8. Dezember 2024 in Aktuelles
Die Bildkraft der Zeremonie erreichte den Zuschauer sogar noch durch die Fernsehkanäle. Von Petra Lorleberg - VIDEOS
Paris (kath.net) Vermutlich haben weltweit Fernsehzuschauer gebannt verfolgt, wie der Erzbischof von Paris, Laurent Ulrich, wiederholt mit seinem Hirtenstab gegen die Pforten der Kathedrale pochte, bis sie endlich geöffnet wurde und der Erzbischof die schweren Türenunter dem Jubelgesang eines Chores ganz öffnete. Die Bildkraft der Zeremonie erreichte den Zuschauer sogar noch durch die Fernsehkanäle.
Internationale Politikprominenz war auf Einladung des französischen Präsidenten Emmanuel Macron zur Wiedereröffnung angereist, darunter der designierte US-Präsident Donald Trump, der Präsident der Ukraine Wolodymyr Selenskyj und der britische Thronfolger Prinz William, der amtierende US-Präsident Joe Biden wurde von seiner Frau Jill verteten. Alle wurden einzeln von Macron und seiner Frau begrüßt. Trump erhielt überraschenderweise den Ehrenplatz direkt zwischen Macron und seiner Frau, direkt neben dem Ehepaar Macron hatte Selenskyj seinen Sitzplatz. Überhaupt hat die internationale Politikprominenz meist freundlich auf Trump reagiert und die Begrüßung durch Macron kann man, ob man will oder nicht, nicht anders als ausgesprochen herzlich beschreiben.
Macron selbst zeigte sich als französischer Staatschef allen Situationen gewachsen und bekam für die gelungene Renovation der in staatlichem Besitz befindlichen Kathedrale auch das verdiente Lob.
Ausführlich geehrt wurden die Feuerwehrleute, die am 15. April 2019 unter hohem Einsatz die lichterloh brennende Kathedrale vor dem völligen Untergang gerettet haben. Ihnen gab das internationale Publikum verdiente Standing Ovations.
Die Begeisterung der Feiergäste kühlte allerdings merklich ab, als der Organist die Wiederweihe der berühmten, grundsatzrestaurierten Orgel zur Darbietung von überlangen und für viele Anwesende offensichtlich völlig unverständlichen Improvisationen nutzte. Dazu gab es auch Kritik in den sozialen Netzwerken. Ein User schrieb beispielsweise: „Wie Fingernägel auf einer Kreidetafel. Hat er überhaupt geprobt?“ Jemand anderes schrieb: „Ich bin Organist und das war ziemlich traurig. Er hat nicht die Orgel präsentiert, sondern nur Lärm gemacht.“
Die Kathedrale war während ihrer Eröffnung Ziel einer bemerkenswerten Lichtshow, auch hier dürften ikonographische Eindrücke dauerhaft im Gedächtnis bleiben.
Notiert werden muss allerdings auch, dass die internationale Presse das Fehlen von Papst Franziskus durchaus wahrnahm, dies teils kritisierte, teils mit dem angespannten Verhältnis der katholischen Kirche zur säkularen Staatsführung Frankreichs erklärte. Der Papst selbst hat sich nicht dazu geäußert, warum er Macrons Einladung nicht angenommen hatte. Das bewegenden Grußwort des Papstes wurde in der Liturgie verlesen, darin steht unter anderem: „Möge die Wiedergeburt dieser bewundernswerten Kirche daher ein prophetisches Zeichen für die Erneuerung der Kirche in Frankreich sein. Ich lade alle Getauften, die freudig diese Kathedrale betreten werden, ein, … ihr Glaubenserbe zurückzugewinnen.“ (Link)
Foto: KTO
Die Eröffnungsliturgie von Notre Dame in voller Länge
Macron empfängt die internationale Politikprominenz (in voller Länge)
In den Kommentaren zu diesem Post gibt es viel Kritik an der Orgeldarbietung:
Notre Dame's famous Grand Organ with its 8,000 pipes, sounds out once again throughout the cathedral. pic.twitter.com/LRTNilHq3W
— Colm Flynn (@colmflynnire) December 7, 2024
Einige Kameraeindrücke vom Verhalten Macrons gegenüber Trump
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