Evangelische bayerische Landeskirche traut Homosexuelle

16. April 2025 in Deutschland


‚Kompromisse mit dem Zeitgeist auf Kosten der Treue zu Schrift und Bekenntnis sind der Kirche noch nie gut bekommen‘, schreibt IDEA-Redakteur Daniel Scholaster in einem Kommentar


München (kath.net/jg)
Die evangelische bayerische Landeskirche lässt „Schritt für Schritt das biblische Zeugnis hinter sich“, schreibt IDEA-Redakteur Daniel Scholaster in einem Kommentar. Der jüngste Beschluss der bayerischen Landessynode, die Unterscheidung zwischen „Gottesdienstlichen Segnungen“ für gleichgeschlechtliche Paare und der kirchlichen Trauung aufzuheben, sei ein weiterer Schritt in diese Richtung.

Pfarrer, die diesen Beschluss nicht mit ihrem Gewissen vereinbaren können, müssen ihn nicht umsetzen. Man frage sich aber, wie lange dieser Gewissensschutz noch bestehen bleibe, fährt Scholaster fort. Der Vorsitzende des Lesbisch-Schwulen Konvents in der bayerischen Landeskirche habe nach der Abstimmung mit „triumphierende(m) Ton“ gefordert, nun müsse „ausgrenzendes Denken und Handeln in Theologie und Praxis“ verlernt werden.

Vielleicht gehe es vor allem darum, die Gruppe der Ausgegrenzten zu ändern, vermutet Scholaster. Habe man früher sexuelle Minderheiten diskriminiert, seien es nun eben die Pfarrer, die an Schrift und Bekenntnis festhalten. IDEA wisse von konservativen Pfarrern und Gemeinden, denen homosexuelle Vorgesetzte oder deren Sympathisanten Schwierigkeiten machten. „Wie so oft wollen selbst ernannte Hüter der Toeranz von ihr nichts mehr wissen, sobald sie selbst in der stärkeren Position sind“, schreibt Scholaster wörtlich.

Langfristig hätten schrift- und bekenntnistreue Gläubige aber Grund zur Hoffnung. Wenn die evangelische Kirche weiter Mitglieder verliere, würden es am Ende nicht die „Regenbogengemeinden“ sein, die überleben. „Kompromisse mit dem Zeitgeist auf Kosten der Treue zu Schrift und Bekenntnis sind der Kirche noch nie gut bekommen“, schreibt Scholaster abschließend.

 


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