16. März 2020 in Österreich
Für Montag geplante zweitägige Vollversammlung in Wien entfällt aufgrund der Coronavirus-Pandemie - Bischöfliche Ad-hoc-Kommission eingesetzt, die vorübergehend alle wichtigen und unaufschiebbaren Themen berät
Wien (kath.net/KAP) Angesichts der Coronavirus-Pandemie hat die Österreichische Bischofskonferenz ihre für Montag (16. März) geplante Frühjahrsvollversammlung ersatzlos abgesagt. Das erklärte der Generalsekretär der Bischofskonferenz, Peter Schipka, am Sonntag gegenüber Kathpress. Grundlage dafür ist ein schriftlicher Umlaufbeschluss unter den Mitgliedern der Bischofskonferenz, der auch die Einsetzung einer bischöflichen Ad-hoc-Kommission beinhaltet. Außerdem hat der Episkopat beschlossen, dass Kardinal Christoph Schönborn bis auf Weiteres als Vorsitzender der Bischofskonferenz im Amt bleibt. Er wird dabei weiterhin durch seinen Stellvertreter, den Salzburger Erzbischof Franz Lackner, unterstützt und, wo nötig, entlastet.
Der bischöflichen Ad-hoc-Kommission gehören die beiden Metropoliten sowie die Bischöfe der größten weiteren Diözese der jeweiligen Kirchenprovinz an. Es sind dies demnach Kardinal Schönborn, der den Vorsitz in der Kommission führt und Erzbischof Lackner sowie die Diözesanbischöfe Manfred Scheuer (Linz) und Wilhelm Krautwaschl (Graz-Seckau). "Dieser Kommission wird vorübergehend die Befugnis übertragen, bis zur nächsten Vollversammlung alle wichtigen und unaufschiebbaren Fragen, die sich insbesondere aufgrund der Pandemie stellen, einer Entscheidung zuzuführen", führte Schipka aus. Dabei werden die übrigen Bischöfe im Vorfeld inhaltlich eingebunden.
Angesichts der Umstände werde die Kommission in der Regel via Telefon- bzw. Videokonferenz kommunizieren. "Die erste Telefonkonferenz der Kommission findet voraussichtlich bereits am Montag statt", erklärte Schipka, der als Generalsekretär dabei das Protokoll führen wird, um alle anderen Mitglieder der Bischofskonferenz zeitnah zu informieren.
"Auf ausdrücklichen Wunsch der Bischöfe wird Kardinal Schönborn den Vorsitz der Österreichischen Bischofskonferenz bis zur nächsten Vollversammlung führen und die Bischofskonferenz wie bisher nach außen vertreten", hielt Schipka ferner fest.
Ursprünglich hätte die Vollversammlung des Episkopats am Montag im Tiroler Bildungshaus St. Michael in Pfons stattfinden sollen. Ein wichtiger Tagesordnungspunkt wäre dabei die Neuwahl des Vorsitzenden der Bischofskonferenz gewesen, zumal Kardinal Schönborn seinen Rückzug aus dieser Funktion bereits erklärt hatte. Aufgrund der aktuellen Pandemie sollte die Tagung dann nach Wien verlegt und auf zwei Tage reduziert werden, was schließlich aufgrund der letzten Entwicklungen auf allgemeinen Wunsch der Bischöfe verworfen wurde. Daher entfallen auch die zuletzt geplanten Medientermine am Montag (Fototermin) und am Dienstag (Pressekonferenz).
Die Österreichische Bischofskonferenz hat gegenwärtig fünfzehn Mitglieder. Neben Kardinal Christoph Schönborn (75) gehören ihr der Salzburger Erzbischof Franz Lackner (63), die Diözesanbischöfe Benno Elbs (Feldkirch, 59), Hermann Glettler (Innsbruck, 55), Wilhelm Krautwaschl (Graz-Seckau, 56), Josef Marketz (Gurk-Klagenfurt, 64), Manfred Scheuer (Linz, 64), Alois Schwarz (St. Pölten, 67) und Ägidius Zsifkovics (Eisenstadt, 56) sowie Militärbischof Werner Freistetter (66) an. Mitglieder sind außerdem die Weihbischöfe Hansjörg Hofer (Salzburg, 67), Anton Leichtfried (St. Pölten, 52), Franz Scharl (Wien, 61) und Stephan Turnovszky (Wien, 55) sowie der Mehrerauer Abt Vinzenz Wohlwend (50).
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