Für die Medienschaffenden: immer die Wahrheit vermitteln!

6. Mai 2020 in Aktuelles


Franziskus in Santa Marta: ich bin als Licht in die Welt gekommen, damit jeder, der an mich glaubt, nicht in der Finsternis bleibt. Es ist nicht leicht, im Licht zu leben. Fürchten wir uns nicht vor dem Licht Jesu! Von Armin Schwibach


Rom (kath.net/as) Papst Franziskus – Mittwoch der 4. Woche im Osterkreis, dreiundfünfzigste Messe in Live-Streaming über Fernsehen und Internet aus der Kapelle des vatikanischen Gästehauses „Domus Sanctae Marthae“ in der messelosen Zeit.

In seiner Einleitung zur Feier der heiligen Messe richtete Franziskus seine Gedanken an die Medienschaffenden:

„Lasst uns heute für die Männer und Frauen beten, die in den Medien arbeiten. In dieser Zeit der Pandemie riskieren sie viel, und die Arbeit ist viel. Möge der Herr ihnen bei dieser Arbeit helfen, immer die Wahrheit zu vermitteln“.

In seiner Predigt kommentierte der Papst das Tagesevangelium (Joh 12,44-50), in dem Jesus sagt: „Ich bin als Licht in die Welt gekommen, damit jeder, der an mich glaubt, nicht in der Finsternis bleibt. Wer meine Worte nur hört und sie nicht befolgt, den richte nicht ich; denn ich bin nicht gekommen, um die Welt zu richten, sondern um die Welt zu retten. Wer mich verachtet und meine Worte nicht annimmt, der hat schon seinen Richter: Das Wort, das ich gesprochen habe, wird ihn richten am Jüngsten Tag“.

Dieser Abschnitt aus dem Evangelium „lässt uns die Intimität erkennen, die zwischen Jesus und dem Vater bestand. Jesus tat, was der Vater ihm sagte“. Er stelle seine Mission klar: „Ich bin als Licht in die Welt gekommen, damit jeder, der an mich glaubt, nicht in der Finsternis bleibt“. Er „stellt sich selbst als Licht dar. Die Mission Jesu ist es, zu erleuchten, und er selbst sagte: Ich bin das Licht der Welt“.

Der Prophet Jesaja „ dieses Licht prophezeit: ‚Das Volk, das in der Finsternis ging, sah ein großes Licht. Es sei „die Verheißung des Lichts, das die Menschen erleuchten wird“. Und auch die Sendung der Apostel sei es, das Licht zu bringen, wie Paulus sage, er sei dazu auserwählt wirden, um zu erleuchten, um dieses Licht zu bringen, das nicht das seine sei ist, sondern das eines anderen. Das sei die Mission Jesu und der Apostel: „zu erleuchten, denn die Welt ist in Finsternis“.

„Das Drama des Lichtes Jesu“, unterstrich der Papst, „besteht darin, dass es abgelehnt wurde“, wie Johannes am Anfang des Evangeliums sage: „Er kam zu den Seinen, und sein Volk nahm ihn nicht an. Sie liebten die Finsternis mehr als das Licht“. Sich mehr an die Finsternis gewöhnen, in der Finsternis leben : „Sie wissen nicht, wie sie das Licht annehmen sollen, sie können es nicht; sie sind Sklaven der Finsternis. Und das wird der Kampf Jesu sein, zu erleuchten, das Licht zu bringen, das uns die Dinge sehen lässt, wie sie sind, wie sie sind. Es lässt uns die Freiheit sehen, es lässt uns die Wahrheit sehen: mit dem Licht Jesu“.

Paulus „hatte diese Erfahrung des Übergangs von der Finsternis zum Licht, als der Herr ihm auf dem Weg nach Damaskus begegnete. Er wurde geblendet“. Mit der Taufe „erlangte er das Licht zurück: ee hatte diese Erfahrung des Übergangs aus der Finsternis, in der er sich befand, ins Licht. Es ist auch unser Übergang, den wir ihn in der Taufe sakramental empfangen haben: deshalb wurde die Taufe in den ersten Jahrhunderten ‚Erleuchtung’ genannt, weil sie dir Licht gab, und deshalb wird bei der Taufe den Eltern eine brennende Kerze geschenkt, weil das Kind erleuchtet wird: Jesus bringt Licht“.

Doch sein Volk „hat ihn abgelehnt. Sie sind so an die Finsternis gewöhnt, dass das Licht sie blendet. Das ist das Drama unserer Sünde: die Sünde blendet uns, und wir können das Licht nicht ertragen. Unsere Augen sind krank“. Jesus sage es deutlich im Matthäusevangelium: „Wenn dein Auge krank ist, so wird dein ganzer Leib krank sein“. Und „wenn dein Auge nur Dunkelheit sieht, wie viel Dunkelheit wird in dir sein? Umkehr ist der Übergang von der Finsternis zum Licht. Aber was sind die Dinge, die die Augen krank machen, die Augen des Glaubens und sie blenden? Die Laster, der weltliche Geist, der Stolz“.

Diese drei Dinge drängten einen dazu, sich mit anderen zusammenzutun, „um in der Finsternis sicher zu bleiben“. Oft sei die Rede von der Mafia: „das ist es. Aber es gibt spirituelle Mafias, es gibt häusliche Mafias: immer auf der Suche nach jemand anderem, um sich zu bedecken und im Dunkeln zu bleiben“. Es sei nicht leicht, im Licht zu leben. Das Licht lasse uns so viele hässliche Dinge in uns sehen, die wir nicht sehen wollten: Laster, Sünden...: „Wir denken an unsere Laster, wir denken an unseren Stolz, wir denken an unseren weltlichen Geist: Diese Dinge blenden uns, sie nehmen uns vom Licht Jesu weg“.

Doch „wenn wir über diese Dinge nachdenken werden wir keine Mauer finden, nein: wir werden einen Ausweg finden“, denn Jesus selbst sage, dass er das Licht sei: „Ich bin als Licht in die Welt gekommen, damit jeder, der an mich glaubt, nicht in der Finsternis bleibt“. Jesus selbst, das Licht, sage: „Habt Mut: lasst euch erleuchten, lasst euch sehen, was ihr in euch habt, denn ich bin es, der euch vorwärts führt, der euch rettet. Ich verurteile dich nicht. Ich rette dich“.

Es sei der Herr, der uns aus der Dunkelheit rette, die wir in uns tragen, „aus der Dunkelheit des täglichen Lebens, des gesellschaftlichen Lebens, des politischen Lebens, des nationalen und internationalen Lebens... so viel Dunkelheit“. Aber er bitte uns, den Mut zu haben, unsere Finsternis zu sehen, damit das Licht des Herrn eintreten und uns retten könne: „Haben wir keine Angst vor dem Herrn, er ist sehr gut, er ist sanftmütig, er ist uns nahe. Er ist gekommen, um uns zu retten. Haben wir keine Angst vor dem Licht Jesu!“.

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