Firmung bestärkt.

Nach dem Gottesdienst verlässt die Gemeinde, wieder mit Abstand, die Kirche durch den eigens gekennzeichneten Ausgang. Weihbischof Lohmann blickt auf die vergangenen Stunden zurück: „Ich habe bei den Firmungen gespürt und gemerkt, dass eine Firmung durchaus so möglich und gangbar ist und in schlichter und trotzdem feierlicher und gesammelter Form begangen werden kann.“ Sein Fazit: „Für mich kann ich sagen, dass eine Firmung so gut stattfinden kann. Dadurch, dass ich das eher bestärkend erlebt habe, werde ich zu den nächsten anstehenden Firmungen sicher entspannter fahren.“

Fotos (c) Bistum Münster / Christian Breuer


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

 lakota 11. Mai 2020 
 

Ich weiß ja,

daß es den "Backenstreich" den ich zur Firmung noch bekommen habe, nicht mehr gibt. Aber wie ist das mit dem Handauflegen? Davon ist ja hier auch nicht die Rede, braucht es das auch nicht mehr?


4
 
 Marienrose 11. Mai 2020 
 

Und was war mit dem Heiligen Geist? Wurde dem auch Mundschutz verordnet?


2
 

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Bistum Münster

  1. KJG Münster distanziert sich von Verbandspatron Thomas Morus
  2. Deutschland: Lesung eines Mentalisten in einer Pfarrkirche
  3. „Begegnung in Kelch und Hostie, von Brot und Wein in ein gemeinschaftliches Abendmahl verwandeln“
  4. Bistum Münster: Laien übernehmen pastorale Leitung einer Pfarrei
  5. Bischof Genn hält an Auflösung von Totus Tuus fest
  6. Nach Kritik an Covid-19 Impfungen und LGBT-Zeitgeist: Priester der Petrusbruderschaft wird versetzt
  7. Regenbogenfahne in Kirche mit Grab von Anna Katharina Emmerick
  8. Bistum Münster: Gottesdienste mit Gläubigen ab 1. Mai wieder möglich
  9. Kardinal Barreto meint: "Die Kirche ist nicht gespalten"
  10. Bistum Münster: Während Beichte missbraucht?







Top-15

meist-gelesen

  1. Große Baltikum-Reise mit kath.net - Spätsommer 2025 - JETZT ANMELDEN und PLATZ SICHERN!
  2. DRINGEND - Weihnachtsspende für kath.net - Wir brauchen JETZT Ihre HILFE für das Heilige Jahr 2025
  3. Alexander Kissler: "Ich finde mittlerweile, @Pontifex schadet seiner Kirche"
  4. Tote und über 200 Verletzte bei Anschlag auf Weihnachtsmarkt in Magdeburg
  5. "Der Synodale Weg nimmt sich selbst nicht mehr ernst"
  6. O Sapientia, quae ex ore Altissimi prodiisti
  7. Paris: Die Dornenkrone ist zurück in Notre-Dame
  8. Moschee unter Salafismus-Verdacht zitiert Koranstelle mit Aufforderung zur Tötung Ungläubiger
  9. O Adonai, et Dux domus Israel
  10. Kardinal Schönborn: Zeit der traditionellen europäischen Kardinalssitze vorbei
  11. Merkel verteidigt ihre fatale Flüchtlingspolitik von 2015
  12. Katholisches Bistum übernimmt 2025 „St. Johannes“ als vierte katholische Kirche in Stockholm
  13. Weihnachtswunder‘: US-Pilger aus syrischem Gefängnis befreit
  14. O radix Jesse
  15. O clavis David

© 2024 kath.net | Impressum | Datenschutz