14. Juni 2020 in Aktuelles
Örtliche Tradition nennt St.-Georgs-Katakomben als vorübergehende Heimstätte der Heiligen Familie - Patriarch Theodoros II. würdigt Unterstützung durch Präsident al-Sisi.
Kairo (kath.net/ KAP)
In der ägyptischen Hauptstadt Kairo ist ein bemerkenswertes frühchristliches Heiligtum restauriert worden. Der griechisch-orthodoxe Patriarch von Alexandrien und ganz Afrika, Theodoros II., weihte dieser Tage die neue St. Phanourios-Kapelle in den St. Georgs-Katakomben ein. Ein Traum sei wahr geworden, sagte Theodoros II. bei der Göttlichen Liturgie in den nun wieder öffentlich zugänglichen Katakomben, wie das Portal "OrthodoxTimes.com" (Freitag) berichtete.
Die Katakomben seien eine Erinnerung an die frühchristliche Christenverfolgung, meinte der Patriarch. Die örtliche Tradition reiche aber noch weiter zurück: So werde der Ort über den Katakomben, wo die Rundkirche des St.-Georgs-Klosters steht, als vorübergehende Heimstätte der Heiligen Familie nach der Flucht nach Ägypten, aber auch als Stätte des Martyriums des Heiligen Georg verehrt. Die nunmehrige Liturgie in der Kapelle St. Phanourios sei eine Botschaft der Nächstenliebe und des Friedens für alle Völker, sagte Theodoros II. Er dankte zugleich dem ägyptischen Präsidenten Abdel Fattah al-Sisi für dessen Unterstützung des orthodoxen Patriarchats von Alexandrien.
Als er vor einigen Monaten den Entschluss zur Renovierung fasste, hatte der Patriarch die St.-Georgs-Katakomben als "Treffpunkt von Religion, Kultur und Geschichte" bestimmt. Schon vor fünf Jahren war die Rundkirche des St.-Georgs-Klosters nach der umfassenden Restaurierung neu geweiht worden. Beim Weihegottesdienst im April 2015 waren damals auch der griechische Präsident Prokopios Pavlopoulos und der orthodoxe Erzbischof von Athen, Hieronymos (Liapis), anwesend. St. Georg ist die einzige Rundkirche Ägyptens, vermutlich wurde sie im 10. Jahrhundert unter Nutzung der Strukturen eines römischen Festungsturms erbaut.
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