20. Februar 2025 in Kommentar
Nach Diözesanreformen und Pfarrzusammenlegung werden manche an Sonntagen plötzlich mit einem Wortgottesdienst beglückt und dies obwohl es Priester vor Ort gibt - Ein Kommentar von Roland Noé
Linz (kath.net)
Katholiken wollen laut Befragungen, die einmal von einem Schweiz Institut durchgeführt wurden, am Sonntag eine Hl. Messe feiern und eben keinen Wortgottesdienst. Ignoriert wird dies Faktum derzeit bewusst von manchen Ideologen und „Kirchenreformern“, unter anderem in der Diözese Linz. So wird in der Diözese Linz bewusst von den Verantwortlichen an Sonntagen in einigen Pfarren ein Wortgottesdienst angesetzt, obwohl ein Priester zur Verfügung stehen würde. Ein Beispiel ist der Linzer Pöstlingberg, sozusagen die Wallfahrtskirche von Linz. Früher war dort immer um 9.05 eine Hl. Messe, jetzt wird den Gläubigen plötzlich an manchen Sonntagen ein Wortgottesdienst vorgesetzt, obwohl es Priester dort gibt und obwohl vor allem im Großraum Linz genügend Priester zur Verfügung stehen. Aber gewisse Funktionäre wollen um jeden Preis Gläubige mit ihren „Wortgottesdiensten“, die in der Praxis kaum Jemand will, beglücken. Sollten Sie an einem Sonntag einmal plötzlich mit einem mit einem „Wortgottesdienst“ beglückt werden, dann sollte man an Gandalf in „Herr der Ringe“ denken: „Flieht, ihr Narren“. Obwohl, die Narren sind diesmal nicht diejenigen, die fliehen, sondern die bleiben.
Es bleibt daran zu erinnern, dass die Feier der Hl. Eucharistie niemals dasselbe wie ein Wortgottesdienst sein kann. Das 2. Vatikanum spricht von der "Quelle und Höhepunkt des ganzen christlichen Lebens". Alle, die daher hier eine Gleichmacherei versuchen, beerdigen damit diese klare Aussagen aus den Konzilstexten von "Lumen Gentium" und stellen sich gegen das 2. Vatikanum.
Wie schon immer wieder festgestellt wurde: Der Priestermangel ist nur relativ, wir haben vor allem eine Gläubigen-Mangel. In dem Zusammenhang finde ich das Zeugnis der Katholiken aus Nord- oder Ostdeutschland so ermutigend, die an den Sonntagen oft viele Kilometer mit dem Auto fahren müssen, um an einer Hl. Messe teilzunehmen. Auch bei uns in Österreich gibt es in manchen Zonen schon Menschen, die an einem Sonntag längere Strecken mit dem Auto fahren, um noch an einer würdigen Hl. Messe teilzunehmen. Und wenn man etwas in den Norden schaut, in Norwegen, Finnland, Schweden usw. reisen Priester einen halben Tag, um mit ein paar Gläubigen dann die Hl. Eucharistie zu feiern. Was für ein Zeugnis für den Herrn! Man sollte sich auch bei uns darauf einstellen, dass wir auf die Diaspora zugehen.
Doch ist es wirklich so schlimm, wenn man an Sonntagen eine gewisse Zeit aufwendet, um eine Hl. Messe zu besuchen? Besonders mit einem Auto ist dies doch heute relativ einfach möglich, viel einfacher als früher. Ich erinnere mich an meine Ur-Oma. Die erzählte mir, dass sie und ihre Familie jeden Sonntag eine Stunde zu Fuß zur Hl. Messe in das Nachbardorf gehen mussten. Hin und zurück zwei Stunden zu Fuß, um an einer Hl. Messe teilzunehmen. Wer von uns würde dies heute noch machen? Und das bei jedem Wetter, auch im Winter bei bitterer Kälte. Dieser Glaube, dieses Opfer für eine Hl. Messe hat mich immer wieder beindruckt.
Der Hl. Thomas von Aquin erklärte uns die Hl. Eucharistie mit folgenden Worten: "In diesem Sakrament ist das ganze Geheimnis unseres Heiles beschlossen. Das Sakrament des Herrenmahles ist schlechthin das größte unter allen Sakramenten." AMEN!
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