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Phil Lawler: Der Brief des Papstes an die US-Bischöfe zur Migrationspolitik war ‚katastrophal‘

20. Februar 2025 in Weltkirche, 8 Lesermeinungen
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Der Brief, in dem Franziskus die Immigrationspolitik der Regierung Trump verurteilt, enthalte Fehler und werde die Glaubwürdigkeit der Katholischen Kirche in den USA weiter unterminieren, schreibt der katholische Journalist Phil Lawler.


Washington D.C. (kath.net/jg)
Der katholische Journalist und Autor Phil Lawler hat in einem Kommentar auf Catholic Culture den Brief von Papst Franziskus an die Bischöfe der USA vom 10. Februar scharf kritisiert. Er bezeichnete den Brief, in dem Franziskus die verschärfte Durchsetzung der Einwanderungsgesetze durch die Regierung Trump verurteilt hat, als „katastrophal“.

Der Brief sei inhaltlich schwach, leicht zu widerlegen, und werde zur Spaltung der Katholiken in den USA beitragen, befürchtet Lawler.

Der Brief sei die mit Abstand politischste Äußerung des Papstes bisher. Er hätte zum Beispiel die Ungerechtigkeiten verurteilen können, welche das kommunistische Regime Chinas verübt, welches die Demokratie und die Religionsfreiheit unterdrückt, die brutale Behandlung ethnischer Minderheiten und – was Franziskus ebenfalls ein großes Anliegen sei – die Umweltverschmutzung.

Der Papst habe aber sich aber zur Situation in China nicht geäußert. Unter seiner Führung habe der Vatikan alles getan, um sich mit der Führung in Peking gut zu stellen. Ein wichtiger Mitarbeiter des Papstes, gemeint ist Bischof Marcelo Sanchez Sorondo, Kanzler der Päpstlichen Akademie für die Sozialwissenschaften, habe China sogar als Vorbild für die Verwirklichung der Katholischen Soziallehre dargestellt.


Wenn dem Papst die Prinzipien der Katholischen Soziallehre so wichtig seien, warum hat er dann nie die Regierung Biden für ihren weltweiten Einsatz für Abtreibung, gleichgeschlechtliche Ehen und die Gender-Ideologie verurteilt, fragt Lawler. Er habe zwar wiederholt die „ideologische Kolonisierung“ von Entwicklungsländern durch mächtige Nationen angeprangert, die ihre finanzielle Macht zur Durchsetzung der sexuellen Revolution in diesen Ländern nutzen. Unter der Führung von Präsident Biden, einem nominellen Katholiken, seien die USA die stärkste Kraft für diese ideologische Kolonisierung gewesen.

Unter Biden und seinem Vorgänger Obama sei die Macht der Regierung gegen katholische Ziele angewendet worden, fährt Lawler fort. SWAT-Teams hätten in den Häusern friedlicher Lebensschützer Razzien durchgeführt, die Anwälte der Regierung hätten die Kleinen Schwestern der Armen verfolgt und Behörden, die zum Kampf gegen Diskriminierung eingerichtet worden sind, hätten Angehörige des medizinischen Personals ausgesondert, die sich weigerten, unmoralische Prozeduren durchzuführen. Dazu habe sich Papst Franziskus nie geäußert, stellt Lawler fest.

Lawler setzt sich dann mit den Prinzipien der Katholischen Soziallehre auseinander, die der Papst in seinem Brief ins Spiel gebracht hat. Franziskus stehe fest auf dem Boden der Katholischen Soziallehre, wenn er die Verteidigung der Würde des Menschen als wesentliche Aufgabe der Kirche bezeichne. Problematisch sei aber die Anwendung dieses Prinzips auf die Migrationsdebatte.

In der Katholischen Soziallehre seien Grenzen für die Zuwanderung fest verankert. Jedes Land habe das Recht, seine Bevölkerung und seine Kultur zu schützen. Wo genau diese Grenzen zu ziehen seien, sollte von den Menschen eines Landes entschieden werden, nicht von jemandem, der 4.000 Meilen entfernt lebt, schreibt Lawler.

Nach Auffassung von Papst Franziskus sei jemand, der illegal die Grenze überschritten habe, nicht als Krimineller zu bezeichnen. Das Argument sei nicht nur offensichtlich falsch, sondern heuchlerisch, weil der Vatikan erst im Dezember die Strafen für illegales Betreten des Stadtstaates erhöht habe. Die Höchststrafe beträgt jetzt vier Jahre Haft und 25.000 Euro Geldstrafe.

Auch die Kritik von Papst Franziskus an der Interpretation des ordo amoris durch US-Vizepräsident Vance lässt Lawler nicht gelten. Das Prinzip des ordo amoris sei eigentlich eine Frage des gesunden Menschenverstandes. Die erste Pflicht eines Vaters sei die Sorge um seine Familie, die wichtigste Verpflichtung einer Regierung besteht gegenüber ihrer Bevölkerung.

Franziskus wolle den ordo amoris als „Liebe, die eine Brüderlichkeit entstehen lässt, die alle umfasst, ohne Ausnahme“ definieren. Als Christen hätten wir die Pflicht, allen zu helfen die in Not seien, wenn wir können. Diese Pflicht hebe aber nicht die Priorität gegenüber denen auf, die uns am nächsten stehen, schreibt Lawler. Auch der gute Samariter sei nach Hause gegangen, nachdem er den Verletzten versorgt habe, vermutlich zu seiner Familie, merkt Lawler an.

Der Brief von Papst Franziskus werde die Glaubwürdigkeit der Katholischen Kirche in den USA weiter verringern, die in den letzten Jahren ohnehin erschüttert worden sei, etwa durch den Skandal um den ehemaligen Kardinal und Erzbischof Theodore McCarrick.


Link zum Artikel von Phil Lawler auf Catholic Culture (englisch): The Pope’s disastrous letter on immigration

 

Foto: Archivbild Papst Franziskus

 


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