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Wir sehen uns (hoffentlich) im Himmel wieder, lieber Andreas!

vor 2 Tagen in Kommentar, 9 Lesermeinungen
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Seine Liebe zum Heiligen Geist und keine Angst vor dem Zeitgeist - Gedanken zum Ableben von Bischof Andreas Laun von Roland Noé - Requiem am 13. Januar 2025 in Salzburg


Salzburg (kath.net/rn)
Am gleichen Tag wie Benedikt XVI. hat auch der Salzburger Weihbischof Andreas Laun seine letzte Reise angetreten, mit guter Hoffnung direkt in den Himmel, auch wenn man sich mit voreiligen „Heiligsprechungen“ natürlich zurückhalten sollte. „Unser“ Andreas war der wichtigste Pro-Life-Bischof Österreichs und vielleicht sogar des deutschen Sprachraums. Bereits als Moraltheologe an der Theologischen Fakultät in Heiligenkreuz hat er uns,  die Gründergeneration von „Jugend für das Leben", in seiner Wiener Pfarre empfangen und immer wieder geschult. Nach seiner Ernennung zum Weihbischof in Salzburg waren wir Stammgäste dort, vor allem in seinem kleinen, lieblichen Miet-Häuschen mit Privatkapelle und kleinem Glockenturm, das er von einer Salzburger Familie für einige Jahre zur Verfügung gestellt bekam. Immer wieder belagerten wir jungen Leute sein Häuschen und bewunderten seine Hingabe für die Pro-Life-Sache. Andreas Laun hat uns das vorgelebt, was Johannes Paul II. in seiner Pro-Life-Enzyklika Evangelium vitae postuliert hat.  Mutig und ohne Menschenfurcht, im Gegensatz zu manch anderem deutschsprachigen Bischof, trat er für das Recht auf Leben ein. Was für ein Vorbild für viele junge Menschen. Eine ganze Generation wurde von seinem Mut geprägt. Durch sein Vorbild kamen Menschen zum Glauben. Die Generation "Jugend für das Leben" ist auch sein Werk.

Dazu gibt es wunderbare Anekdoten rund um seine Hundeliebe und seinen Humor. Sein Haus war mit lustigen Witzbüchern aus aller Welt ausgestattet. Auch seine Liebe zu Hunden war einmalig, seine Hündin Pamina begleitete ihn viele Jahre lang. Eines Tages erzählte er uns, dass er gerade ein ganzes Rudel voller Welpen bei sich aufgenommen hat. Ob wir denn welche haben wollten? Beim Besuch in seinem Haus sahen wir dann, dass eine Badewanne auch einen anderen Zweck haben- und für einige Tage zur Hundehütte umfunktioniert werden konnte. Über den Geruch im Bad durch die Welpen muss ich heute noch schmunzeln.

Bei den vielen Pro-Life-Märschen von „Jugend für das Leben“ war Andreas immer ein Fixstarter, nicht nur bei den Hl. Messen und Vorträgen sondern auch bei einigen Tagesetappen. Er war sich nicht zu schade, tagelang mit jungen Menschen durch die Felder und Dörfer zu ziehen, um die Pro-Life-Message bekannt zu machen. Ein Bischof zum Anfassen, wie man ihn selten findet.

Doch auch auf der Bildungsebene hat Andreas Laun unvergesslich viel geleistet. Neben zahlreichen Büchern mit großer Auflage, die er schrieb (und die von Kirchenzeitungen konsequent boykottiert wurden), durfte er Generationen von Theologiestudenten prägen, unter anderem auf der Theologischen Hochschule von Heiligenkreuz.

Von den Medien wurde er sowohl geliebt und attackiert, dazwischen gab es wenig. Bischof Andreas war sich nicht zu schade, auch kirchliche Medienanfragen zu beantworten, die andere Bischöfe nicht beantworten wollten oder konnten.  Medien waren auch für Lügen über den Bischof verantwortlich. So wurden er in einem Sommer als angeblich homosexuell geoutet, nur um ihn im Folgesommer zuerst ein Verhältnis mit gleich zwei verschiedenen Frauen (und daraus entspringenden Kindern) anzudichten. In einem Interview hat der Bischof diese scheinbare Entwicklung dann als "offensichtliche Blitzheilung" bezeichnet, worauf derlei Gerüchte augenblicklich verstummten. Eine Zeitung musste auch dementsprechend Zahlungen als Entschädigung für die Verbreitung solcher Lügen leisten.

Besonders bitter und peinlich für die österreichische Kirche waren die innerkirchlichen Intrigen gegen den Bischof, für die sich hochrangige österreichische Bischöfe beim jüngsten Gericht wohl auch verantworten müssen. Namen muss man jetzt keine mehr nennen, die Betroffenen wissen, wer gemeint ist.  Man versuchte Bischof Launs Wirkungsmöglichkeiten vielfach einzuschränken und seine Werke zu zerstören, was jedoch nicht gelang.

„Unser Andreas“ ließ sich von all dem nie beirren. Als ihm die eigene Kirchenzeitung seine Kolumne zensurieren wollte, ging ein anderes Tor auf, über das wir uns als kath.net freuten. Er schrieb ab sofort für kath.net und erreichte mit seinem Klartext jedes Mal zehntausende, manchmal sogar einige hundertausend Leser- und damit viel mehr Leser als etliche österreichische Kirchenzeitungen zusammen überhaupt noch Abonnenten haben. Seine „Klartexte“ auf KATH.NET schafften es immer wieder auch in andere Medien und wurden dort zitiert.


Bischof Andreas begleitete auch mehrfach kath.net-Leserreisen. Das Highlight war vielleicht unsere gemeinsame Reise nach Island, wo wir mit 1 Bischof, 7 Priestern und ca. 30 weitere Leser die Insel erobern durften. Diese Reise werden übrigens voraussichtlich 2026 ein weiteres Mal anbieten.

Auch weitere private Erinnerungen mit ihm im Freundeskreis sind uns lieb: gemeinsame Urlaube im Sommer, legendäre Fussballspiele mit einem unerschrockenenen Bischof bei Flutlicht am toskanischen Hartplatz, der immer das Herz am recht Fleck und das richtige Wort für jeden hatte, geduldig mit den kleinen Kindern die Heuschrecken am Wegesrand besah und auch wusste, wie man Tore schießt und verhinderte. Auch zum Schifahren war Andreas mit uns unterwegs.Und im Sommer gab es in der Stadt Salzburg nichts Gemütlicheres als mit dem Bischof gemeinsam in einem Salzburger Gasthaus ein Bier zu trinken.

Einer der Höhepunkte aus persönlicher Sicht war auch die Firmung meiner damals vor einem Jahr zum katholischen Glauben konvertierten Frau Linda in seinem Salzburger Domizil im einem lauen Sommermonat. Unvergesslich!

In den letzten Jahren wurde es immer ruhiger um ihn, sein Körper wurde in den letzten Monaten immer schwächer. Am 31.12. verließ uns Andreas, womit er nun den Sterbetag mit Benedikt XVI. teilt. Im Himmel gibt es keine Zufälle. Ich freue mich über einen neuen Fürsprecher auch für kath.net.  R.I.P., lieber Andreas, wir sehen uns (hoffentlich) im Himmel wieder.

HINWEIS: Requiem für Bischof Andreas Laun - 13. Jänner im Salzburger Dom.  Anschließend Beisetzung in der Domherrengruft  auf dem Friedhof zu St. Peter

https://www.edsbg.at/erzdioezese/andreas-laun/kondolenzbuch


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Lesermeinungen

 Federico R. vor 7 Stunden 
 

Vergelt’s Gott für den -freundschaftlich-würdevollen Nachruf ...

... auf den Salzburger Weihbischof Andreas Laun, den Roland Noé in engem metaphysischen Zusammenhang mit dem Todestag von Benedikt XVI. am Silvestertag vor zwei Jahren geschrieben hat.


1
 
 Everard vor 35 Stunden 
 

Weihbischof Laun

War wohl eine der interessantesten kirchlichen Persönlichkeiten im deutschsprachigem Raum und ist mir persönlich ganz unzertrennlich mit dem Andenken an Johannes Paul II. verbunden.
Seine Liebe zu Hunden und Tieren machten ihn zudem sehr nahbar und versprühten bei ihm eine kindliche Fröhlichkeit, welche wohl der Hl. Franz von Assisi ebenso wohl seinen Zeitgenossen weitergab.


0
 
 723Mac vor 2 Tagen 
 

R.I.P.

auch in München wird Bischof Laun in Salzburg Vielen fehlen.
R.I.P. -Bischof Laun war für uns immer eine Lichtgestalt


0
 
 modernchrist vor 2 Tagen 
 

Wer ihn kennenlernen durfte,

der war beeindruckt und beschenkt. Von ihm stammt m.W. der Ausdruck und der tiefe Gedanke: "Auch bei einer Vergewaltigung ist das entstandene Kind der allerunschuldigste Teil des Dramas!" Das muss immer bedacht werden. Und er kokettierte auch damit, dass solche Kinder wie er, sagte er, heute manchmal abgetrieben werden: Er hatte eine Hasenscharte bei der Geburt. Ich denke, Benedikt XVI und er umarmen sich in Glückseligkeit und sind jetzt Fürsprecher für uns Lebensschützer im Himmel! Danke für den wunderbaren Nachruf!


0
 
 YouBayer vor 2 Tagen 
 

R.i.P. lieber Andreas Laun

Ein Segen, wer den lieben Andreas persönlich kernnen lernen durfte. Dieser wurde meiner Frau und mir in wenigen Zusammentreffen mit Andreas zu Teil. R.i.P.


1
 
 littlemore vor 2 Tagen 

Was für eine wunderbare zeit muss das in Eurer Jugend gewesen sein!

Lieber Roland Noé,
was für ein Geschenk, was für eine wunderbare Zeit muss das in Eurer Jugend gewesen sein! Ich spüre jetzt noch, wie Ihr mit Bischof Laun das Abenteuer des Katholischen, die Weite der kirchlichen Welt und die Dynamik in der Nachfolge Jesu ganz dicht erlebt habt.
Ich habe vor Jahren die Biographie seines Vaters gelesen. Was für Wunder hat Gott in diesem Leben gewirkt!
Das gibt es also, und das gibt es auch heute noch durchaus häufiger als wir wissen: Priester, die den Unterschied machen, Bischöfe, die trotz Anfeindung und Verleumdung geradestehen und andere mitreißen.
Als Jesus Natanaël kommen sah, sagte er: »Seht, da kommt ein wahrer Israelit, ein durch und durch aufrichtiger Mann!« (Joh 1,47) Heute sagt er: „… da kommt Andreas, mein Bischof …!“


7
 
 gebsy vor 2 Tagen 

Vergelt's Gott!

Seine Exzellenz hat wirklich die helfende Liebe Gottes gelebt und den Menschen erleben lassen.
Wichtig ist der Hinweis, dass Widrigkeiten stets dem ewigen Heil gedient haben und dienen ...
Wertende Vergleiche sind sicher nicht im Sinne des Verewigten.


4
 
 rosengarten1997 vor 2 Tagen 

Danke lieber Bischof Laun !

für Ihr unerschrockenes einstehen für die Wahrheit!
Für Ihr bedingungsloses einstehn für das Leben!
Für Ihr absolutes und vorbildliches Bekenntniss zu Christus und Seiner Kirche! Ihr Vorbild steht für die meisten Bischöfe unserer Zeit und sucht nach Ihresgleichen! Danke auch lieber Herr Noé für diesen wunderbaren Nachruf! Vergelt´s Gott!


7
 
 Mariat vor 3 Tagen 

Ein wunderbarer Nachruf für einen Nachfolger wie Jesus sich ihn wünscht!

Er bekam den selben Geburtstag in die ewige Heimat, wie Papst Benedikt XVI.
Dies ist doch ein Geschenk.
Die Intrigen gegen ihn, da heißt es doch in der Schrift darüber: "selig, die um meines Namenswillen verfolgt werden - freut euch, euer Lohn im Himmel wird groß sein".
Wir sollen Gott loben und preisen - wenn uns Widrigkeiten zum Leid werden.
Danke Hr. Noé für diesen Nachruf.


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