Vier ganz konkrete Wege, wie die Menschen, heute, Gott begegnen können!

1. August 2020 in Spirituelles


Gottes Liebe brennt hell und heiß und wahr. Sie wird niemals weniger werden. Niemals. Nicht einmal ein bisschen - Justin Camp / beliefnet


Rom (kath.net)

Gottes Liebe ist keine theoretische Liebe, die unendlich weit weg ist. Sie ist mitten in unserem Leben. Sie ist rau und wild und zärtlich und voller Freude. Brennan Manning, ein warmherziger und hellsichtiger Franziskaner, hat geschrieben: „Sein Wunsch für dich und mich, kann am besten als heftiges Verlangen beschrieben werden.“

 

Gottes Liebe brennt hell und heiß und wahr. Sie wird niemals weniger werden. Niemals. Nicht einmal ein bisschen.

 

Es verzehrt ihn, er kann seine Augen nicht von uns abwenden (Ps. 34,15). Er denkt die ganze Zeit an uns. Er hat uns niemals, auch nur für eine Sekunde, vergessen, nicht einmal einen einzigen von uns (Jes 49,16). Er hat unzählig viele Gedanken, über jeden einzelnen von uns, in seinem Kopf (Ps 40,5). Seine Liebe für dich und für mich ist so groß, dass sie von unserem menschlichen Denken, wortwörtlich, nicht gemessen oder erfasst werden kann (Eph 3, 17-19).

 

Er ist wahrhaftig unser Vater (Eph 1, 5; 1.Joh 3,1). Oft glauben wir, dass wir Rettung oder einen Ausweg brauchen, dass unsere Gebete erhört und unsere Lebensumstände sich ändern müssen. Doch was wir wirklich brauchen ist etwas unendlich Größeres. Was wir wirklich brauchen, ist unser stolzer, verliebter Vater selbst.

 

Das Wichtigste in unserem Leben, ist ihn kennenzulernen, ihn in unserem täglichen Leben zu erfahren und seine überwältigende Liebe zu empfangen. Doch die meisten modernen, christlichen Menschen haben das vergessen.

 

Hier nun vier Wege, wie wir seiner Liebe heute begegnen können.

 

Lobpreis

 

Wenn wir uns schwer damit tun, seine Barmherzigkeit und Liebe zu akzeptieren, dann ist es oft leichter, statt zu versuchen, seine Liebe mit geballten Fäusten akzeptieren zu wollen (denn das ist hart), den Spieß umzudrehen. Wenn wir einen konkreten Akt setzen, um ihn zu lieben, z.B. einen Lobpreis, dann öffnen wir uns, um seine Liebe zu uns zu empfangen. Statt zu versuchen unsere Gedanken zu zwingen, seine Liebe, theoretisch, anzunehmen, lassen wir uns doch einfach von ihm lieben. Und er ist wirklich gut darin, uns zu lieben!

 

Finde also einen Ort und eine Zeit, wo du nicht unterbrochen wirst. Dein Büro, dein Schlafzimmer, dein Auto vielleicht. Nimm dir ungefähr 30 Minuten Zeit und spiele deine liebste Lobpreismusik. Höre auf den Text und sing mit, wenn du möchtest. Es gibt nichts Vergleichbares, wenn du deine eigene Stimme beim Lobpreis hörst.

 

Die Heilige Schrift

 

Wir müssen die Hl. Schrift lesen! Gott hat diese Worte für dich und für mich ausgesucht (Röm 15,4). Er hat diese Worte sorgfältig ausgewählt, damit wir sie lesen können. Und er hat uns so gemacht, dass es notwendig für uns ist, sie zu lesen. „Der Mensch lebt nicht nur von Brot allein, sondern von jedem Wort, dass aus Gottes Mund kommt.“ (Mt 4,4)

 

Herauszufinden wie, kann für uns schwierig sein. Aber wir sollten an dieses Problem mit Freude und bewusst und mit Optimismus herangehen, und nicht mit Schuldgefühlen, zögerlich oder mit Resignation. Wir sollten an dieses Problem mit Kreativität herangehen, und dabei unsere einzigartige Bestimmung und Identität vor Augen haben, genauso wie unsere einzigartigen Neigungen und Tendenzen. Denn die Lösungen des Problems sind genauso einzigartig und verschieden, wie wir es sind.

 

Du weißt nicht, wo du anfangen sollst? Versuche es doch einmal mit einem der vielen Bibel-Lesepläne, in einer kostenlosen Bibel-App. Du hast keine Zeit? Versuche doch einmal dir eine der zahlreichen Audio-Bibel-Apps anzuhören. Du tust dir schwer damit, durchzuhalten oder dich zu motivieren? Versuche es mit einem täglichen Alarm am Handy oder verwende die Tracking-Funktion und/oder die Gruppen-Funktion in den verschiedenen Bibel-Apps. Du kannst die veraltete Sprache nicht leiden? Versuch es mit einer neuzeitlichen Übersetzung, wie „The Message Bible“. Du kannst dich nicht mehr daran erinnern, was du mal gelesen hast? Probiere eine kostenlose App, die dir hilft, die Bibel auswendig zu lernen. Hast du noch andere Schwierigkeiten? Nun, nutze die Fähigkeit, die Gott dir gegeben hat, Probleme zu lösen. Und dann, setze die Lösung auch in die Tat um.

 

Einsamkeit

 

Wieso tun sich moderne Menschen so schwer, mit der Einsamkeit? Unser König hat das ziemlich gut gemacht. Jesus kannte seine Grenzen als Mensch. Er war sich bewusst, dass er Kontakt zu seinem Vater, zu dessen Führung und Kraft, brauchte. Er wusste, wie gut dieser Kontakt war. Er wollte, dass wir das auch wissen.

 

Wenn es also so gut ist, wieso haben wir dann solche Schwierigkeiten damit? Nun, ein bisschen deshalb, weil wir so viel zu tun haben. Einsamkeit ist schwierig, wenn du arbeitest und/oder verheiratet bist, Kinder und/oder Freunde hast. Und ein bisschen deshalb, weil wir daran nicht gewöhnt sind. Unsere Kultur lehrt uns Bewegung und Multi-Tasking, nicht Runterkommen und Einfachheit. Und auch ein bisschen deshalb, weil wir tief drinnen wissen, dass Einsamkeit Konfrontation bedeutet. Denn weißt du, in der Einsamkeit fallen die Ablenkungen weg und wir bleiben, für ein paar Minuten, alleine mit Gott.

 

Einsamkeit wird manchmal als „alleine sein“ definiert, aber wir sind nicht alleine. Der Geist Gottes wohnt in uns (1.Kor 3, 16). Gott ist da. Und wir wissen nie, was passieren wird, wenn wir mit Gott allein sind. Aber, wenn wir dieser Art von Konfrontation ausweichen, dann fehlt uns seine Begleitung, sein Rat, sein Trost, seine Erneuerung und seine Rettung. Fassen wir also Mut! Sorgen wir uns nicht darum, dass wir noch nicht gut darin sind. Und Einsamkeit muss für uns Priorität haben, so wie für Jesus.

 

Fange klein an. Finde heraus, was für dich klappt. Schalte deine Geräte aus und geh spazieren – zu Mittag oder in einer Pause. Schnappe, nach dem Abendessen, ein bisschen Luft in deiner Nachbarschaft. Setz dich vor dem Schlafengehen kurz nach draußen und bleib ein bisschen still, im Dunkeln. Diese Momente könnten zu deinen Lieblingszeiten des Tages werden.

 

Gemeinschaft

 

Wir Menschen tun uns oft schwer damit, als christliche Gemeinde zusammenzukommen. Der Kalender ist voll: „Ich habe einfach keine Zeit mehr für etwas anderes!“. Unser Stolz ist groß: „Mir geht’s gut…. Ich komme gut alleine zurecht!“. Unser Widerwille davor, verwundbar zu sein, ist stark: „Oh Mann…ich bin einfach nicht gut darin, mich zu öffnen!“. Wenn wir unserem König, Jesus, nachfolgen, müssen wir aber zusammenkommen, und „lasst uns nicht unseren Zusammenkünften fernbleiben, wie es einigen zur Gewohnheit geworden ist“ (Heb 10,25).

 

Aber…warum? Warum ist Gemeinschaft so wichtig? Nun, dafür gibt es ein paar Gründe. „Zwei sind besser als einer allein“, sagt uns die Bibel, gemeinsam sind wir stärker und nicht so verletzlich. (Prediger 4,9)

 

Denn wenn sie hinfallen, richtet einer den anderen auf. Doch wehe dem, der allein ist, wenn er hinfällt, ohne dass einer bei ihm ist, der ihn aufrichtet. (Prediger 4,10)

 

Noch wichtiger allerdings ist, dass Jesus uns gesagt hat, dass er auf einzigartige Weise gegenwärtig ist, wenn wir uns in seinem Namen versammeln (Mt 18,20). Denk daran, Gott wohnt in jedem, der Jesus nachfolgt (Joh 14,17). Wenn wir also zusammenkommen, dann fließt die Kraft des Heiligen Geistes zwischen uns, hin und her. Wenn wir zusammenkommen, wird Gottes Werk vollbracht: Bekenntnisse werden abgelegt, Sünden bereut, Liebe und Mitgefühl ausgedrückt, Herzen werden geheilt, es wird ermutigt und Leben verwandelt sich. Menschen werden aufgerichtet und von der Sünde und der Rebellion ins Leben, in ihre Identität, in ihre Berufung geholt. Es wird ein Werk vollbracht, das in der Isolation nicht getan werden kann.

 

Nimm mit jemandem Kontakt auf, auch wenn es über Zoom oder FaceTime sein muss. Beginne mit regelmäßigen Treffen, am besten wöchentlich. Kämpfe gegen den Kalender, gegen Stolz und gegen Angst, für deine Gemeinschaft. König David hat gesungen: „Seht, wie gut und wie schön ist es, wenn Brüder miteinander in Eintracht wohnen.“ (Psalm 133, 1-3)

 

Denk daran, Gott weiß, wenn du viel zu tun hast. Er sieht dich in diesem Moment, er sieht die Arbeit, die Verpflichtungen, die Ablenkungen. Und der ruft dich trotzdem zu sich. Er weiß, was er tut. Also, geh zu ihm. Suche dir einen der oben genannten Vorschläge aus, und begegne ihm heute.


© 2020 www.kath.net