26. März 2023 in Weltkirche
Vor einem Jahr wurde Daniel Fernández Torres als Bischof von Arecibo (Puerto Rico) ohne Begründung abgesetzt.
Arecibo (kath.net/LifeSiteNews/jg)
Daniel Fernández Torres hat sich ein Jahr nach seiner überraschenden Abberufung als Bischof von Arecibo (Puerto Rico) mit einer Stellungnahme auf Facebook zu Wort gemeldet.
Er sei immer noch so perplex wie vor einem Jahr, als er zunächst zum Rücktritt aufgefordert und – nachdem er diesen verweigert hatte – schließlich von Papst Franziskus abberufen worden war, schreibt er an die Adresse aller, die ihn spirituell begleitet haben. Er könne die Worte, die er am 9. März 2022 in einer öffentlichen Stellungnahme verwendet habe, heute bestätigen.
Damals hatte er die Absetzung als „ungerechte Maßnahme“ kritisiert. Es sei kein Prozess gegen ihn geführt worden. Es habe nicht einmal formelle Anschuldigungen gegeben. Eines Tages habe ihm der apostolische Delegat mitgeteilt, dass Rom ihn um seinen Rücktritt ersuche. Er sei informiert worden, dass er kein Delikt begangen habe, aber angeblich „dem Papst gegenüber nicht gehorsam gewesen sei und mit den anderen Bischöfen in Puerto Rico nicht ausreichend kommuniziert habe“.
Ihm sei angedeutet worden, die Kirche werde eine andere Verwendung für ihn finden, wenn er zurücktrete. Dieses Angebot habe bewiesen, dass er unschuldig sei, schrieb Fernández Torres damals.
Der neue Brief des Bischofs bringt seine Trauer zum Ausdruck, er lädt die Gläubigen, die wegen seiner Abberufung empört sind aber dazu ein, zu beten und zu vertrauen. Gott beantworte die Gebete, wenn auch nicht immer so, wie wir es erwarten. Mit dieser „einfachen Überlegung“ wolle er sich bei Gott und all jenen bedanken, die für ihn gebetet und für ihn eingetreten seien, schreibt der Bischof.
Die Gläubigen haben auf die Abberufung von Fernández Torres mit einer Reihe von Protesten und Gebetswachen reagiert. Zwei Petitionen die seine Wiedereinsetzung unterstützt haben, wurden von 15.000 beziehungsweise 11.000 Personen unterzeichnet. Fernández Torres hat sich für den Lebensschutz, die klassische Familie und Religionsfreiheit eingesetzt. Eine Gruppe von Unterstützern von Bischof Fernández Torres hat in einer Pressemitteilung bekannt gegeben, dass sie mehr als 30.000 Briefe und Unterschriften gesammelt haben. Der Vatikan habe darauf nicht einmal reagiert.
Die Abberufung von Bischof Fernández Torres folgte in zeitlicher Nähe auf seine Weigerung einen Brief der Bischofskonferenz von Puerto Rico zu unterzeichnen, in der den Priestern und Mitarbeitern der Diözesen eine strikte Impfpflicht gegen Covid-19 verordnet wird, berichtet ACI Prensa. Fernández Torres hatte zuvor eine Stellungnahme veröffentlicht, in welcher er das Recht auf Gewissensfreiheit verteidigt hatte. Jeder solle nach seinem Gewissen entscheiden, ob er sich impfen lasse oder nicht, schrieb er. Laut einem Bericht von The Pillar hat Fernández Torres in einem Brief an den Vatikan weitere Differenzen mit den anderen Bischöfen von Puerto Rico angeführt. Er habe seine Seminaristen zunächst nicht in das interdiözesane Seminar schicken wollen. Weiters gab es eine Kontroverse über einen Gerichtsprozess betreffend die Pensionsverpflichtungen der Diözese San Juan.
© Foto Bischof Fernández Torres: Diözese Arecibo
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