Lackner: Sorgen und Visionen Österreichs in Weltkirche einbringen

17. Juni 2020 in Österreich


Neuer Vorsitzender der Österreichischen Bischofskonferenz in erster Stellungnahme nach seiner Wahl: Zusammenarbeit unter Bischöfen stärken und neue Nachdenklichkeit über Wesentliches des Glaubens anregen


Mariazell (kath.net/KAP) Erzbischof Franz Lackner will in seiner neuen Funktion als Vorsitzender der Österreichischen Bischofskonferenz zum einen die brüderliche Zusammenarbeit unter den Bischöfen Österreichs stärken und zugleich die "Sorgen, Nöte aber auch Hoffnungen und Visionen der Kirche in Österreich in die Weltkirche einbringen und auch anwaltschaftlich vertreten". Das betonte er im Interview mit Kathpress unmittelbar im Anschluss an seine Wahl am Dienstagvormittag bei der Vollversammlung der Bischofskonferenz in Mariazell.

 

Sein ausdrücklicher Dank gelte Kardinal Christoph Schönborn, der der Bischofskonferenz 22 Jahre vorgestanden war und diese mit Umsicht, Sorge und Liebe geführt und vertreten habe. Dies nehme er sich auch als Vorbild mit für seine künftige Aufgabe.

 

Lackner rief die Bischöfe zugleich zu einer neue Nachdenklichkeit auf, wie das Wesentliche des Glaubens, das Evangelium mit seiner Botschaft der Menschenfreundlichkeit Gottes, noch verstärkt werden könne. Die Kirche müsse sowohl "Salz der Erde" als auch "Licht der Welt" sein, zitierte der neue Vorsitzende der Bischofskonferenz ein biblisches Wort.

 

Auf die Coronakrise angesprochen, sagte der Erzbischof, dass sie auch für die kirchlich Verantwortlichen eine einzigartige Erfahrung gewesen war. Am Anfang selbst "tastend", habe man versucht, verantwortungsvoll für die Menschen da zu sein und für den Staat ein verlässlicher Partner zu sein. Dass über viele Wochen keine öffentlichen Gottesdienste möglich waren, sei für viele Menschen ein großer Verzicht gewesen, räumte der Erzbischof ein. "Aber ich bin überzeugt, dass dies ein großer Beitrag zur Gesundheit der Bevölkerung war und dafür gebührt auch allen der Dank von Seiten der öffentlichen Stellen".

 

Erzbischof Lackner, Metropolit der Salzburger Kirchenprovinz, war schon in den letzten fünf Jahren Schönborns Stellvertreter in der Bischofskonferenz. Die Wahl Lackners zum neuen Vorsitzenden erfolgte am Dienstag in Mariazell, wo der katholische Episkopat bis Donnerstag seine Vollversammlung abhält. Zum Stellvertretenden Vorsitzenden der Bischofskonferenz wurde der Linzer Bischof Manfred Scheuer gewählt.

 

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