Mexikanischer ‚Dubia’-Kardinal: Synode hat keine lehramtliche Autorität

18. Oktober 2023 in Weltkirche


Auf Erden seien wir ‚auf dem Weg des Glaubens, nicht des Sehens’, deshalb sei unser Verstehen des Mysteriums begrenzt. Es gebe aber bestimmte Dinge im Glauben, die so akzeptiert werden müssten, wie Christus sie gesagt habe, sagte Kardinal Sandoval.


Guadalajara (kath.net/jg)
Kardinal Juan Sandoval Íñiguez, der emeritierte Erzbischof von Guadalajara (Mexiko) hat in einem Interview mit ACI Prensa klargestellt, dass eine Synode keine lehramtliche Autorität hat. Er sehe aber die „Gefahr“, dass ihr diese verliehen werde, sagte der 90jährige, der einer der fünf Unterzeichner der „Dubia“ des vergangenen Sommers ist. (Siehe Link)

Die lehramtliche Autorität habe der Papst oder die Bischöfe in Einheit mit dem Papst. Eine Synode habe lediglich pastorale Kompetenzen. Sie habe die Aufgabe, die besten Möglichkeiten für die Anwendung des Evangeliums in der Seelsorge zu finden, sagte Sandoval laut einem Bericht des National Catholic Register.

Sandoval ist neben Kardinal Robert Sarah, Kardinal Joseph Zen, Kardinal Raymond Burke und Kardinal Walter Brandmüller der fünfte Kardinal, der die „Dubia“ zur Segnung homosexueller, zur Frauenordination, zur Synodalität als konstitutiver Dimension der Kirche und zur Reue als notwendiger Voraussetzung für die Absolution.

Sie hätten mit den „Dubia“ an der „Bewahrung der Wahrheit“ mitwirken wollen und denen, die „mit gutem Willen“ an der Synode teilnehmen, einen klaren Leitfaden mitgeben wollen, erläuterte Sandoval die Motivation der fünf Kardinäle. Die Antworten des Papstes seien „ein wenig ausweichend, ein wenig vage“ gewesen. Deshalb seien die „Dubia“ neu formuliert und veröffentlicht worden. Er und die anderen Kardinäle hätten Klarheit gewollt „um der Wahrheit willen und für das Wohlergehen der Kirche.“ Als Kardinäle, als Mitarbeiter des Papstes hätten sie es als ihre Pflicht gesehen, Papst Franziskus in diesem Fall zu beraten, sagte Sandoval.

Diskussionen über die Lehre der Kirche habe es immer gegeben und diese würden bis zum Ende der Welt dauern. Für jeden Katholiken sei es aber wichtig, an der Wahrheit des Evangeliums und dem, was die Kirche immer gelehrt habe, festzuhalten. Die Offenbarung bleibe ein großes Geheimnis, das für den Menschen nie ganz zu verstehen sei. Doch es gebe Linien, die immer klar seien, im Glauben und der Tradition der Kirche. Darauf beziehen sich die „Dubia“, sagte Kardinal Sandoval.

Er habe Sorge, dass die Synode von der Lehre abweichen könnte. Das wäre etwas „sehr, sehr Trauriges“ und würde auch in den Annalen der Kirche vermerkt werden. Das wäre nicht das erste Mal. Es habe Versammlungen, Synoden und Konzile gegeben, die „zur Hälfte falsch“ gewesen seien. Das sei in der Geschichte der Kirche immer wieder vorgekommen.

Auf Erden seien wir „auf dem Weg des Glaubens, nicht des Sehens“, deshalb sei unser Verstehen des Mysteriums begrenzt. Es gebe aber bestimmte Dinge im Glauben, die so akzeptiert werden müssten, wie Christus sie gesagt habe, ohne Zugeständnisse. Denn wo Zugeständnisse nach der herrschenden Mode, dem Geist der Moderne oder dem Geschmack gesucht würde, weiche man von der Wahrheit ab, warnte der Kardinal.

 


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