„Einführung von Sterbehilfe/Euthanasie ist zutiefst unmoralisch, Gefahr für unsere Gesellschaft“

11. Oktober 2024 in Prolife


Britischer Bischof Egan warnt kraftvoll vor Gesetzentwurf für assistierten Selbstmord: „Lassen Sie sich nicht von den emotionalen Ansprachen der Medien verführen, mit denen wir bombardiert werden“ – Medizinisches Personal würde „Mittäter beim Töten“


Portsmouth (kath.net/Bistum Portsmouth/pl) Der Bischof von Portsmouth, Philip Egan, hat die Katholiken seines Bistums aufgefordert, sich dem Gesetz zu widersetzen, das versucht, den assistierten Selbstmord in Großbritannien zu legalisieren. Die Initiative, die von der Labour-Abgeordneten Kim Leadbeater vorangetrieben wurde, wird am 16. Oktober zum ersten Mal im Unterhaus debattiert. Der Bischof betonte, wie wichtig es sei, sich aktiv gegen diesen Vorschlag zu stellen.

kath.net dokumentiert die Worte „Sechs klare Gründe, warum das absolut FALSCH ist“ von Bischof Philip Egan auf der Website seines Bistums in voller Länge in eigener Übersetzung – Übersetzung © kath.net [Hervorhebungen und Nummerierung durch kath.net-Redaktion]

Letzte Woche bestätigte die Abgeordnete Kim Leadbeater, dass sie einen Gesetzentwurf einbringen werde, der Todkranken das Recht auf sogenannte „Sterbehilfe“ gibt – auch bekannt als „assistierter Suizid“, also die Hilfestellung für einen anderen Menschen, sein Leben zu beenden. In den nächsten Wochen werden wir zweifellos einem Trommelfeuer emotionalen Drucks durch die Medien und Sterbehilfeaktivisten wie Exit International ausgesetzt sein, um uns zu überzeugen, eine Gesetzesänderung zu unterstützen. Im Klartext gebe ich Ihnen hier sechs Gründe, warum die Einführung von Sterbehilfe und Euthanasie zutiefst unmoralisch und eine Gefahr für unsere Gesellschaft ist.

1. Die Möglichkeit des assistierten Suizids setzt Kranke und Alte unerträglich unter Druck und verleitet sie dazu, sich als Belastung – und finanzielle Belastung für ihre Familie und andere zu fühlen. Das Recht zu sterben würde unweigerlich zur Pflicht zu sterben werden – und mit der Zeit [sogar] zum Recht, einen anderen sterben zu lassen.

2. Die Legalisierung von Sterbehilfe und assistiertem Suizid würde die Palliativpflege – Großbritannien ist weltweit führend – und die Arbeit von Pflegeheimen untergraben. Das würde das Ende der Pflegeheime, wie wir sie kennen, bedeuten, denn es wäre billiger und weniger umständlich, jemanden zu töten, als sich um ihn zu kümmern. Sterbende zu pflegen, sich um sie zu kümmern, ist wahre „Sterbewürde“ – nicht eine Todesspritze oder eine Sarco-Kapsel.

3. Beihilfe zum Suizid stellt eine inakzeptable und unmoralische Anforderung an medizinisches Personal, Ärzte und Krankenschwestern. Sie würden zu Mittätern beim Töten gemacht. Außerdem würde das Vertrauen untergraben, das wir normalerweise in sie haben.

4. Sobald die Gesetzgebung verabschiedet ist, wird sie wie eine Linie im Sand immer weiter vorankriechen und sich ausweiten, um immer mehr Kategorien abzudecken, je nach der Sichtweise anderer. Diese Tatsache zeigt sich in jedem anderen Land, das Beihilfe zum Suizid und Euthanasie legalisiert hat. In Kanada werden bereits 5 % der Todesfälle durch Todesspritzen verursacht.

5. Suizid ist ein schweres Vergehen gegen Gott, gegen den Nächsten und gegen sich selbst.

– Gegen Gott, der uns in seiner Liebe und Vorsehung das Geschenk unseres Lebens gemacht hat. Wir können nicht über das Leben verfügen.

– Gegen den Nächsten, weil er zu Unrecht die Bande der Solidarität mit Familie, Nation und anderen menschlichen Gesellschaften zerreißt, denen wir weiterhin verpflichtet sind.

– Gegen sich selbst, weil Selbstmord ein schwerer Verstoß gegen die gerechte Liebe zu sich selbst ist und der natürlichen Neigung des Menschen widerspricht, sein Leben zu erhalten und fortzuführen.

Selbstmord ist nicht nur eine schwere Sünde, sondern, wenn er frei, bewusst und absichtlich gewählt wird, wie etwa bei assistiertem Selbstmord, eine Todsünde. Jemandem auf diese Weise willentlich beim Selbstmord zu helfen, ist ebenfalls eine Todsünde. Wie wäre es möglich, die Letzte Ölung zu erteilen? Und welche Rechtfertigung wird die Person vorbringen, wenn sie vor den Herrn tritt, um Rechenschaft über ihr Leben – und ihren Tod – abzulegen?

6. Als Katholiken müssen wir aktivwerden. Wir glauben an Hilfe zum Leben, nicht an Hilfe zum Sterben. Investitionen in Palliativpflege sind ein besserer Weg, Menschen zu unterstützen, die am Ende ihres Lebens leiden. Lassen Sie sich nicht von den emotionalen Ansprachen der Medien verführen, mit denen wir bombardiert werden. Korrigieren Sie sie, wenn sie die Doppeldeutigkeit von „Hilfe zum Sterben“ verwenden: Nennen Sie es beim Namen: „Hilfe zum Selbstmord“. Sprechen Sie sich gegen diesen finsteren Vorschlag aus. Und beten Sie inständig, dass unsere Gesetzgeber und unsere Gesellschaft den gesunden Menschenverstand erkennen. Denn wenn diese Grenze einmal überschritten ist, wird unsere Gesellschaft nie wieder dieselbe sein.

Archivfoto Bischof Egan (c) Diözese Portsmouth


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