13. Mai 2025 in Weltkirche
Es brauche Neuevangelisierung, um von Massenmedien verbreiteten Verzerrungen der religiösen und ethischen Realität entgegenzuwirken, forderte der damalige Obere des Augustinerordens schon 2012 - Sogenannte ‚Katholische LGBT-Gruppen‘ kritisieren ihn
Rom (kath.net/jg)
Papst Leo XIV. hat im Jahr 2012 bei der Weltsynode der Bischöfe auf die Notwendigkeit einer neuen Evangelisierung auch angesichts einer von den Massenmedien verbreiteten „Verzerrung der religiösen und ethischen Realität“ beispielsweise hinsichtlich der Abtreibung oder der Neudefinition von Ehe und Familie hingewiesen. Diese und andere Stellungnahmen des damaligen Ordensoberen der Augustiner werden von „LGBTQ-Katholiken“ kritisiert, berichtet das deutsche Magazin Stern.
Die westlichen Massenmedien seien „außerordentlich wirksam darin, in der breiten Öffentlichkeit enorme Sympathie für Überzeugungen und Praktiken zu wecken, die im Widerspruch zum Evangelium stehen – beispielsweise Abtreibung, homosexueller Lebensstil, Euthanasie“, sagte Prevost wörtlich. Die Massenmedien würden „Sympathie für antichristliche Lebensentscheidungen“ unterstützen, während sie die christliche Botschaft in ein schlechtes Licht rücken. „Katholische Priester, die gegen die Legalisierung der Abtreibung oder die Neudefinition der Ehe predigen, werden als ideologisch motiviert, streng und lieblos dargestellt“, fuhr Prevost wörtlich fort.
„Alternative Familien, die aus gleichgeschlechtlichen Partnern und ihren adoptierten Kindern bestehen, werden heute in Fernsehprogrammen und Filmen so wohlwollend und sympathisch dargestellt“, sagte Prevost. Es brauche daher eine „neue Evangelisierung, um diesen von den Massenmedien verbreiteten Verzerrungen der religiösen und ethischen Realität entgegenzuwirken.“
Als Bischof von Chiclayo (Peru) sagte er zu Plänen der Regierung für Gender-Unterricht in den Schulen: „Die Förderung der Gender-Ideologie ist verwirrend, weil sie versucht, Geschlechter zu schaffen, die es nicht gibt.“
Die britische Zeitung The Guardian schreibt, dass [Anm.d.R.: sogenannte] „katholische LGBTQ+-Gruppen“ die Aussagen kritisieren, aber auf eine Gesinnungsänderung bei Papst Leo XIV. hoffen. Sie zitiert Francis deBernardo, Geschäftsführer von New Ways Ministry, einer Gruppe, die wegen ihres Einsatzes für die Akzeptanz praktizierter Homosexualität in der katholischen Kirche mehrmals vom Vatikan verurteilt worden ist. DeBernardo schrieb in einer Stellungnahme: „Wir beten dafür, dass Papst Leo XIV. nach dem Übergang unserer Kirche von einem zwölfjährigen historischen Pontifikat die von Papst Franziskus begonnene Politik der Offenheit und Annäherung gegenüber LGBTQ+-Menschen fortsetzen wird.“
Marianne Duddy-Burke, Geschäftsführerin von DignityUSA, die sich ähnlich wie New Ways Ministry dafür engagiert, dass die katholische Kirche homosexuelle Praktiken gutheißt, sagte gegenüber der Zeitung Washington Blade, dass Prevost sich seit 2012 fast nicht mehr zu dem Thema geäußert habe. „Hoffentlich hat er sich weiterentwickelt“, sagte sie wörtlich.
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