14. Dezember 2024 in Weltkirche
Mehr als 12 Millionen Gläubige kamen bis Donnerstagabend zur Guadalupe-Basilika, etliche weitere erreichen das Pilgerziel noch am Wochenende.
Mexiko-Stadt (kath.net/ KAP)
Einen gewaltigen Pilgeransturm verzeichnet derzeit Mexiko-Stadt angesichts der dortigen Guadalupe-Feierlichkeiten: 12,1 Millionen Pilger haben zwischen dem 6. und 12. Dezember die Guadalupe-Basilika am Tepeyac-Hügel in einem Außenbezirk der mexikanischen Hauptstadt aufgesucht, bis zum Ende der Wallfahrt am Sonntag sollen es noch deutlich mehr sein, teilte die Stadtverwaltung am Donnerstagabend (Ortszeit) mit. Die endgültige Zahl dürfte somit über dem Vorjahr (12 Millionen) liegen, und auch der bisherige Allzeit-Rekord aus dem Jahr 2022 (12,5 Millionen) dürfte fallen, hieß es.
Den Fernsehbildern zufolge zogen viele der Gläubigen zu Fuß, per Rad oder auch Knien zu dem Wallfahrtsort, manche mit großen Bildern oder Statuen der Mutter Jesu auf den Schultern. Viele Pilgerinnen und Pilger, die aus ihren Dörfern in die Hauptstadt geströmt waren, übernachteten bei kühlen Temperaturen in Zelten vor dem Heiligtum, etliche weitere waren aus anderen Ländern gekommen. In der Basilika gab es neben Gottesdiensten Gesangsdarbietungen von Mexikos Musikgrößen sowie auch von traditionellen Mariachi-Gruppen, die das in Mexiko typische Geburtstagslied, die "Mananitas", sangen.
Das Guadalupe-Fest geht auf die Ereignisse zwischen dem 9. und 12. Dezember 1531 im heutigen Gebiet von Mexiko-Stadt zurück. Dem zum Christentum übergetretenen Indigenen Juan Diego Cuauhtlatoatzin, der 2002 als erster Ureinwohner Amerikas heiliggesprochen wurde, erschien damals an vier Tagen eine schwangere Frau mit Gesichtszügen einer Mestizin, die sich als Mutter Gottes bezeichnete und auf Juan Diegos Umhang ("Tilma") ihr als "Unsere Liebe Frau von Guadalupe" weltberühmt gewordenes Abbild hinterließ.
Der Umhang ist bis heute Ziel der Guadalupe-Pilger, von denen viele in tage- bis wochenlangen Fußmärschen unterwegs sind. Am Fuß des Erscheinungshügels Tepeyac wurde auf Marias Bitte eine große barocke Kirche errichtet, die 1975 einem noch größeren Neubau wich. Die "Guadalupana" ist Patronin von Mexiko, Lateinamerika und ganz Amerika, der Philippinen, der indigenen Völker sowie der Ungeborenen.
Die Feier ist nicht nur ein religiöses Ereignis, sondern auch ein bedeutender Wirtschaftsmotor für Mexiko-Stadt. Für die diesjährigen Feiern rechneten die Behörden der Hauptstadt mit Einnahmen von etwa 20 Milliarden Pesos (943 Milllionen Euro), ein Plus von 22,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Besonders profitieren Branchen wie Transport, Hotellerie, Gastronomie sowie unzählige Straßenhändler, die Souvenirs, religiöse Artikel und Speisen anbieten.
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