Weitere lange Haftstrafen für Lebensschützer in den USA

18. Mai 2024 in Prolife


Sie hatten 2020 den Zugang zu einer Abtreibungsklinik in der Hauptstadt Washington blockiert. Zwei der Lebensschützer sind jetzt zu 27 Monaten Haft verurteilt worden.


Washington D.C. (kath.net/LifeNews/jg)
Ein Gericht in der US-Bundeshauptstadt Washington D.C. hat zwei weitere Lebensschützer zu langen Haftstrafen verurteilt, weil diese im Oktober 2020 bei einer Rettungs- und Protestaktion den Zugang zu einer Abtreibungsklinik blockiert haben. John Darnel und Herb Geraghty müssen eine Haftstrafe von jeweils 27 Monaten verbüßen. Lauren Handy, eine Lebensschützerin die an derselben Aktion teilgenommen hatte und zu 57 Monaten Haft verurteilt worden ist, wird wie angekündigt gegen ihr Urteil Berufung einlegen. (Siehe Link) Sie hat die Protestaktion organisiert und geleitet.

Rechtliche Grundlage für die Verurteilung der Lebensschützer ist der FACE (Freedom of Access to Clinic Entrances)-Act, der den Zugang zu Abtreibungskliniken aber auch Lebensschutzzentren sicherstellen soll. Auf Verstöße gegen den FACE-Act stehen hohe Haftstrafen. Den Lebensschützern wird zusätzlich vorgeworfen, sie hätten eine „Verschwörung“ gegen das „Recht auf Inanspruchnahme einer reproduktiven Gesundheitsleistung“ organisiert.

Die Protestaktion, die zu Gerichtsverfahren gegen insgesamt neun Lebensschützer geführt hat, fand am 22. Oktober 2020 bei und in der Surgi Abtreibungsklinik an. Dort werden auch Spätabtreibungen durchgeführt. Der Fahrer eines Lieferwagens, der die Überreste der abgetriebenen Babys abtransportiert, hatte den Lebensschützern 115 abgetrieben Babys übergeben, die teilweise weit entwickelt waren. Diese übergaben die Überreste der Gerichtsmedizin. Zwei Monate später führten sie die Aktion durch. Einige ketteten sich dabei an der Eingangstür der Abtreibungsklinik fest.

Cesare Santangelo, der Betreiber der Surgi Abtreibungsklinik, hat in einem von LiveAction verdeckt gedrehten Video gesagt, er würde einem Baby, das eine Spätabtreibung überlebt, nicht helfen. Die Anstrengungen, die eine nahegelegene Klinik unternommen habe, um das Leben eines Kindes zu retten, das er abtreiben wollte, sei „das Dümmste, was sie tun konnten“. Für Darnel, Herb Geraghty und Lauren Handy waren diese Videos ein wichtiges Motiv für ihre Protestaktion.

In einem Interview sagte John Darnel, es sei für ihn eine „Ehre“ für die Rettung von Babys verhaftet zu werden. Nach der Hinrichtung Christi sei Abtreibung „das Schlimmste, das in der Geschichte der Welt“ jemals passiert sei, sagt der bekennende Christ Darnel.

Die Aktion wurde von der politisch linken Lebensschutzorganisation Progressive Anti-Abortion Uprising (PAAU) organisiert und durchgeführt. Lauren Handy und Herb Geraghty sind Mitglieder der Organisation. Die PAAU setzt sich für den Lebensschutz, aber auch für Black Lives Matter und „Rechte“ von Trans-Personen ein.

Kristan Hawkins, die Präsidentin der Lebensschutzorganisation Students for Life Action, hat das einseitige Vorgehen des US-Justizministeriums, welche die Klagen gegen die Lebensschützer eingebracht hat, verurteilt. In den letzten Wochen hätten sich Studenten, welche die Hamas unterstützen, in Universitätsgebäuden verbarrikadiert, ohne dass die Justiz eingeschritten sei. Jetzt werde eine Frau wegen der Blockade einer Abtreibungsklinik zu mehreren Jahre ins Gefängnis verurteilt.

Ähnlich klingt die Kritik von Teresa Bukovinac, der Gründerin von PAAU. Keine andere Bewegung, die sich für soziale Gerechtigkeit einsetze, müsse mehrjährige Gefängnisstrafen für seine Aktivisten für gewaltlosen Widerstand befürchten.

 


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