14. Februar 2023 in Aktuelles
„National Catholic Register“: „Bischof Wilmer, der umstrittenste Vorschläge des Deutsch-Synodalen Weges lautstark unterstützt, ist Berichten zufolge ‚wahrscheinlich‘ die Wahl von Papst Franziskus für die Leitung der Glaubenskongregation.“
Irondale-Vatikan (kath.net/pl) „Bischof Heiner Wilmer, der die umstrittensten Vorschläge des Deutsch-Synodalen Weges lautstark unterstützt hat, ist Berichten zufolge ‚wahrscheinlich“ die Wahl von Papst Franziskus für die Leitung der Glaubenskongregation.“ Das schreibt Jonathan Liedl, Chefredakteur des in Irondale/US-Bundesstaat Alabama erscheinenden „National Catholic Register“, im Januar. In einem Kommentar mit dem Titel „Dieser umstrittene Bischof könnte bald der nächste Chef der Glaubenskongregation sein“ erläutert er wörtlich, dass der Bischof von Hildesheim erst „vor vier Monaten bedauerte, dass der deutsche Synodenweg einen Text, der radikale Änderungen der kirchlichen Lehre zur Sexualität fordert, nicht genehmigt hat“. Wilmer sei schon im Dezember „Berichten zufolge von Papst Franziskus stark in Erwägung gezogen worden, der Nachfolger von Kardinal Luis Ladaria als Präfekt der Kongregation für die Glaubenslehre zu werden. Aber eine Intervention einer Reihe hochrangiger Prälaten, darunter angeblich auch der inzwischen verstorbene Kardinal George Pell, stellte die lehrmäßige Solidität von Bischof Wilmer in Frage und hielt den Papst Berichten zufolge davon ab“, Wilmer zu ernennen. Allerdings sei dies nur eine vorübergehende Bremse gewesen, denn laut der italienisch-katholischen Website „Messa in Latina“ gelte die Ernnenung inzwischen als „wahrscheinlich“.
Chefredakteur Liedl schreibt weiter: „Das von Papst Franziskus gemeldete Interesse an Bischof Wilmer kommt inmitten der anhaltenden Auseinandersetzung des Vatikans mit dem deutschen Episkopat über den umstrittenen Synodalen Weg, einen nicht verbindlichen Prozess in der deutschen katholischen Kirche, der heterodoxe Änderungen in der kirchlichen Leitung, der sakramentalen Weihe, der Lehre zur Sexualität usw. anstrebt.“ Liedl zählt mehrere Positionen Wilmers von heute bis zurück ins Jahr 2018 auf, die er als schwierig einstuft:
- Wilmer behauptete 2018: „der Missbrauch der Macht steckt in der DNA der Kirche“.
- Den 1992 suspendierten Priester Eugen Drewermann bezeichnete Wilmer als einen „Propheten“, obwohl Drewermann die Jungfräulichkeit der Gottesmutter sowie die leibliche Auferstehen Jesu von den Toten in Frage gestellt hatte.
- Wilmer stellte auch die Lehrautorität des kirchlichen Lehramts in Frage.
- „Im April 2020 kritisierte Bischof Wilmer im Zusammenhang mit COVID-19 das Streamen von Messen als ein Beispiel für eine übermäßige „Fixierung“ auf die Eucharistie. Er spielte die charakteristische eucharistische Gegenwart Christi herunter“.
- Zu Beginn des weltweiten Synodalprozesses in seiner Diözese im Jahr 2022 sagte er in einer Predigt, dass die Kirche ein „neues Denken“ in Bezug auf Sexualität und den Dienst des Priesters brauche.
- Wilmer hat auch die Umsetzung von Richtlinien für eine „geschlechtersensible Sprache“ in seinem Bistum überwacht. Statt „Gott, unser Vater“ zu sagen, schlägt der Text von 2021 beispielsweise vor: „Guter Gott, der du uns Vater und Mutter bist.“.
Liedl bringt noch einen weiteren Aspekt ein, nämlich dass „neben Fragen zur Orthodoxie von Bischof Wilmer“ sich „auch Fragen zu seiner Grundqualifikation“ stellten, wenn er „ein so bedeutendes Amt wie die Kongregation für die Glaubenslehre“ leiten sollte. „Er ist erst seit 2018 Bischof, und anders als der damalige Kardinal Joseph Ratzinger und Kardinal Gerhard Müller, zwei deutsche Prälaten“, die das Amt zuvor innehatten, „verfügt Bischof Wilmer nicht über nennenswerte Erfahrung als hochrangiger Theologe“.
Der Chefredakteur des „National Catholic Register“ schließt seinen Kommentar folgendermaßen: „Ein Bewunderer dissidenter Theologen, ein unerfahrener Bischof und ein unnachgiebiger Befürworter der umstrittensten Forderungen des Synodalen Weges: All dies beschreibt Bischof Wilmer treffend. Aber falls die Gerüchte stimmen, könnte der deutsche Bischof seinem Lebenslauf möglicherweise bald einen weiteren Titel hinzufügen: Präfekt der Kongregation für die Glaubenslehre.“
Link zum Kommentar von Jonathan Liedl im „National Catholic Register“: “This Controversial German Bishop May Soon Be Vatican’s Doctrinal Head”
Archivfoto Bischof Wilmer (c) Bistum Hildesheim
Bishop Heiner Wilmer, who has been a vocal backer of the German Synodal Way’s most controversial proposals, is reportedly Pope Francis’s ‘probable’ pick to head the Dicastery for the Doctrine of the Faith...
Gepostet von National Catholic Register am Montag, 23. Januar 2023
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