30. Juni 2022 in Weltkirche
Während der Ausbildung zum Priester sollten die jungen Männer eine Beziehung zu Christus aufbauen und festigen und nicht beanspruchen, ‚eine bestimmte Persönlichkeit darzustellen’.
Toulouse (kath.net/CNA/jg)
Guy de Kerimel, der Erzbischof von Toulouse (Frankreich), hat den Seminaristen und Diakonen seiner Erzdiözese untersagt Soutane zu tragen.
Der Erzbischof teilte den Betroffenen seine Entscheidung in einem Brief vom 2. Juni mit. Der Inhalt wurde französischen Medien zugespielt.
De Kerimel bestätigte in dem Brief die am Abend zuvor dargelegten Ansichten. Er wolle nicht, dass sich die Seminaristen „allzu klerikal zeigen“. Das auf diese Weise vermittelte Bild sei nicht mit ihrem Status als nicht geweihte Laien vereinbar, sagte der Erzbischof.
Weder auf der Straße noch im Priesterseminar dürfe die Soutane getragen werden. Das gelte auch für Diakone. Während der Ausbildung zum Priester sollten die jungen Männer eine Beziehung zu Christus „in Demut und Wahrheit“ aufbauen und festigen, „ohne zu beanspruchen, eine bestimmte Persönlichkeit darzustellen“. Dies solle ihnen helfen, „in der pastoralen Liebe zu wachsen und für alle zugänglich zu sein.“ Dies sei wichtiger, „als ich darum zu sorgen, eine sehr markante Identität zu zeigen“, schreibt der Erzbischof.
Die Zeitschrift Valeurs Actuelles zitierte einen Bischof des Erzbistums Toulouse, der die Entscheidung des Erzbischofs ablehnt. Seine Argumente seien schlichtweg falsch. Er betonte die Bedeutung der Soutane für den Priester. Sie sei eine ständige „Erinnerung an das Priestertum“. Der Priester wirke in allem was er tue als Priester. Seminaristen, die auf dem Weg zur Priesterweihe sind, würde die Soutane dabei helfen, sich in die Lage des Priesters zu versetzen, sagte er.
Foto: Symbolbild
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