Europäische Bischöfe kritisieren Türkei: „Weiterer schwerer Schlag für den interreligiösen Dialog“

29. Mai 2024 in Chronik


COMECE bedauert Umwandlung der Erlöserkirche in Chora in eine Moschee - Vier Jahre nach der Umwandlung der Hagia-Sophia-Basilika in eine Moschee geht die symbolträchtige Erlöserkirche in Chora in Istanbul denselben Weg.


Brüssel (kath.net/COMECE/pl) kath.net dokumentiert die Pressemeldung der Kommission der Bischofskonferenzen der Europäischen Union (COMECE) in voller Länge – Arbeitsübersetzung © kath.net

Die Kommission der Bischofskonferenzen der Europäischen Union (COMECE) äußerte sich am Donnerstag, 23. Mai 2024, zur jüngsten Umsetzung der Entscheidung der türkischen Behörden, die Erlöserkirche in Chora in eine Moschee umzuwandeln. „Dieser Schritt verwässert die historischen Wurzeln der christlichen Präsenz im Land weiter. Jede von den türkischen Behörden geförderte Initiative zum interreligiösen Dialog verliert an Glaubwürdigkeit.“

Vier Jahre nach der Umwandlung der Hagia-Sophia-Basilika in eine Moschee geht die symbolträchtige Erlöserkirche in Chora in Istanbul denselben Weg. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat die byzantinische christlich-orthodoxe Kirche Anfang Mai 2024 offiziell für den islamischen Gottesdienst geöffnet.

„Dies ist ein weiterer Schritt zur Verwässerung der historischen Wurzeln der christlichen Präsenz im Land und eine bedauerliche Entscheidung, die das Zusammenleben der Religionen erschweren wird.“ Mit dieser Maßnahme wird jede von den Behörden des Landes geförderte Initiative zum interreligiösen Dialog unweigerlich an Glaubwürdigkeit verlieren“, erklärt der Priester Manuel Barrios Prieto, Generalsekretär der COMECE.

Die Kirche aus dem 4. Jahrhundert ist ein Wahrzeichen des östlichen Christentums und eine lebendige Erinnerung an die historische Präsenz der Christen im Land. Das Kirchengebäude ist Teil des UNESCO-Weltkulturerbes und fungierte jahrzehntelang als Museum.

Im Juli 2020 kommentierte die COMECE den Statuswechsel des Weltkulturerbes Hagia Sophia von einem Museum zu einem muslimischen Tempel und betrachtete dies als „einen Schlag für den interreligiösen Dialog“. Bei dieser Gelegenheit wies COMECE auch auf das „ernsthafte Problem“ der Türkei mit Hassreden und Drohungen gegen nationale, ethnische und religiöse Minderheiten hin.


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